Vom Umgang mit de .. Mutter· Uberlegungen zorn Verhiiltnis von

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Vom Umgang mit de .. Mutter· Uberlegungen zorn Verhiiltnis von
Der Tropoenlandwlrt, Beflriga zur tropfschen Landwfrt.chaft und Valerlnjrmadizi n,
99. Jahrgang, Oklober98, S. ' I ' , 124.
Vom Umgang mit de.. Mutter· Uberlegungen zorn
Verhiiltnis von Mensch und Natur in den Anden
A. Uenzing'
Keywords: mother eart h, erosion, traditiona l farmers' co n«plio n, A nd es,
Z usa mmenrassu ng
Oher rund 10000 Jahre hahen die andinen Volker cine landw irtschaftliehe Zivilisation
gcschaffen, die !'lihig war, angemeJ>se n auf die meislen Herausforde rungen zu Teagieren,
die eine exl rem ~hw ierige Umwcll an s ic slcl!!c, Trolz der ZCTslorung dcr politisehen
(Makro.) StTukluren dUTCh die Kolonialisi erung hatein gUleT'l'eil ihrerTradilionen und
ihrt:,<; Wissens bis in die Gcgtnwart iibcrlcbl. Rituale im lllsammenhang mit der HMu t·
teTErde" spiclen aueh heule noeheine wichlige Rolle. Deshalhsindverschiedeneeuro·
paisehe und andine Au lore n def Meinung, daB andine l3auern in J.l armonie mil de r Na·
tUT, und insbesonde re mil dern Uoden leben. AndeTerseits ist die ZerstO ru ng der
Okosyslemt in fast der geMlrnlcn Andcnrcgion offensichllieh, wobei die l3odenerosion
das herausragende Problem darslclll. Dcr Aulor argumenlicrl, daB indigene Volker, die
Sthr direkl von der Produktivital dcr Nalur ahhHngcn, die Natur nieh t als Wert an skh
erke nnen kon nen, Nur cine produktive Landschaft ist aus ;hre r Siehl ,,schon". Okolo·
gisch angepaBtc landwirtschaftliche Tee hniken wurden dank cines langen Prozcsscs
von Irial a/l(/ error cnlwiekelt. Waren sic das Ergebnis eine r ethisehen Grundhaltung
gege ntiberdcr Nalur, dann wtirden die Bauern aueh ilkologisch lragbare Antwor!en auf
die sieh verdndernden Bedingungen finden, oder zumindcst suehen. Das isl offensicht·
lieh niehl in geniige ndem AusmaH der Fall. Es wird argumen ticrt, daB " Muller Erdc"
niehl der cigentliehe Boden isl, sondern cine Goltin, die dem l30den seine Fruchtbarkeit
verlcihl. Die Gunst dicseT Gouin kann dUTCh Riluale erlangt werden, niehl dUTCh konkrete Emsionsse hutz-Mal3nilhmcn. Flir die Fo rd erung naehhaltigcr Wirlsehilftsfor mcn
gc nOgen okologisehe oder hislorische Argumente niehl. Nur dirckl e wirtsehaftliehe
Vmtei1c solchtr Tee hniken kllnnt:n die Baucrn iibeT7.cugcn.
,
Hinl<rdcnHMcn2,31215 Wil~cnhausc n
111
Elnleitung
Wcllwcil. aber insbesondere in den Tropen und Suhlropcn. ~ind viele Okosyslcme Verwu~lung~proze:<;se n ausgeselzl, bei dcnen mcisl lokale, reg ionale und globale Ur5<lchen
ZUS<lmmenwirk en. Schonjelzl Slcrhen jahrlich Millionen Mcnsl,; hen an tlen direklen untl
indi reklen Folgen der Umwe hzerstorung. In Gehirgsregionen wie den Antlen habc n
Erosionsprozesse die grol3le llcdeu lung. Die fOlgcndcn Uhe rlcgu ngen gc hen der Frage
naeh, welche Rolle dabei die Konzeption der lokalen l3evolkcrung von ihrer natUrli ·
chen Um we lt spiel!. Als Grundlage diene n cine rseils die jahrelangc pr'lktische Zusammcnarb eil des Aulors mil Baucrn in den Andcn G: uadors. ,mdcrcrscils hiSlorischc, cl hnologischc, agrarwisscnschaftl iche und po li ti~hc Texte eumpliischer und andine r
Aulorcn .
Zivilisalurische Leislungen
Der Ursp rung der Landwirlsch<lft fRllt in den Anden in cine iihnliche EpochI' wic im
Frucll tbaten J-1 albmond, in China, Sudostasien lind Mcsoame rika (HORKIIEIMER, 1960;
Pl(I1HSON, 1971 ; DENEVAN, 1980; ANONYM, 1989). Oil' groBle n zivilisatorischen Lei·
.~tu n gen der andinen KuhuT liegen 7;wci l'ellus im landw irlschafllk hcn I3creieh. Ilicl7.u
zahten die DomCSlikalion einersehr gmllen lah] vo n Pflanzen, von denen einige heule
zu den wic hligslen Ku hurpflan zcn wcltwcil gchoren (Zea mays, SOfallllll! wberosrml,
l'haseoflls vIIlguris, Amc/ri.f hypogacu, MQI!illOt escu/c/!Irr, Jpomoea bala l as,
l.),copersiCQI! escllfelZllIlII, GOSS)'pilllll spp. ), wah rend a ndere nUT lokal ode r regional
cine Roll e spicle n (1-10IlKIll'IM ER. 1960; TOWLE. 196 1; EsTRELLA, 1988; J{ rvr;.RA, 1995).
GrollI' Ocwiisscrungssyslcmc haben vor allcm in der pcroanischen Kiistenebcnc dic
nu tzb are Flache eno rm ausgedehn t um] scho n l ahrhundertc vor der En tstehung des IncaReichcs ZUT Entwicklung stark zen tmlisicrter region aler Slaa ten beigelragen (FARIUNUIUN,
1978). Tcrrassen, "chacTa~ hundidas"', "qochas"2 und "camellones"·' hDben in einigen
Regio ncn, vor aHem in dcn lenlra l- und sudpcruanisch cn Anden. zu eincr anlh ro pogcn
gepraglcn Landscha rt gefii hrt (FRIES, 1983; Sl>trrll ct al.. 1985; PAIISQN & i'SUTY, 1985).
So war es m6glie h, da B in vorko lu mbianischer Zeit in einem iiuBerst frag ilen und in
weite n Teitcn lebcnsfeindlichen Okosystem. das nur knapp 10 % der Flache des amed-
, ..AhU... nkk f elde,..: in Trockcn~gion.n " 'u rden auf a~gro"hnl~n Fllic~n ml""hmal menre re Meier
E..... abgeIDge". bi~ man auf S<:hichlen 51ic8. "'0 die Wurze ln Zugang zu geniigcnd Was...r MUU.
, Eigc nll kn ..Teiche": c.s h300cll sich um WaMCrauffangbcc ken , die ~ich w~h lend del Regenleil (U lle n und
dcn AnlNru wlhfcnddef Tnxkennilerlaubcn. In der Nane von Puno wurdc:ng.1Im:SySlernesolcne r
mileinaooe rverbundencrBeckengcfunden,diceinc RegulierungvonZu- und Abflu Berl8uben.
,
D~ mm" von v~"",n;'<kner H8hc und Auw.hnung. zum eillCn in Sum prgcbiC len. zum ande ,n nn den
U fcm des1iticaca-Seu.S~dienengJei<,:hK;!igdellk- und cnl"'~ "lng sow ic demTempc ralulall.<gleich
Die
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f'fl~n1.en
slenen dabei auf den erhijhlen D~mmen.
kan ischcn KOnlinc nts ausmacht, ru nd cin Drinel dn gcsam ten lIevolkerung leblcn·
(DENr:.V"!'!, 1989; 1992).
Kom plexe Nutzungssysleme, (,Imiliare und politische Ekziehung~n erl;w bten cs den
Andenbcwohne rn, den wic htigsten Reich tum zu mltzen, den ihre natii rliehe Umwelt zu
bieten haue: llie groBe Vielfalt landwirtschaftlichcr Produkte (und tci lweise Boden·
schiitze) auf engem Rau m. So kon trollierten einzclne Volkcr verst rcute PurL-ellen in
einem "vertikulen Archipel", de r in manchen Fall en vom tm pischcn Tiena nd bis in die
Puna- odc r Pfir<l nlO- Rcgioncn ' reich tc (MURRA, 1975; 1985; SALOMON, 1980; Lm:lN, 1994).
Go lte (1980) wies nach , daB dieses System cincr Ra ti onal itiit der Ris iko mi ndcru ng und
opt imalcn Nu tzung der ver fiigb<lrell Arbei tskraft en tspring t.
Nach tier An kunft von Francisco Pizarros Truppe 1532 in Peru wurde def Inca-Staal
weitge hend zerschlagen und durch die spanisc he Kolonia lvcrwaltung eTSClzl. Stall dCT
La ndw irtschaft Iral die Gewinn ung von Edclmelallcn ins Ze ntrum des wirtsc haft[ ichcn
Intcresses, mi l den beka nnten fatalen Folgen fU r die l3evolkeru ng_ Insbesondere die
ausgede hnle Zwa ngsarbeil im Berg- und Stiidteb,tu, beim Transport und in Manufak turen fUh rlc n zu einem dramalisc hcn Nicdcrgang de f indianischcn L1ndwirtsc haft und,
zusammcn mil de n ei ngeschlepp tcn Krankhcitcn, zu einem wah rh afligen Genuz id (vgL
Z. U.G"LEANU, 198 1).
Vide Au lOfen bcschreibcn diesc Ercignisse als das Ende der andin cn Kulture n, su z.o.
I'iepcnstock (1988): "Durell die spaJli.rcire £roberrmg wrmfen samlliche eigelrS/{illdigell £mwicklllllgclI in den Am/ell abgeselmiflclI rmd durelr eil! 11011 aupcn allfgcsclztes
SYSfCIII crselzr' . Dagegen hat die historischc Forschung in den letzten JahrLehn len immer mehT Hinweisc darn r zusammgelrdgen, daB lrolz dcr "deslrucluration" (WACl ITEL, 1971) dcr andinen Gcscllschaflen durch die Conquist<l d ie meistcn Elemente dieser Kul lUtCn in vicle r1ei Formen lange wci tctge1cbl haben, wenn auch in fragmen tier ter
Form, und zu m Tell bis heute das Leben dc r Mensche n prage n (W"ClITEI., 197 1; AI-IIERTI
& MEn:ll, 1974; HAMrE, 1985).
M yt holugie un d Rit ua le
Todos rambic,1 odaraban a la tierra, a 10 c//ainombrobon PochOlllonro, qlle qlliere
rlecir, It/llltl(ire fierra '; y $Olft/II poner ell medio de sus lIeredades Y ell6coros, ell hOllro
dcs/o dioso y como ora 0 estOIllO della, IIno piedra luengo, para hocerle alii orociOIl e
H
• Die Schl 17.ung<:n iib<:rd ie I3cvolkcrung <.Ier Neuen Well ;m 15J16. la hrhundcrl.sr:hw . nken 1:><:; vCBChicdc ncn
AU loren eXlrem. Ein igkeil bUld l al:><:r da riil:><:r, daG die Ande n neben Mu ikn uod M;lIel ameri ka 7,Uden
d ichlcstbcsiedclten l{ eg ;oncn dcsK,,"tinenl!;gehOll cn.
, Punl\."
~ind
die lrodene n Hoc hfl!c hcn der
zcn u ~len. Nr~rnos
\l ie feuch ten del nIl ldlkhen An\len
113
il/l'Oearia, pidielldole les 81flmluse y fe,.ti/jza.~e .\·!/S c/I/learns; y CIIUI/IO Iflla /!eredad
em md.f ft!rli/, lal/to era lIIayor el re~!:J qlle Ie tell/IIII. "~(COBO, 1653). Die spanischen
Chronisee n w urden niche mOde, die "heslialischcn Brauche" und "Vcrfchlu ngc n" der
" Peruane r" im Bereich der "Golzendie nerei" lU beklagen. Die "Mullet Erde" spidle
cine len lraJe Ro lle in der andi nen Mylhu logie. nchen de n TOlen, lien Bergen, lIe m Mo nd
und dem Mcer, sowie unzahlige n sck undare n "huacas'" (CoBO, 1653; VAr-l1JEN BERG,
1989). In den sudlichen Anden war Ocr Mylhos vom Sch6pfer Huimcocha weit verbre itel. Er la61 die Menschen 3US der Erde entseehen (PEAS", 19(8). My then, die davon
bcrichlen, wie die Kulturpnam:en aus den KUlper lei le n von beerdiglen Menschen entstanden (z. l3. CA •.AN(.1.A, 1638; PliIIlIT, 1960; I 'LAm, 1973), sind ebcnraJlsAusd ruc k def
innigen Beziehung zwischen Menseh und Landwiltschaft. Dagegen sprichl vie lesdafGr,
daB de l Son nengn ll aL~ Repriisenlan l des lenlra list ischen Staates erst im Ra hmen de r
incaisc hen Erobe rung de r andi ne n Welt im IS. Jahr hu nderl in der Gill lerwel t e t~ b l ic rl
wurde(Pt:ASE, 1968; El.IADI'.., 1984).
Wese nllich besser dokll menliert als die vorkol ll ll1b ianische MY lho logic sind die synkrc·
liSlischen Vorstellungen versc hiedener andincr Volke r in unscrc m lahrh ll nde rl. Es g ibl
eine frap piefe nde Ko nlinuilal zwischen den Be/fehle" ocr Onunistcn des 16. Jah rh unoerts und zeitgeno.ssischcn Ethnugrap hicn ( P EAS!;, 1%8), wenn auch die andincn OO[thcitc n le il weise d urc h ch rist liehe Fig ure n u bcr1~l gert sin d. Beispiclsweise wird die Mu tler Erlle oft mit der Jungfmu Maria, del B litz mit dem s pa nischen Iki li gcn Sa ntiago de
Composlela glcichgesetzl. Vielechrislliehe Fesle ubcrdecken ~ l lere andine Rit ualc, di e
mi l de m TOle nkult und dem landwirtschaftlic hen Zyklus zu lun habcn ( I'AREDES, 1957;
V"LLAOOUD, 1993). Ene Einle il ung def gesamle n Reali\iit in komplementa re Pote(obel1unl en, mann lich-weiblieh, hei6· kalt, weiR-schwarz) isl bczeichnend rur das Wcltb ild.
Wlihrend z.1l Erde, Mond, TOle und Wasser dem weiblichen Bereich zugeordnct sind,
gc hliren So nne, Ikrge und Himmel zum Reieh des Ma nnl iehen. A uf d ie Dcrge slcigt
man. urn den Rege n zu rufen, def den Sc holl der Erde befruc htel (PANHDP's, 1957; Co r-l -
DONI & Gow, 1982; AuUIl.6, 1985; HARRIS& BOUYSSE-CASSAu/'lE, 1988; VAN m:N BERG,
1989).
Mpdcrneo ko logisc he inle rp rclatio ne n
Verse hiede ne zei lgeniissische A ulore n folge /n lI US so lr.:h en et hnograpllisc hen Infu rma·
tinnen, daB fur die Bauern in de n Anden die Bewah ru ng de r Na tur, und insbesonde re
det Uode nfr uchlbarkeil, ein zenlraJes Anlicgen sci. " ['ara el (Uulil1oslIlrunSCllrrir e.~ld
~ Mlt ~Itltll ollch tilt f:,th on, Jit $j~ I'Oc/IOlftlltM nQl""~I. "'''s .Jit MUllt' Ernt' bt!<ltuUI; und j~
~Itllitn bUllillen ih,~, nt.'ill/ltt~1 //lui Fr/dtr, l/I F.llren Jirsa GIJftI" ulld
AI"" odu ffdligmfill'"
jll, sit, till~n lilllgiidlen SIc/II. um sie dorl 01lmfJetell Ill1d o//:"",{e". sit VI billett, III,t Ftldt, ZlI erll(lll~"
WId {ruclllbf1r ZII mllcilt'l. Jt{rtlcloloorcr t ill nc~il: "'Of, ''''UO /(,(jfkr WII' Ili~Adltllllg I'Or dleser G(jlli"."
, Kul l~I ;jIlCO. of( ~uch im Sino VIl " "Gotlhci ICO" btnUI?.!. bel den ~panischen ChlllniSlco lIicichbcdc ulcnd
mi. "G6Izen" 1m heul;lIe~ I'Clu bezcicnne! dCI fkllliff alch~olcg;!<:hc AUSl!'l\bungr.sI~lIcn.
•
114
ou
pennanell/emenle asoeiado a eoad)'ul'Ur a qlle la vidas/! re-cfCC de manera vigora.\·u y
pcml(lIICllle, y siell/lo la Pachamama la Hllaca jccllluladora lIe 10 vida, 1I0lmyaclil 'idad
IIi eerelllollial ell que eI/a no par/;eipe. ,,~ ~ £1 cOlllpromiso de 10 eOlIl/III;dad IlIIlIIalla es
comribllir reerear la IIOI/lraiexo, iraeiem/o agricu/mra. ~ . " La dispersitm de III
cOlllllllit/nd 1111111(1110 e ll d paisaje IIIldino cs /lIZ modo de aeomodo de esla para
proporcionor COllslllllle eari,io a SIiS lerrenos. "111 (RENG IFO, 1994)
°
.. /::I campesino alldillo concibe a 10 n(lillralezo como si fllera 1111 organislllo vivo, 0/1(/mellle .vensihle, capax de responder pO~'ilivllmenle III hI/en 11"(110 0 COIl jeraeidllli {Jllie
illIG aRresion"" (VAL.L\OOllO, 1988) .
.. (En cI pcnsamiento de elias) lodo: lierra, pial/las, allimales, agl/as, eI deJa y (ellos)
mismo.f forlllall 11110 IIl1idad. - Y yo /lie pregl/lllo si 1111 pellsalllielllo Ill/I cOlllplejo 110
represellfo WI pel/s{Jlllielllo perjeclomellfe ecof6gico"ll (Zas. 1990). ~ EI COSIIIOS es
concebido como 11110 totalidad en hI que 100Io eSla elltre/axado, lodos SOIl imIK)f/allles,
110 exi.rte 1111 elemelllo que sea mas qlle olro, II; d tII;SIIIO hombre, elllOllces para eslar
ell WI COIIIIIIIIO aClierdo, SIIS relodones SOli biell (trIllO/lizodos... " I) (OIAMIlI el a/.,
1994).
Aus sukhe n Oberlcgungcn wird abgcle ilet, daB die landwirtschaftliche En twkklun g,
und I~ndliche Entwicklung allgemcin, in den Anden sich auf diese 6kolugischc und
ganzheilliche Sieh l der Well beziehen und in crster Linie all hergcbrachlc andine Technologicn wiederbclcbcn und wcitcrcntwickcln muIJ (FlEW & OliRIOOGA, lY84; ORESlOU,
1988; V AlI.AOOUD, 1988; RF.NGlfO, 1994). Einzelne Auloren aus de m Andcnrau m gehe n
dabe i so we it zu sagen, daO Elcmcnte der modernen, n3lurwissenschaftlic he begrundeten Landwirlscha fi fii r die Wcilcren twick lu ng der andincn Landwirtscha n nich t nur unnotig, so nde rn sogar schiidlich scien (ORI UD, 1990) .
• .. /)us I, rl)('~ dt.llt ~dr~""K"oIv'rrs isl sl<1~dl/C tlm(lUl ul ../Crdehl~~ dap das "~""n skI! k'al,,'01I u"d
daucrltaft IIt:U rrscilaff/. Urn/ da dit Mllfltr ErtI, die G(J/t~11 i<f, die deno Lrlxa F,,,cht/HJ,kell glb/,
aisrie" kdM IIbiviliil ode, u"'ldO<Iie, an dt, sle nlelll bel~iIi" .. "lfn:. •
• • Die Pf/khl de' ItIetUChlkhen GemtinsdMII /}QIt/1I rlarin, btl de, NtULrscha/fuaK drr N,,/u, zu ~lfe",
i'"kmsi~l.omlwi'Il""'llbel,.,i/x. ·
" . 01, $I"""ag d." ,,"llKhliehOl S~/""xm ill dtr (",di"~,, I_""dsdr"ft UI tint Itnp<lSU"'R "" dit
HrdiJrllliutdtT Emt , um ih,ttI Ftldtrn Sllfndig ih'e Ut/>t lut_ " flJSSelt '" tlHrn(n. ·
". ~rBal.trl"dOlIl"d",,,,"t!'slt:htdltNQfior,,lselllttllebendiXCn,hMltstIt.<Ibltn O'gaat'mw.dt'Qul
tint Kllft Bthaad/,,"g pruiliv a"twoTItI, ""I rlllt IIggrelJion daxcgtn mil GTlJlLJQmkril.·
" .. (In ihrCI Gcda~kc ~wdt) billkl aile<: F.Tde, P{lm,un, nCT" lI'asser, ffimm~1 WId 31e st/tm, ~/n~ Einl!dl
. Und lei' fr~'~ miell, ob cin", so kamp/eu GfflQl'.~n .."t!11 IIIchl elII pe'leilts (j/(alagischts Dtllkrn dnrJI~lIl.•
" .. Drr Krumm WlTd "ls ClJnzileil ,wsl~"dtl/, j" d~r ulle< mirri"and~r vtrl"'nd~" 1st, alit s;'~d "'khlig, e<
gihl ktin £It mttll, diU m~h, wt:,1 WQ"", alJ dlt ~adtrr", a"eh alehl d~r MtllSeh Jdb$r: lIm JIQ"IIdig im
Glticl'/Ctw/chl.uo kbtn, Jucht n Jit immer die ffarmanle ia dea Baie/,ungt "" .. •
115
Disk ussion
1cdemfrcllldc nlksucherd erAndenl11it ci nclllMindcs tvcrsllindnis fUrlandwirt sc haflliche odcr geograph ische Gegebcnheite n ra lll die kalaslrupha le Bodenerosion a[s herausrage ndes Merkmal vieler LandSl:h<l flen auf. Eros ion isl einerscils eill nalii r[icher
I'r01.eB in di escmjungcn Gcbirge, zunchmcnd aherallch das Ergehn is inadilqualcr Landnu tlungssystcme . 11l EClmdor wurdcll aufklcinbiiun[ichcn P,lrzellen an den Hiingen deT
inlcr<lndinen Taler Vcrluslc von 2 Wbis 41JO Ifha·a Bode n ge messc n (NONI et aI., 1986),
Al raro ( 1986) h<l t errechnel. da B al lein die FHisse. d ie in Peru in de n I'azi fik en hvasse rn,
jiihrlich 632 Miu. m' Scdimentc mit sieh lI·age n. waS de r Krum e (20 em) vo n .l 16{)()() ha
entspTicht. Sn1.ia le Pruhlcl11c wic Untcrcrniihrung und Mi grati on ~ ind zu c1nem bclrikhllichen Teil durch die l3odenerosionveruffiachl.
Sieher Iragen ui e Ll ndbc.sit1.vcrhiiltnisse1.u dem Probl em hei: in Ko lu mbien ga b es nie
cincn crnsthafte n Vcrsuch 2m Llndrdorm, in Ecuador nwchlcn llie An~llc vo n 1964
und 1973 in vielen Fallen vlJrden frudrtburen Tnlbi.illen halt. lind in Pe ru wirllllic
rad ika le Landrdo ml vo n 1969 in zwir.che n vicicrorlS wieder S(; h ri ll wci~e rik kgiing ig
ge maehl. Su we rden Klci nhauer n ge7.wunge n.;111 $ teilhiingen Aekerb~ lI zu betrei ben.
wa h rend die T ii ler of! fU r exte nsive Vieh hMtun g ge nut z! werd en.
Dll neben tragt das Dcvolke rungswachstu m e nlse hcidc nd 1.u r llod ~ nerosion bei. Vi~!e
extern e Analytikcr unlefl;(:hlllge n ;IUS ideologisc hen Gru nden diescn Faklor. wii hrelld
di e lJ..1uern scl bst ihn ",ei~t klnr bene nnen. lnsbcso nuere erlaubl die hohere Ueviilkerungsdichl e niehl oller knum mehr, Felder hraeh liege n 1.(1 lasse n. Dadureh gelrl llas
wichligsle Ir3dilionel1e InSlrumenl l ur Erhaltung der Bollcn rrueht b:rrk cil vc rl oren.
Die zen tra le Schwie rigkeit ~be r scheinl d:.rin 1.u bcstehcn. da B Uodcnerosion von dell
Lanllwirten nichl als wirk liches Prohlem wah rgen{)fnmC Il wird. [11 se hr vicle n G!o:sp rii chel1l11itindigcncnl3aucrninucnecu alloria nischenl\nuc n sticllderAu lordnrauf,dllB
Erosion als eine naliirliehe und unabwenllharc FOlge vo n LanllhcwirlsdlHftung 'Ingesehen wird. Sla(]c l ( 1989) hal bei einer l3efragung von 247 K1 einballcrn an de n oslliche n
And cn:lbhiingcn Ecuadors fesigeslelll, (]all in kcine m Fall die I.kKlcnemsinn unler de n
drei widl1igsten Problcllle ll gena nnt wurdc. Ab zcnlrulc Problcrne ge bcn llic Unuern
llugegen Troe kenhcit (in ei ni gen Fallen Uhc rmii13i ge Feuchligkeil), fch le nde InfmSlruklur, die hnhe n Koslen landwirtsc haftli chcr Pruduklio nsmiUd und unge niigcnde exlCrne
DCr.llung an.
Su ctsla unt cs nieh! weiler. d<:1l1 Erosionssc hulzprogral11mc, di e von vie lcn ~talll li chen
und nich L~ l aa l lic lr enOrga n isa ti ll nen iniliier! wurd cn. auf g talk Sehwierigkci tc n bei der
Umselzung ih re r Zide SloBen. Das Irifft in hesondcrcrn Malic aur arbcilsintensive Meth oden wie den Ter rasse nbau 7.U, ahe r ll uc h rel at iv leichl zu ocwer kstelligc nde Ma6nahmen, wic (]n ~ I\nlcgen von Entwiisscrun gsg rtibcn qu er zum Hllng oder di e Le bcndvcrbauung, wc rllen nurillscllcnen F~Jl e ll sc1bsliindig weilergcfi.ilrrt.wenn nJeh Ende
ci nes Projeklc.s kcinc exlerncn Anrcize rnc hr zu r VcrfUgung Slehen. Dicscs Verlmlten ist
11 6
kcincsfalls mil einer genereli innovationsfeindlichen Haltu ng zu bcgrun de n. So kann
man beobachten, daB Neucru ngen, die bei geringen Kosten innerhal b kurzer Zeit eine n
deutliehcn Produklivilalszuwachs bringen, wie z.B. ertragreiche neue Sorl en, sich ohne
extcrncs Zu!un inncrhalb weniger hhregroanaehi g durehsetzen. Die hauri g.~te Antwor!
"uf den zunehmcnden FruehtbarkcitsvcrluSI der Boden ist !.las Ausweichcn auf ncue
Flikhcn, d.h. die Ausdehnung der Landwirtsehaftsgren ze naeh obcnlo (vgl. auch HESS,
1990) und in die tfOpischen Regcnwiildcr hincin, was wicdcrum zur Degmdierung weiterer Flaehenmhrt.
All dies deutc! chcr au f cin Vc rh alt nis zur Natur hin, das den kurzfristigcn wirlschaftlichen Nulzen Hirden Menschcn in den Vordergrund stelll und liefert wenig Hinwe ise auf
die oben zitierle ,,6kologischc Denkweisc".lm Gcgc nsatz zu den Autoren, die ein "harmonisehes Verhaltnis" zwische n Mensch und Natu r in de n Andcn poslulieren, konn te
der Autordiescs Artikcls bei dcr Arbcit mil indigenen llaucrn nie feststellen, daa Natur
Hir diese Menschen einen Wert per se da15lellt . Die Umwelt wiTd dann als positiv, als
.,schOn" wah rgenommen, wenn sie rur den Menschen produkl iv isl. Ein Lcbensrcchtper
se mr bcdrohte Pflanzen- oder TIerarten erscheint den Bauern absurd. Als schfitzenswert konnen bcslimmte Arlen allen falls dann crsch einen, wenn ihre unmillclbare .,Niilzlichkcit" rurden Menschcn nachweisbar isl (bcispielsweise RegenwlirmeroderSch lupfwcsrc n).
Diese Beohaehlungen werden untersliilzl dUTch cthnologische Untersuchungen, nach
den en de r indigene Mikrokosmos in drc i mehr oder weniger konzcntrische Zonen eingeteill iSl: die menschlichc Ochausung, mit dem "patio"" als Zenlrum, das ku ltivierteAcke rund Wcidcland und die unkultivicrle NatUT. Wahrend die erslen beiden Zonen posiliv
bcsetzt sind, wird die Natur als bedrohlich oder " unnlitz" empfunden (ISlw.u" 1978;
AGUII.O, 1981; 1985; VAN DEN BERG, 1989). Diese Dreitcilung der Umwcll scheinl mit
den Vorslellungen Iradi lioneller afrikanischer Kleinbauern weilgehe nd ObereinzustimIllen(vgl. RIVIERE, 1992).
Nicht obwohl, sondern weil die Menschen in einer nieh t industrialisie rten Gcscllschaft
w ic der andinen, mit einer im Durchschnitt sehr nied rigen Arbeits- und Flachen·
produ ktivitlit de r Landwirlschaft, von der Natu r in schr d irekter Weise ahhangen, konncn sie ihrVerhaltnis zurNatur nicht als harmonisch em pfinden. Puma und Kondor sind
in diescm Vcrstandnis nich t Yom Aussterben bed rohle Milgcschopfe, so ndern in manchen abgelcgcnen Gegenden noeh durchaus Kon kurrenlen urn das Fleisch von Schafen
odcr Wildkaninchen. Andine Walder sind nichl schillzcnswerte ReIikle wert voller Oko·
systcme, sondem Konkurrenten urn die immer knapper we rden de Ressource "Bode n~.
Ein Verstlind nis von der Natur als Werl an sieh kann sieh dagegen erst in einer Gesell-
"Z.umindeSI in deo nllrdlichcn Amkn, wo die Feuchligkcil dies lu l ii~1 uod PS·swke Sch l ep~r inlwischen
dicP....,blemeooimUmbruchderP'l1IlTJOSlioorwuodcnnaben
" lnncnhof
117
scha r! c nlwick eln, die rei c h ge n ug iSI, urn ih r Uberlehc n niehlliiglich de r Nal ur a blrolzenzu m Ussc n.
SelbstversHindlich Slehtder a nd in e I3a uernach l a hrtause ndendcrKo evu lutinn mi l der
Natur nich l nur in einem feind liche n Verhiillnis z u seiner naturl iehe n Umwel t, sonde rn
e r hal in vielerlei und fein abgest im mler Wcisegdernt, 13utlen, Wasse r, Willenmg, rflan ze n, u nd Tie re ein zusc halzen und sic h zunutze zu mac he n. Hier sc hlu m me rt nac h wie
vor cin groBer Rcicht um an lradi lioncllcm Wi ssen, def Agra rw isscnschafll ern u nd Elhno loge n, lrolz vielerlei Bem u hungen in den Jettte n l ahren, nUTbcgrcnzl zuganglich iSI.
Dicses Wis.<;cn iSI, wic all es was in der Evol uti on erfolgreic h war, niehl nur auf k ur.drisli ge Vo rteile, sondern auch auf ein langfri s tiges Zusam menlcben mit der Urnwelt aus·
gerie ht e\. Zu ihrer Hoch -Zei t vorde rspan ischen E rnbcrung waren die a ndinen Kultu re n
z. D. fti hig, iiuBcrsl aufwendige Te rrassc nsystcllle zu e rric hten, d ie das Probl em tier I30dc nerosio n auf lause nd e n von He ktare n dauerhaft los ten. John Murra ( 1983) : "La s
pob[acio/les andillas allliglUu manejarQl1 [os recursos de la tierra mejor de fo (Iue los
mOllejamos hoy... No se trata de que (su macrosislerna) era bello, IIi que erajllslO.. .Io
importantees qlleera eliciellte. "I~ A l1crdi ngs ka men di c.'>C LOsu ngen nu r in de n ZentTal a nden zur Anwendung, wo stark ze nlralisierte Slaalen die notige Zah l an I\rbcitskriiften
lllo bilisie ren konnten. In den nord lic hcn Anden, wo vor de r Inca-Erobcr ung kci ne gr6Beren S tn a te n bestandc n. spielte a uch di e Te rrasse nlnndwirtschafl bum cine Rolle (S,,LO MON,1 980).
Wa re d ie Quelle de r - auc h oko logisc h - werlvo ll en Iraditione ll en Kenn tnissc nicht d ie
j a hrtause ndealte Erfahru ng von trial ami error, sondern ci ncokologisch or ie ntierlc elhische Grundhaltung, wi e vo n de n Verfechlern c in e r "eosmovisi6n undina IIoff.diea" unlefSlellt wird, dann muBlen die Andenbcwohn er aueh fiih ig, odcr wlllindest bemuht
sei n, lI ufdie ve rand erte n Rahmenbedingungen de r Moder ne u ko lo gisch adiiq ual W anlworten. DaB dies nur se hTbegre n'lt der Fall is t, habe n dicobt:n gc nann te n l3eis picle. vor
allcm 7.ur Bode nernsion, gczeigl. Auch Golte (1981) iSI de r Mein ll ng, daB" die andine
8e~'ijlkerl/llg .. auf die llerausforderullgcll cfurch die .....achsende lJevtJlkerungszahf - illl
Verblllld mit dell Herullsforderungen, die die Zllne/unenden M arklbezie/lIl11gen slellen kcille A//llvort illl SillllC der ill dell ~'o'herigell Jahrla/Csellden e/o/x)riertell Beziehllngell vall Mfllsch Imd Nalllr gefimdell IlIlIuben (scheinen). ~
Barga l7.ky (1991) w ies bei de n nordameri ka ni schen Hopi, die j a no e h viel mehr nls die
ind igenen Andcnbcwoh ne r lOrn Symbol ein ct mitde r Natur harm on i8ierc nden Lebt:nsweise gemachl wurden, nach, daB die Weige rung ein iger lo kalen Gruppen, den Pflug
ei nzusc tzen. kein cswcgs mit ciner bcsondc re n Iloc hachlu ng VOT de r Mull er Erde zu
e tkl are n ist, sondem ganz pragma lisch mil der Erfah run g, da B fii r d ie Ortlic hc n Bodenverhilt nisse der r flug unbrauchbar iSI.
". /JII! IIllt n Andtmli'lktr hlllrt~ tl~t~ IHsst't~ UmBllnB mil dl!n Bode~"sso"ran ols ,,'1. her<lt ... Hs gt h!
nlch! daTUm, dap t.! (ih r MaklO5yslem) scMn ode, rtf?chl ,,'Or. .. wichrig"~ dop IS e/rlZiI!lIl """ .•
118
Was bedeutet aber dann, auf dem Hintergrund die5er Interpretation, der Kult an di e
~ l uUer Erde, der ja durchaus aut:h heute noch in wei ten Regionen cine wiehtige Bedeutung bcsitzt'! Es gibt Vcrsuche, beides in einen logischen Zu~ammenh~ng zu bringen,
die f~~t hizarr erscheinen . So winJ 1..0. argumcntierl. daG gcrade das Dcsinteresse an
kon krelen Erosionsschutzmallnahmcn Ausdruck eincr ganzheillichen Kullursei, deren
Logik nirden wesllichen 8 eobachlcr unversliindlich bleibe (ZBs. 1990).
Ein ze nlrale~ Millverslandnis hczOglich der Mutter Erde k(innte in der Gleichselzung
VOIl l'o chomallla mil dcm physisehen 80den, der Aekerkrume, heS lehen. Talsiichlich
S('hein t es 5ich urn cine wcibliche GOllheil zu handeln. die dem 8 0den seine Fruchtbarkci t verleiht, SO wie die Sarama",a odcr die Aksullumla" nichl eigentl ich Mais und
Kattoffe ln darstellen, sondem die Gottinnen. die fO r das Wachstum dieser Pflanze n
zus tiimlig sind, exler, wie der pcruanische Schriftsteller Jose Marfa ArgueJas es ausdrlickle, die ,.arqllcripos germinrllllcs" ' ~ (zit. naeh HARRIS & I3oUYSS~.-CASSAGNH, 1988).
Die Guns t di eser PrtdUlIIl(lmrt gew;nnt man nkhl dureh Terrassenbau, organisehc DOngung und Fruchlfolgcgcslaltung, sondcrn durch tituelle Opfergabcn. Die la ndwittschaftliche und die rill/elle Praxisstellen zwei verschicdene Ebenen dc r mcnschlichen
ExiSlcnz dar, die zwa r miteinander in Ucziehung slchen, aber langst nk ht so eng und
wide rspruchs los, wie der Hegriff "ganzhe itl ichc~ Denken" naheleg!. Ahnlich hat
DcS\'eaux ( 1995) flir cinzclnc nordamcrikanische indigene Vo lker gezeigt, daBdas rilu·
elle l3ezcugen von Achlungund D~nkbarkeil gegeniiberdenJagdtieren keineswegsausschlieBt, daG bcstimmle Arlen riicksichlSlos dezimietl werden und aueh das individuelIe. z. B. bei der Jagd ve rlelzle Tier ohne jedes Milleid behandell wi rd. Auc h in
trad ilionellen katholischen Gcscllschaftcn gewinnl man das Wohlwollen des Dorfheiligen
nichl durch cin Leben nach chriSllichcn Grundsalzen, sondern durch di e Ausrkhlung
ci nes m6glieh ~1 groBziigigen Patronn ts re~le~.
Danebcn isl auch der rnulle rli che Charakter der PUc/IC/lI/all/a cine niihere Iletrachtung
we rt. Fromm (1971) hal iiberzeugcnd dargestel1t, wic bedingu ngslos Mu1terlicbe ist.
Sieerwarl el keine Gegen[e islung. K6nnlees scin, daB Dauern in lraditiondlcn Agrargesc lischaftcnsichalsKindcreincrsolchcnMutte r verslehcn,dieallenfails riluelle Oankbarkeilverillngl?
Die Vorslel lung Yom •• Indianer, derin HamlOnie mi t de r Natur lebl", scheinl, von europiiischer Seile, cine •. PrOOuktion des EXOlischen" (MASON, 1996) zu scin, in der Traditi·
on des "edicn Wi lden", aus dem Oediirfnisenlstanden, ein paradiesischcs Gegenbildzu
derzersWre rischenlnduslriegescJlschaflzuschaffe n.Va nsiidamerikanischerSeitehande ll es sich wahl urn einen Aspekl des Versuches, der immer aggressiver expandierenden wesllichen odcr glabalen KuhuT cine. wenn aueh diffuse, ,.ethnische Iden tilat" enlgegenzusetzcn.
" Multer Mai,und Mutler K""offc1
"Ungef"i hr: .. lcbensspenclcndeArcmlypen"
119
Filr die Bemtihung urn die Erhaltung der an din en Okosysteme im I nte rcs.~e zukilnftigcr
Generationen kann man folgero :
• Die traditionellen Keontnisse uod Prak tiken der Bauem sind cine cxtrern wichtige
Quelle flir die Enlwicklung adaqua ter La ndnU l7.Ungssystcmc. Sic mOssen abeT in
viclcr Hinsicht crganzt werde n durch moderne naturwissenschaftliehe Forschung.
• Urn naehhaitige Prilktiken deT Landnu tzung zu etablicTen, kiln n der Hinweis auf
gcschichtliehe Lcist ungcn der Andenvolker nli tzlich sein, aber ergenligt nic ht. Die
wirl'\Chaftliche Uberlegcnheit sokhcr Praktiken muB konkrct dernonstriert werden.
• Ob ei ne Neuinterpretalion der "Mutler-Erdc-"Vorstellungen in einem modernen
okologischen Sinn im Dia log mit den Dauero moglic h ist, muB skh in der Praxis
erweisen. Vieles deutet zunachst da rauf hin. daB dicse neue Konzeption auf ciner
vOilig obcrflaehlichen diskursi vcn Ebene ohne Rclcvanz fOrdas Handeln bleibt.
• Wen n Widersp rliehe hcstchen zwischen der Bewahrung des Okosystems und den
kurzfristigcn wirtschaftlichen I ntcTc.~scn deT Bevolkerung, da nn mull, ahnlic h wie
in den lndustriclandem, von auBen (d.h. durch den Staat, oder, bcsscr noeh, du rch
biiuerl iche Uasisorgllllisationen) ein System vo n Sanktionen und Anreize n gcschaffen werden. das den Ausgleich zwischen diese beiden Polcn such!.
How t o Treat one's Mother· Consider ati ons about the Relalionship between
Ma n a nd E nviro nment in th e Andes
Summary
Th roughou t near ly 10,000 years, Andean peoples created an agricultural civilization
that was able to respond adequately to most constraints that an extremely difficult natura l enviro nm en t imposed on the m. Des pite the destruc tion of o rigina l political
(macro)systcms by colonization, a good deal of th eir tradition and knowledge has su rvived lIntii ou r da ys. Ri tu ~ls related 10 "mother earth" still play an important role. For
this reason several European and Andean authors considc r Iha t indigenous Andean farmers livc in harmony wi th na tu re, and especially with agricultural soil. On thc othcr ha nd,
ecosystem destruction, with soil erosion as a major problem, is obvious all over the
Andes. The author argues that indigenous peoples, s ince they depend in a ve ry di rect
fo rm on nature's productivity, can not conceive nature as a value per St. On ly a pro·
ductive la ndscape is "bcau tiful" from their point of view. Ecologicall y well adapted
tradit ional agricultu ral techniques have developed through a long process o f trial and
error. If they were the result o f an alt itude of respccttowa rds na mre, peasants would be
able, o r at least trying to find ecologically sou nd responses to Changing conditions, as
e.g. population growth. This, obviously, is not th e case. It is suggested that "moth er
earth" does not rere r to soil, but to a female deity that gives fe rtil ity 10 sol!. To achieve
120
its good will, rituals are required, but not terraces, manuring or 'TOp rotations. To promote su~ ta i n abJc ~gri'ultur~1 practicC$, ecological or historical argu ments seem to be
very week. Only direct cconomic hcnefi t from Ihis kind of practice will be co nv incing
rarramlCrs.
E I tm ta a In madre. Accrca de In re lacl6n entre cl ser humano y III nnlura lezll en
los Ande!l
Resu m en
Duran te aproximadamenle 10 mil ailo.~ los pueblos andinos c rearon una eivil izaei6n
agricola ea pllz de reaeeionar de manera adccuada Crenle a la mayorfa de retos presentados por un ambiente natura l mu y difiei l. A pesa r de la des t rucc i6n d e las
(maero)esITucluras poHlicas por la coloniz3ei6n, buena pa rle de sus tradiciones y de su
conocimi emo ha sobreviv ido hasta el presc nte. Hasta ahora, cienos rituales en rc laci6n
can la "madre tierra" juegan un Jmpel impo rta nte. Por cste motivo, diversos autorcs
europcos y andinos opinan que los agricultores andinos viven en armonfa con la nalura!tza, y e~pecia lm e nl c con e[ suclo. Por otro lado, la dcstrueci6n de los eeosistemas en
casi toda Iii regi6 n andina es evidentc, sie ndo la eTOsi6n de los suclos el problema m;1s
gra ve. EI au tor argumenla que puebills indfgenas, micntras depcndan de una manera
muy di recta de la produclividad de la naturaleza, no cst ~n en condiciones para reconoce r la na turaleza como valor en .<;i. Desde su punto de vista, solamente un pai.'laje productivo es un paisaje "bello". Lls indigenas han dcsarrollado teenologias ecol6gicamente
adaptadas por media de un Jlrocc.~o de e)(pcrimenl3ci6 n y equivocad6n. Si ta les pnklicas fueran cl resultado de una aCli tud respctuusa Crente a la natura!eza, los agricultores
tradicionales encontrarian rcspuestas ecol6gicamcnte apropiada~ (re nle a los aetuales
cambios, 0 por 10 menos las buscarian. Es obl/io qu e no 10 haee n en la medida requcrida. EI art ic ulo p lantea que Ja .,madre tierra· ' no es el sutln en si, sino una diosa rcsponsable de dar fertiJidad al sue1o. EI eampcsino puede congraciarse con esta diosa por
media de ciertos ritualcs. m:is no a Ir.l l/~S de la consl rucci6 n de terraT.as, la aplicaci6n de
abono org~nico u ot ras medidas que conserve n 13 Certilidad del suelo. Para una pclitica
de Comento de Cormas sustentab!es de producci6n agropccuar ia, no basta recurrir a argu rnent os ecol6gicos, ~ lni cos 0 hist6rieos. Solamente beneficias eco n6micos directos
ser.1n convinccntespara Josagricultores.
On nksagung
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