turismo - Budapesti Gazdasági Egyetem

Transcripción

turismo - Budapesti Gazdasági Egyetem
NYELVVILÁG
13
2012
NYELVVILÁG
SPRACHE & WELT – MUNDO DE LOS IDIOMAS
A BUDAPESTI GAZDASÁGI FŐISKOLA
IDEGEN NYELVI ÉS KOMMUNIKÁCIÓS INTÉZETÉNEK
SZAKMAI KIADVÁNYA
FACHZEITSCHRIFT, INSTITUT FÜR FREMDSPRACHEN UND
KOMMUNIKATION, WIRTSCHAFTSHOCHSCHULE BUDAPEST
REVISTA DEL INSTITUTO DE LENGUAS EXTRANJERAS Y DE
COMUNICACIONES DE LA ESCUELA SUPERIOR DE ECONOMÍA
DE BUDAPEST
13
2012
Redaktionsbeirat – Consejo de redacción
Judit Barthalos, dr. Gyula Hegedűs, dr. Szilvia Hukné Kiss,
dr. András Kéri, Emma Lehr, dr. Rita Nagy, Ildikó Szendrői, dr. Andrea Szőke
Leitender Redakteur – Redactor jefe
Dr. András Kéri
Technische Gestaltung – Diseño y composición
Gabriella Deák
Anschrift der Redaktion – Dirección de la Redacción
1054 Budapest, Alkotmány u. 9-11. Ungarn - Hungría
ISSN 1786-0636
Herausgeber – Editora responsable: Medvéné dr. Szabad Katalin
Készült a BGF Külkereskedelmi Főiskolai Kar házi nyomdájában.
Formátum: A/4
Ívszám: A/5
Példányszám: 300
Munkaszám:
INHALT – ÍNDICE
3
Deutsch
SPRACHWISSENSCHAFT
Dr. Alexandra Szénich: Lernerautonomie und Fachsprachenunterricht oder Wie viel
Lernerautonomisierung brauchen Studenten?
5
BILDUNG
Dr. Árpád Virágh: Störung des Sprachvermögens – die kaum gekannte Aphasie
Eszter Csányi: Über die Zweisprachigkeit
14
20
ZIVILISATION
Dr. Rita Nagy: Pest und Ofen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
im Spiegel deutschsprachiger Kalender
Dr. Márta Kövi: Die Schwäbisch-alemannische Fasnacht
27
33
REZENSION
Hedvig Ujvári: Zwischen Bazar und Weltpolitik. Die Wiener
Weltausstellung 1873 (Dr. Rita Nagy)
36
Español
TURISMO
Dr. Vicente M. Monfort Mir – Dr. Alejandro M. Obernauer Strauss:
El turismo español
Dr. Luis Valdés Peláez - Dr. Eduardo A. del Valle Tuero: El turismo en Asturias
37
52
GEOGRAFÍA
Dr. András Kéri: Desarrollo funcional de la ciudad de La Habana II.
60
LITERATURA
Mária Szijj: ¿Quién asume la traducción al castellano de la literatura
de lenguas pequeñas?
70
PEDAGOGÍA
Dra. Ágnes Pál: Experiencias con el uso de wiki en la enseñanza del español
con fines específicos (español para el turismo) en la Escuela Superior de
Economía de Budapest
76
CULTURA
Katalin Schiller: Peregrinación al Nevado Sagrado (Ausangate, Cuzco, el Perú)
81
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Illustrationen – Ilustraciones:
Halzer Györgyi: Válogatás a letűnt civilizációk és az ősi Európa díszítő motívumaiból.
Komáromy Publishing, Budapest, 2006
.
SPRACHWISSENSCHAFT
5
Lernerautonomie und Fachsprachenunterricht
oder
Wie viel Lernerautonomisierung brauchen Studenten?
DR. ALEXANDRA SZÉNICH
KVIK
„Ein guter Lehrer hat nur eine Sorge: zu lehren,
wie man ohne ihn auskomme.”
(André Gide)
Fremdsprachenunterricht in Ungarn ist in Bezug auf seine Effektivität ein vieldiskutierter
Bereich. Die Anzahl der Menschen, die Fremdsprachen beherrschen, gilt selbstverständlich als
wichtiger Indikator für die Effektivität. In Ungarn, wo Prüfungen und Zertifikate seit langem eine
wichtige Rolle spielen, zählen auch die Sprachprüfungen zu den wichtigen Faktoren. Effektivität
hat aber auch zahlreiche andere Gesichter. Hierzu gehört u.a. auch die Frage, ob die Menschen in
der Lage sind, ihre in der Schule erworbenen Sprachkenntnisse selbstständig zu trainieren, den
veränderten Anforderungen entsprechend berufs- und alltagsgerecht auszubauen oder eine neue
Sprache hinzulernen. (Einhorn, 2010) Ausgangspunkt dieses Beitrags ist der nicht gerade neue,
doch in unserem Land noch nicht in genügendem Maße in praktisches Handeln umgesetzte
Gedanke, der auch in den sprachenpolitischen Grundsätzen des Eurpoarats zu lesen ist: „Das
Fremdsprachenlernen ist ein lebenslanger Prozess, in dieser Hinsicht sollen sich die Lernenden
ihrer Verantwortung bewusst werden, des Weiteren sollen sie dazu befähigt werden, ihre
Sprachkenntnisse selbstständig weiterzuentwickeln.” (Plurilingual Education in Europe 2005, S 8,
übersetzt) In diesem Zusammenhang werden Lernerautonomie, Eigenverantwortung,
Lernkompetenz und Lernstrategien immer wichtiger.
Mein Beitrag entwickelt folgenden Gedankengang: Zunächst werden die theoretischen
Hintergründe der Forderung nach mehr Lernerautonomie skizzenhaft dargestellt
(gesellschaftliche und lernpsychologische Gründe für eine neue Lernkultur und Begriffliches).
Weiter wird darauf eingegangen, warum autonomes Lernen zunehmend auch in den
Fachsprachenunterricht in Ungarn Eingang finden sollte. Danach wird eine geplante empirische
Erhebung zum Thema Sprachlernkompetenz der Studenten beschrieben und einige Ergebnisse
des Vortests präsentiert. Abschließend wird der Anspruch auf weitere Untersuchungen
formuliert.
Theoretische Hintergründe
Neue Lernkultur
Die Forderung nach mehr Lernerautonomie im institutionalisierten
gesellschaftliche, wirtschaftliche und auch lernpsychologische Gründe.
Unterricht
hat
Eine der grundlegenden Fragen der Erziehungswissenschaft betrifft die gegenseitege
Abhängigkeit zwischen Gesellschaft und Schule, bzw. die gesellschaftliche Gültigkeit des in der
Schule vermittelten Wissens. Im Zeitalter der Wissensgesellschaft, in dem das sich im raschen
Tempo erneuernde Wissen einen wirtschaftlichen Wert besitzt, gewinnt die Frage nach den
Wissensinhalten, die sowohl aus persönlicher als auch aus gesellschaftlicher Sicht relevant sind,
immer mehr an Bedeutung. Der wirtschaftliche Wert des Wissens hat zur Folge, dass das
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SPRACHWISSENSCHAFT
Bildungswesen eines Landes zum strategischen Faktor wird. Die Wirtschaft erwartet aber nicht
mehr das atomisierte an Disziplinen gebundene Wissen, das den traditionellen Unterricht prägte,
sondern präferiert den anwendbaren, den konkreten Aufgaben entsprechenden Wissenstypus
Know how. Neben den Fachqualifikationen gewinnen Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit,
Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein, Kommunikationsfähigkeit, Selbstständigkeit,
Lernbereitschaft, Flexibilität immer mehr an Bedeutung.
In Zeiten rapiden Wandels kann die Schule für die Schüler lediglich einen Bruchteil des im
Erwachsenenalter wichtigen Wissens sichern. Damit man sich auf den verschiedenen
gesellschaftlichen Ebenen erfolgreich behaupten kann, ist das lebenslange Lernen unentbehrlich.
Die pädagogische Forschung lieferte verschiedene Antworten auf die Frage, wie die Spannung
zwischen der Aufgabe der Schule, die Schüler auf das Leben vorzubereiten, und dem ständigen,
aus der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung resultierenden Erneurengszwang zu
behandeln sei. Nacheinander, einander folgend und ergänzend, zeichneten sich verschiedene
Tendenzen ab: (1) die ständige inhaltliche Erneuerung des Lernstoffes, (2) die Betonung der
Wichtigkeit des prozeduralen Wissens (Fähigkeiten) und der Entwicklung des Denkvermögens,
was in mehreren Etappen zur integrierten Betrachtungsweise des Wissens und des Könnens
führte, (3) die Hervorhebung der Rolle der psychologischen Faktoren (z.B. Werte, Gefühle,
Attitüden, Einstellungen, kooperatives Lernen), die neben den kognitiven Faktoren sehr wichtig
sind und die Grundlage für das lebenslange Lernen bilden. (Csapó, 2002/a S. 41–45; 2002/b
S.11–15 )
Die moderne Wissensgesellschaft verlangt „ein hohes Maß an Mündigkeit des lernenden
Individuums. Dabei kommt es [...] zunehmend darauf an, das Lernen zu lernen und nicht nur
irgendwelche Fachinhalte zu erwerben.” (Klippart 2001, S.36) Dementsprechend soll sich das
institutionalisierte Lehren und Lernen erneuern: „Schule muss von der Belehrungskultur wieder
zur Lernkultur werden.” (ebd. S.35) Hans-Jürgen Krumm (2006) nennt diese Wende vom
Belehren zum Lernen eine kopernikanische Wende in der Pädagogik und betont die Wichtigkeit
der Selbstverantwortung der Lernenden: „Mit dem Begriff der Autonomie, der Selbständigkeit
bezeichnen wir eine Lernkultur, in der das Anknüpfen an die persönlichen Erfahrungen und
Lernmotive, und die Entwicklung der Fähigkeiten für ein eigenverantwortliches Lernen im
Zentrum stehen.” (Krumm 2006, S. 62) Das Lernen aus konstruktivistischer Sicht betrachtet ist
ein individueller Prozess, der nur dann ergiebig sein kann, wenn Lernende neues Wissen in ihre
vorhandenen Wissenstrukturen integrieren. Dies kann unter solchen Bedingungen am Besten
gelingen, in denen den Lernenden mehr Freiraum eingeräumt wird, ihren Lernprozess bewusst
und eigenverantwortlich mitzugestalten. (Bimmel/Rampillon 2000; Krumm 2006). Die
Forderung nach mehr Freiraum wird auch durch die zunehmend stärkere Konzentration auf das
Individuum unterstützt: Lernende sind, was ihre Motivationen, Fähigkeiten, Lernmuster,
Bedürfnisse usw. betrifft, verschieden; die Koexistenz verschiedener Lernertypen in einer
Lerngemeinschaft erfordert unterschiedliche Zugangsweisen zum Lernstoff.
Selbstständigkeit der Lernenden ist einer der Bereiche, wo sich allgemeinerzieherische und
fremdsprachenspezifische Ziele treffen. Auch im Fremdsprachenunterricht gewinnt das Lernziel
Weiterlernen
neben
dem
obersten
fremdsprachenspezifischen
Lernziel,
der
Kommunikationsfähigkeit in der Fremdsprache und den einstellungsbezogenen Lernzielen
immer mehr an Bedeutung. Da sich zukünftige Lebenssituationen der Lerner immer weniger
antizipieren lassen, kann der institutionalisierte Sprachunterricht dem Umfang und der Vielfalt
der außerschulischen Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Lernende müssen selber in der
Lage sein, ihre vorhandenen Fremdprachenkentnisse den aktuellen Anforderungen entsprechend
auszubauen. (Bimmel/Rampillon 2000; Knapp-Pothoff/Knapp 1982; Plurilingual Education in
Europe 2005) In diesem Zusammenhang wird zunehmend wichtiger, wie
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SPRACHWISSENSCHAFT
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Fremdsprachenunterricht die Autonomie, die Selbständigkeit der Lerner unterstützt. „Im
Fremdsprachenunterricht bahnt sich eine Umorientierung an. [...] Neben der Frage nach den
didaktischen Entscheidungen, also nach dem Was? des Lernens, muss zumindest gleichrangig die
Frage nach dem Wie? gestellt werden d.h. nach ihren Fähigkeiten, die in der Schule erworbenen
Fremdsprachenkenntnisse selbständig zu wiederholen, zu festigen und zu erweitern.”
(Bimmel/Rampillon 2000, S.15) Als Voraussetzung hierfür soll die Lernkompetenz der Lerner
entwickelt werden, die u.a. auch das Wissen um Lernstrategien einschließt. (vgl. ebd.)
Begriffliches
Lernerautonomie im Sinne von mehr Entscheidungsfreihet für die Lerner blickt in der Pädagogik
auf eine lange Tradition zurück, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Die Prinzipien der
Lernerautonomie wurden innerhalb der Reformpädagogik aufgegriffen und weiterentwickelt.
(Bimmel/Rampillon 2000, S. 177) Die politischen Turbulenzen in den späten 60er Jahren
sorgten dafür, dass das fremdsprachenspezifische Interesse an Lernerautonomie geweckt wurde.
(Benson 2001)
Eine der ersten und in weitesten Kreisen anerkannten Definitionen von Lernerautonomie im
Bereich Fremdsprachenunterricht stammt von Holec (1981). Er beschreibt Autonomie als „die
Fähigkeit, Verantwortung des eigenen Lernens zu übernehmen”. (Holec 1981, zitiert nach
Benson 2001, S. 48) Die Betonung lag dabei auf den kognitiven Faktoren des Lernprozesses wie
Bestimmung der Lernziele, Lerninhalte und der Progression, Auswahl der Methoden und
Techniken, Überwachung und Evaluation des Lernprozesses. Die Diskussion über die
Selbstständigkeit der Fremdsprachenlerner intensivierte sich in den 90er Jahren v.a. im
Zusammenhang mit dem Konzept des autonomen Lernens. (Tönshoff 2004, S.229) Little
betonte die psychologischen Bezüge der Lernerautonomie: „Autonomie ist die Fähigkeit zur
kritischen Reflexion, zum Fällen von Entscheidungen und zu unabhängigen
Handlungsmöglichkeiten (Little 1991, zitiert nach Benson 2001, S. 49 und Bimmel/Rampillon
2000, S.177). Laut Benson hat die Autonomie auch wichtige soziale Aspekte, die die Kontrolle
über Lernsituationen und die Fähigkeit zur Interaktion mit anderen Lernern im Lernprozess
betreffen. Benson beschreibt Autonomie als Fähigkeit zur Kontrolle über kognitive Prozesse,
Lernmanagement und Lerninhalte. (Benson 2001, S. 49-50) An dieser Stelle soll die
Auseinandersetzung über das Konzept nicht weiter im Einzelnen nachgezeichnet werden. Für
unseren Zusammenhang sind die Schlüsselmerkmale des autonomen Lerners wichtig, die sich wie
folgt zusammengefasst werden können: Kontrolle über affektive und kognitive Lernprozesse,
über Entscheidungen in Bezug auf Klassenraum und Curriculum, autonome Verwendung von
Lernstrategien und unabhängiger Gebrauch von Lernressourcen und Lerntechnologien. (Benson
2001, Dörnyei/Csizér 2010) Bimmel und Rampillon (2000)
heben umfassender und
allgemensprachlicher formuliert die folgenden Ansprüche an die Lernenden hervor: eigene
Entscheidungen treffen, verantworten und reflektieren. (Bimmel/Rampillon 2000, S.77)
An dieser Stelle soll angemerkt werden, dass Lernerautonomie nicht mit dem Wegdenken des
Lehrenden aus dem Unterrichtsgeschehen gleichzusetzten ist. Lernerautonomie bringt mit sich,
dass die Rollenzuweisungen Lehrer und Lerner neu zu vereinbaren sind und die Lehrenden vor
allem für den Autonomisierungsprozess zuständig sind, wobei die Vermittlung der
Lernstrategien, die Lernumfeldgestaltung und Hilfestellung eine wesentliche Rolle innehaben.(vgl.
ebd.; Funk–Barkowski 2004) Des Weiteren soll Folgendes erwähnt werden: Auch wenn die
Autonomie als Zielvorstellung akzeptiert wird, können lehrerzentrierte Phasen mitunter im
Unterricht einegsetzt werden. (Klippert 2001)
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SPRACHWISSENSCHAFT
Im Kontext der Autonomieförderung kommt den Lernstrategien eine große Bedeutung zu.
(Bimmel/Rampillon 2000; Tönshoff 2004, S.229). Bimmel (1993) definiert Lernstrategien als
„Pläne mentalen Handels, um ein Lernziel zu erreichen”. (Bimmel 1993, zitiert nach
Bimmel/Rampillon 2000, S.53) Direkte oder kognitive Lernstrategien beziehen sich auf den
Lernstoff, hierzu gehören Gedächtnisstrategien (z.B. mentale Bezüge herstellen) und
Sprachverarbeitungsstrategien (z.B. Strukturieren). Mithilfe von indirekten Lernstrategien können
Vorausseztungen für effektives Lernen geschafft werden. Indirekte Lernstrategien umfassen
Strategien zur Regulierung des eigenen Lernens (z.B. das eigene Lernen planen), affektive und
soziele Lernstrategien (z.B. Stress reduzieren und Zusammenarbeiten). (Bimmel/Rampillon 2000,
S. 64–77)
Autonomie und Fachsprachenunterricht an Hochschulen und Universitäten
Betrachtet man den Fachsprachenunterricht im weiteren gesellschaftlichen Kontext, werden das
kompetente Handeln-Können und die Schlüsselqualifikationen auch in diesem Bereich immer
wichtiger. Serena (2007) fasst in ihrem Artikel die in internationaler Zusammenarbeit erarbeiteten
Prinzipien eines fach- und berufsorientierten studienbegleitenden Fremdsprachenunterrichts
zusammen und schreibt: Fach- und Berufsorientierung bedeutet, dass die Entwicklung der den
verschiedenen Berufen entsprechenden Schlüsselqualifikationen in den Erwerb der Sprache
integriert wird. „Es handelt sich also nicht im engeren Sinn um einen Fachsprachen-Unterricht,
sondern um die Vermittlung der Grundlagen zu aktiven und rezeptiven ausbaufähigen
Sprachkenntnissen, die die Voraussetzung für den Gebrauch der Sprache im wissenschaftlichen
und beruflichen Kontext bilden [...].” (Serena 2007, S.27) In einem solchen fach- und
berufsorientierten Fremdsprachenunterricht, in dem inhaltlich-fachliches, sozial-emotionales und
methodisch-strategisches Lernen und Handeln gleichzeitig stattfinden, spielen Lernerorientierung
und Autonomieförderung zusammen mit Handlungs- und Kommunikationsorientierung eine
wichtige Rolle. (ebd.)
Die in Ungarn im letzten Jahrzehnt durchgeführten Bedarfsanalysen zeigen, was die Arbeitswelt
in Bezug auf Fremd- und Fachsprachkenntnisse von den Arbeitnehmern erwartet. Kurz
zusammenngefasst kann festgestellt werden, dass die Wirtschaft Arbeitnehmer braucht, die über
anwendbare, flexible und ausbaufähige Fremdsprachenkenntnisse verfügen und selbstständig
arbeiten können. Wie die empirischen Erhebungen zeigen, gerade in diesen Bereichen haben
junge Akademiker Defizite, was sowohl von ihnen selbst als auch von den Arbeitgebern als sehr
problematisch eingeschätzt wird. (F. Silye 2005; Kurtán/Silye 2006, S.7–9) Aufgrund der
Bedürfnisse und Mängel, bzw. der pädagogischen-theoretischen Überlegungen wurden für den
Fachsprachenunterricht Richtlinien und sprachdidaktische Prinzipien festgelegt, konkrete Ziele
und Empfehlungen formuliert, die im Wesentlichen im Einklang mit dem oben beschriebenen
international entwickwelten Konzept stehen. In Hinsicht auf unsere Überlegungen ist es wichtig
hervorzuheben, dass hierbei auch die Wichtigkeit der Autonomieförderung, der Vermittlung von
Sprachlernstrategien und der Befähigung der Lerner zur selbstständigen Pflege ihrer
Sprachkenntnisse betont werden. (ebd.)
Der Fachsprachenunterricht hat im Hinblick auf Autonomieförderung noch viele Aufgaben. Wie
es um den Fachsprachenunterricht genau steht, welche Probleme zu lösen sind, wurde in vielen
Beiträgen behandelt. (z.B. Kurtán/Silye 2006, Abádi Nagy 2008) Im Folgenden wollen wir eher
auf eine Fragen eingehen, die die Aufgaben im Bereich Autonomieförderung im
Fachsprachenunterricht an Hochschulen und Universitäten bestimmt: Mit welchen Erfahrungen
im Bereich Fremdsprachenlernen und Autonomie treten Studenten in den
Fachsprachenunterricht ein? Angesichts der Tatsache, dass Studenten, die im Rahmen ihres
Studiums am Fachsprachenunterricht teilnehmen, sich ihre vorhandenen allgemeinen
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SPRACHWISSENSCHAFT
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Sprachkenntnisse überwiegend in der Schule angeeignet haben, ist es notwendig, auf den
schulischen Fremdprachenunterricht einen kritischen Blick zu werfen.
Seit zwei Jahrzehnten gehört der schulische Fremdsprachenunterricht in Ungarn zu den
besonders geförderten Bereichen des Bildungswesens. Doch trotz des vielseitigen dynamischen
Wachstums (z.B. Anzahl der Fremdsprachenlerner, Stundenzahlen und Lernjahre) und trotz der
intensiven Formen des Sprachunterrichts (z.B. sprachliches Vorbereitungsjahr) können die
Entwicklungen nicht ohne Bedenken eindeutig positiv bilanziert werden. Aufgrund der Anzahl
und der Verteilung der sprachlichen Zertifikate bei den Abiturienten sowie aufgrund der
Ergebnisse von repräsentativen Untersuchungen bezüglich des sprachlichen Niveaus der Schüler
kann festgestellt werden, dass sich die Effektivität bzw. die Ergebnisse des schulischen
Sprachunterrichts auf einer breiten Skala bewegen. (Csapó 2001, Horváth/Környei 2003, Nikolov
2003, Vágó 2003) Auch neuere empirische Untersuchungen untermauern die seit langem
bekannte Tatsache, dass mehr Sprachunterricht nicht notwendigerweise zum effektiveren
Sprachunterricht führt. (Vágó 2007, Vágó / Vass 2006) Vágó (2007) weist in dieser Hinsicht
darauf hin, dass vermeintliche Interessen, falsche Prioritäten (früherer Beginn, mehr Lernjahre,
größere Stundenzahlen) den schulischen Fremdsprachenunterricht prägen, während die wahren
und wirklich wichtigen Ziele der Gesellschaft und der einzelnen Schüler nicht genügend
Beachtung finden. Es wäre wichtig, die sprachlichen Kompetenzen/Fähigkeiten der Schüler auf
ein hohes Niveau zu bringen und die Schüler zur Anwendung ihrer Sprachkenntnisse zu
befähigen. Darüber hinaus sollte sowohl die Lernkompetenz als auch die Motivation der Schüler
in dem Maße entwickelt werden, dass sie nach dem Abschluss ihres schulischen Lernens in der
Lage sind, ihre Sprachkenntnisse in lebenslangem Lernen selbstständig zu pflegen bzw.
weiterzuentwickeln. (Vágó 2007, S. 172) Auch Untersuchungen in Bezug auf die in den
Sprachstunden angewandten Sozialformen, Arbeits- und Übungsformen zeigen, dass diese oft
nicht in genügendem Maße zur Kompetenzentwicklung und zur Lernerautonomisierung
beitragen. (Nikolov 2007)
Eine neue empirisch angelegte Untersuchung, die die Interaktion von Selbststeuerung,
autonomem Lernerverahalten und Motivation zum Gegenstand hatte und unter 638 ungarischen
Fremdsprachenlernern (Schüler an Mittelschulen, Studenten und Erwachsene) durchgeführt
wurde, kam zum Ergebnis, dass nicht einmal die relativ hoch motivierten Lerner in der Lage sind,
Strategien zur Selbststeuerung effektiv anzuwenden. Darüber hinaus zeigen sie sich nur
beschränkt fähig, selbstständig moderne und traditionelle Lernressourcen anzuwenden. Wie die
Autoren der Studie hervorheben, bedeutet dieses Ergebnis, dass Lerner in der sprachlich
homogänen Lernumgebung in Ungarn nur im Zusammenhang mit dem Unterricht Möglichkeit
haben, in der Fremdsprache zu agieren. Diese Tatsache, die sich teilweise mit dem traditionellen
lehrerzentrierten Unterricht erklären lässt, beeinflusst die Effektivität des Lernprozesses
erheblich. (Dörnyei/Csizér 2010)
Ein Exkurs: Die Eurobarometer-Untersuchung 2006 zeigt, dass weder die Menschen in Europa
im Allgemeinen noch die Ungarn viel Zeit mit Sprachenlernen verbringen: 16 Prozent der
Ungarn lernten eine Fremdsprache innerhalb von zwei Jahren vor der Erhebung und 21 Prozent
planten, in den nächsten zwei Jahren eine Sprache zu lernen. Diese Angaben entsprechen dem
europäischen Durchschnitt. (Europeans und their Languages 2006)
Aus den obigen Überlegungen geht hervor, dass die Fähigkeit der Lerner zum
eigenverantwortlichen
und
selbstständigen
Arbeiten
sowohl
im
schulischen
Fremdsprachenunterricht als auch im Fachsprachenunterricht zu den förderungsbedürftigen
Bereichen gehört.
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SPRACHWISSENSCHAFT
Empirische Untersuchung zum Thema Sprachlernkompetenz der Studenten –
Einige Ergebnisse des Vortests1
Bei dieser geplanten empirischen Untersuchung geht es um eine angewandte Forschung, deren
Ziel es ist, zu ermitteln, wie es um die Sprachlernkompetenz der Erstsemestler an der Budapester
Wirtschaftshochschule, an der Fakultät für Handel, Gastgewerbe und Tourismus steht bzw.
inwieweit sie Verantwortung für ihr Fachsprachenlernen übernehmen können. Die Ergebnisse
der Erhebung können als Ausgangspunkt dafür dienen, in welchem Maße, in welchen Bereichen
und mit welchen Mitteln die Selbstständigkeit und die Sprachlernkompetenz der Studenten
gefördert werden sollten.
Autonomes Lernerverhalten und Sprachlernkompetenz haben viele Aspekte, bei einer
empirischen Erhebung mit Hilfe eines Fragebogens können davon allerdings nur einige Bereiche
untersucht werden. Diese Untersuchung konzentriert sich auf folgende Bereiche: die Lernwege
der Studenten; ihre allgemeinsprachlichen und fachsprachlichen Ziele; das Wissen der Studenten
um das Sprachenlernen; ihre Meinung hinsichtlich der Verantwortung der Lerner und der Lehrer
in Bezug auf Gestaltung, Überwachung und Auswertung des Sprachlernprozesses; die Fähigkeit
der Studenten, ihre Fremdsprachenkenntnisse selbstständig weiterzuentwickeln; die
selbstständige Anwendung einiger Sprachlernstrategien.
Der Vortest wurde im Wintersemester 2010 durchgeführt. Die Fragebögen füllten 57
Erstsemestler (89 Prozent aller Erstsemestler mit Deutsch als Fachsprache) aus. Die Studenten
wurden gebeten, die überwiegend geschlossenen Fragen anhand ihrer Erfahrungen im
schulischen Fremdsprachenunterrich bzw. durch Selbsteinschätzung zu beantworten. Das Ziel
des Vortests war es, die Qualitätsverbesserung des Erhebungsinstruments zu gewährleisten, doch
scheint es uns angebracht, einige interessante Ergebnisse zu präsentieren. Die Daten wurden mit
Hilfe deskriptiver Statistik ausgewertet.
Die Mehrheit der Befragten (88 Prozent) lernte in der Schule zwei Fremdsprachen, 10 Prozent
der Studenten lernten sogar drei. 60 Prozent der Studenten haben ihre erste Fremdsprache länger
als acht Jahre gelernt. Die Hälfte der Studenten lernte ihre zweite Fremdsprache vier Jahre, ein
Fünftel der Befragten blickt auf eine längere Zeit zurück. In der ersten Fremdsprache verfügt
jeder Student über eine Sprachprüfung (54 Prozent - Niveau B2, 39 Prozent – C1), in der zweiten
Fremdsprache hat die Hälfte der Studenten eine Sprachprüfung (überwigend Niveau B2).
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Befragten anhand dieser Angaben zu den
erfahrenen und erfogreichen Fremdsprachenlernern gehören.
Die Studenten wurden gebeten, darüber Auskunft zu geben, wie sie ihre allgemeinen
Deutschkenntnisse außerhalb des Unterrichts anwenden. Die meisten Befragten (77 Prozent)
gaben an, dass sie deutschsprachige Musik hören. An der zweiten Stelle stehen deutsche
Fernsehprogramme und Reisen in Zielsprachenländer (65–65 Prozent). 40 Prozent der Befragten
lesen zur Unterhaltung deutsche Texte. Sprachlernsoftwares und Webseiten zum Sprachenlernen
spielen weder jetzt noch in der Zukunft eine wichtige Rolle. Interessant ist, dass E-Mails und
persönliche Kommunikation in Deutsch jetzt keine bedeutende Rolle spielen, die Studenten
räumen aber diesen Tätigkeiten in der Zukunft viel mehr Bedeutung ein. Anhand dieser Angaben
lässt sich feststellen, dass die Befragten auch außerhalb des Unterrichts mit der deutschen
Sprache in Kontakt kommen.
Die Zusammenfassung der Ergebnisse des Vortests ist die deutschsprachige Version meines Vortrages an der X.
Tagung des Vereins der Fachsprachenlehrer und Fachsprachenforscher (SZOKOE) 2010 in Budapest.
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SPRACHWISSENSCHAFT
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Die einzige offene Frage des Fragebogens bezog sich auf das Wissen um das
Fremdsprachenlernen und lautete folgendermaßen: Was alles lernt man, wenn man eine
Fremdsprache lernt? Im Vergleich zu ihren Erfahrungen im Fremdsprachenlernen zählten die
Studenten hierfür überraschend wenige Elemente auf: Vier Elemente erwähnte kaum mehr als
die Hälfte der Studenten und nur ein einziger Student konnte hierfür sieben Elemente benennen.
Am häufigsten wurden die klassischen Elemente des Fremdsprachenlernens angeführt, die
Grammatik und der Wortschatz. Beide Elemente wurden von je 86 Prozent der Studenten
genannt. Unter den vier Fertigkeiten schnitten die Sprechfertigkeit und das Hörverstehen am
besten ab, wobei eine Erwähnungsrate von 33 Prozent der Studenten auch nicht gerade als hoch
eingeschätzt werden kann. Überraschenderweise gaben nur ein Viertel der Studenten die
Schreibfertigkeit an. Die am seltensten genannte Fertigkeit war das Lesevertsehen (14 Prozent),
es nimmt nur den neunten Platz in der Rangliste ein. Die Vermittlung wurde nur von zwei
Studenten erwähnt. Die Ausspracheschulung hingegen zählten ein Viertel der Studenten auf und
genauso viele nannten auch das Kennenlernen der Zielsprachenländer. In Bezug auf unser
Thema ist es erwähnenswert, dass Sprachlerntechniken/Lernmethoden nur von einem einzigen
Studenten angegeben wurden. All das weist darauf hin, dass das Bild der Studenten vom
Fremdsprachenlernen nicht differenziert genug ist. Das wirft auch die Frage auf, inwieweit sie in
der Lage sind, ihre Sprachkenntnisse bewusst, selbstständig und eigenverantwortlich zu
entwickeln.
Der Fragebogen enthielt Aussagen über dem Sprachlehr- und Lernprozess. Jeder Bereich wurde
mit Hilfe von zwei Aussagen getestet: die eine betonte die Verantwortung des Lehrers, die andere
die des Lerners. Die Studenten wurden gebeten, anzugeben, in welchem Maße sie mit den
Aussagen einverstanden sind. Die Ergebnisse zeigen, dass die Befragten in manchen Bereichen
keine Verantwortung übernehmen wollen. Selbstevaluation ist ein wichtiges Prinzip der
Autonomie, doch die Lerner schätzen die Bedeutung der Selbstkontrolle als gering ein und sind
eher der Meinung, dass der Lehrer zu kontrollieren hat, ob die Lernziele erreicht worden sind.
Des Weiteren denken sie, dass Unterrichtende die Aufgabe haben, sprachlich schwierigere Texte
auf das Sprachniveau der Lernenden abzustimmen. Sie teilen weniger die Auffassung, dass
Lernende in der Lage sein sollten, mit Hilfe verschiedener Strategien und Hilfsmittel ein solches
Problem selber zu lösen.
Es wurde auch danach gefragt, ob sich die Studenten auf eine Aufgabe wie z. B. Referat in der
Fremdsprache zu halten, selbstständig vorbereiten könnten. Laut der Angaben haben die
Befragten Schwierigkeiten, geschriebene Texte selber zu bearbeiten. Ein weiterer problematischer
Bereich betrifft die Anwendung der Strategien zur Regulierung des eigenen Lernens, wie z.B. die
Selbskontrolle. Auch die Anwendung von affektiven Strategien, wie z.B. Stress reduzieren und
sich Mut machen, bereitet den Studenten Schwierigkeiten.
Die Studenten wurden auch danach gefragt, ob sie bestimmte direkte Lernstrategien während
ihres Fremdsprachenlernens in der Schule schon mal eingesetzt haben. Es stellte sich heraus, dass
ein Drittel der Befragten wenige Strategien kennt, die das regelmäßige und geplante Wiederholen
von Wörtern unterstützen. 12 Prozent der Studenten machten sich noch nie Notizen im
Zusammenhang mit einem geschriebenen Text. Ein Zehntel der Befragten schlug noch nie in
einer Grammatik nach. Ebenso viele behaupten, dass die noch nie Strategien/Techniken, die sie
im Unterricht einer Fremdsprache kennengelernt hatten, beim Lernen einer anderen
Fremdsprache einsetzten.
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SPRACHWISSENSCHAFT
Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Lernerautonomie zwar eine lange Geschichte
hat, in der Praxis soll aber noch sowohl im allgemeinen Fremdsprachenunterricht als auch im
Fachsprachenunterricht viel getan werden, damit Lerner ihren Weg zu einem selbstständigeren
Lernen finden. Fachsprachenunterricht an Universitäten und Hochschulen soll auf den
Ergebnissen des schulischen Fachsprachenunterrichts aufbauend die Fähigkeit der Studenten
zum eigenverantwortlichen und selbstständigen Lernen fördern. Das bedeutet, dass Ermittlungen
zur Lernkompetenz der Studenten zum integralen Bestandteil der Fachsprachenkurse werden
sollten. Um ein höheres Maß an Effektivität der Lernerautonomiesierung zu sichern, bedarf es
Forschungsarbeiten, die untersuchen, ob die Sprachlernkompetenz der Lerner in den
verschiedenen Fremdsprachen aufgrund von den Unterrichtsraditionen oder wegen den
benutzten Lerwerken in unterschiedlichem Maße gefördert wird. Des Weiteren soll
Autonomieförderung im Fachsprachenunterricht in Bezug auf die ertse und die zweite
Fachsprache auf institutioneller Ebene aufeinander abgestimmt werden. Selbstevaluation ist ein
Prinzip autonomen Lernens: Die Einführung von einem Mittel im Fachsprachenunterricht wie
das Europäische Sprachenportfolio im Bereich des allgemeinen Fremdsprachenunterrichts, das
einerseits Möglichkeit zur selbstständigen Bewertung der Lernergebnisse bietet, andereseits Raum
zur Dokumentation von Projektarbeiten sichert, wäre u.a. auch in Bezug auf die
Autonomierförderung von Wichtigkeit. (vgl. Abádi Nagy 2008, S.12)
Die zunehmende Professionalität der Fremd- und Fachsprachenehrer und die Verbreitung der
modernen sprachdidaktischen Gedanken sind der Schlüssel zur effektiveren
Lernerautonomisierung und dadurch zur höheren Effektivität des Fremd- und
Fachsprachenunterrichts. In diesem Zusammenhang haben die Leherausbildung und die
Lehrerfortbildung die wichtigen Aufgaben, zur Erneuerung der Unterrichtskultur und der
Lernkultur beizutragen, die Autonomie der Lerner ins Zentrum zu stellen und dadurch auch den
individuellen Zielsetzungen und Schwerpunktbildungen im Lehr-Lernprozess mehr Platz zu
sichern.
Literaturverzeichnis
Abádi Nagy, Zoltán (2008): A Bologna Folyamat és a szaknyelvi oktatás. In: Porta Lingua –
Szakember, szaktudás, szaknyelv. Hrsg.: Silye, Magdolna DE ATC: Debrecen. 9–14.
Benson, R. (2001): Teaching and researching autonomy in language learning. Pearson Education Limited
Bimmel, Peter. – Rampillon, Ute (2000): Lernerautonomie und Lernstrategien. Fernstudieneinheit 23.
Langenscheidt: Berlin etc.
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Fremdsprachenlerner. In: Fremdsprachenunterricht für das Jahr 2000. Hrsg.: Christ, Herbert.
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NYELVVILÁG
BILDUNG
14
Störung des Sprachvermögens – die kaum gekannte Aphasie
DR. ÁRPÁD VIRÁGH
PSZK
Über die Aphasie kann man ziemlich selten hören, diese Krankheit ist bei Weitem nicht so
bekannt wie die Alzheimerkrankheit oder die Multiple Sklerose (MS), obwohl ihr Vorkommen
beinahe so groß ist wie das der Letzteren. Nach Angaben aus dem Jahre 2008 waren z. B. in
Ungarn 36.883, in Deutschland 303.031, in den Vereinigten Staaten 1.079.615 Aphasiker
registriert (extrapoliertes Ergebnis).1 Aber was ist eigentlich die Aphasie? Das Wort wurde dem
Griechischen entnommen und bedeutet soviel wie „Sprachlosigkeit”. Aphasie ist eine nach dem
Abschluss des Spracherwerbs erworbene Störung der Sprache aufgrund einer Hirnschädigung.
Dabei können alle Modalitäten der Sprache betroffen sein, also das Verstehen, Sprechen, Lesen
und Schreiben können einzeln oder zusammen in Folge einer lokalen Verletzung der
Hemisphären gestört funktionieren. Das ist eine erworbene Störung, das heißt, die Kranken
beherrschten vor ihren Verletzungen ein vollständiges Sprachvermögen. Hier muss betont
werden, dass die Störung im Sprachgebrauch der Kranken entsteht, so ist das keine
Sprachstörung im engen Sinne. Der/die Betroffene kann oft richtig die Wörter aussprechen und
seine/ihre kognitiven Funktionen sind unverletzt oder nur leicht verletzt geblieben.
Die Gehirnforscher haben schon am Ende des 19. Jahrhunderts bestimmt, welche Bereiche im
Gehirn für die kognitiven Funktionen verantwortlich sind (Lokalisationslehre). Zwei Bereiche
sind in Bezug auf den Sprachgebrauch bedeutend, der Ort wo die Sprache produziert wird und
der Ort, wo sie verstanden wird. Im Jahre 1861 haben Paul Broca das motorische Sprachzentrum
und im Jahre 1874 Carl Wernicke das sensorische Sprachzentrum in der linken Hemisphäre des
Gehirns entdeckt. Diese Gebiete werden heute nach ihren Entdeckern Broca-Areal und
Wernicke-Areal genannt. Doch heute geht man davon aus, dass die Sprachprozesse im Gehirn
viel komplexer ausgeführt werden, als das die Lokalisationslehre angenommen und dargestellt
hat. Nach den neuen Forschungen hat man herausgefunden, dass eine jede Sprachhandlung auf
einer Zusammenarbeit von zahlreichen neuronalen Prozessen und Regelkreisen beruht, die das
ganze Gehirn betreffen und von Gefühlen und Assoziationen geleitet werden. Die linke
Hemisphäre scheint für das Programmieren der Botschaft verantwortlich zu sein (also sie
beschäftigt sich mit Worten, Grammatik usw.), die rechte Hemisphäre ist für den Ausdruck und
Sprachmelodie verantwortlich. Eine richtige Äußerung ergibt sich dann nur dank der
Zusammenarbeit dieser Arealen. Dieselbe „Aufgabenteilung” können wir beim Verstehen der
Sprache beobachten. Trotzdem erfolgen die Sprachprozesse grundsätzlich in den von Broca und
Wernicke bestimmten Arealen in der linken Hemisphäre, und die rechte Hemisphäre kann nicht
ohne Weiteres die Funktionen der linken Hemisphäre übernehmen.
Aphasie wird in den meisten Fällen durch einen Schlaganfall (Stroke) ausgelöst, aber
Schädelverletzungen dank einem Unfall, einem Hirntumor, aber auch klinische Eingriffe in der
linken Hemisphäre können der Grund sein. Dabei werden bestimmte Gebiete des Gehirns nicht
mehr durchblutet, und so wird dem Hirnareal Schaden zugerichtet. Wichtig ist, dass wir nur in
dem Fall über Aphasie sprechen, wenn das geschädigte Hirnareal gut umschrieben werden kann.
Wenn dem Hirn generalisierte Schädigung zubereitet wird (wo sich die geschädigten Bereiche auf
das gesamte Gehirn erstrecken können), wie z. B. Vergiftungen, Hirnabbauprozesse, kann das
noch ähnliche Symptome hervorrufen, doch diese Symptome werden nicht zur Aphasie gezählt.
1
http://www.wellsphere.com/brain-health-article/statistics-by-country-for-aphasia/242274
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BILDUNG
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Die Aphasie ist also keine Art der geistigen Behinderung, denn die kognitiven Fähigkeiten bleiben
erhalten, nur der Ausdruck der vorgestellten Inhalte mittels der Sprache, als Gesamtheit der
Symbole wird beeinträchtigt. Im komplexen Vorgang des Sprachgebrauchs, also auf dem Weg
vom Gedanken bis zu dessen Ausdruck entsteht irgendwo eine Störung.
Arten der Aphasie
Die Aphasie kann auf verschiedener Art und Weise typisiert werden, eine mögliche
Unterscheidung erfolgt aufgrund der Lage der geschädigten Gehirnareale. Die heute verbreitetste
Klassifikation unterscheidet 4 Syndrome, wonach wir über:

globale Aphasie,

Broca-Aphasie,

Wernicke-Aphasie und

amnestische Aphasie
sprechen können.
Zur Feststellung des genauen Aphasie-Profils werden verschiedene Testuntersuchungen
durchgeführt, die die Gebiete der Sprachproduktion, des Sprachverständnisses, des Schreibens
und Lesens usw. untersuchen. Sie sind standardisierte Verfahren wie zum Beispiel der WAB
(Western Aphasie Battery) und der AAT (Aachener Aphasie Test) und bieten dann die Grundlage
einer persönlich abgestimmten Therapie.
Die schwerste Erscheinungsform ist die globale Aphasie. Dabei ist sowohl das Broca- als auch
das Wernicke-Areal geschädigt. Die Sprachproduktion ist total oder fast total verloren, d. h., sie
beschränkt sich nur auf einige Worte. Auch das Sprachverstehen erleidet schwere Schäden, doch
der/die Betroffene bewahrt einen Teil jener seiner/ihrer Fähigkeit, dass er/sie aus der
Sprachmelodie und der Situation auf die Bedeutung der Mitteilung folgen kann. Auch die
Reaktionen auf das Gesagte sind natürlich, der/die Betroffene lächelt, nickt usw., so sind die
Symptome ganz am Anfang schwer festzustellen. Trotz der schweren Beeinträchtigung der
Sprachfähigkeit kann der Patient singen, zwar nur die von ihm gekannten Lieder. Das Lese- und
Schreibvermögen ist ebenfalls schwer geschädigt. Wenn sich die globale Aphasie bessert, kann
eine Broca- oder Wernicke-Aphasie oder eine Mischform dieser zurückbleiben.
Im Falle der Broca-Aphasie ist das motorische Sprachzentrum der linken Hemisphäre
geschädigt. Typische Erscheinungen dieser Form der Aphasie (früher auch als „motorische
Aphasie” bezeichnet) ist die verlangsamte, nonfluente und telegrammstilartige Sprache, das
Sprechen fällt aber dem/der Betroffenen besonders schwer, es gibt lange Sprechpausen. Die
Betroffenen können oft sehr schwer das richtige Wort finden, so kommen oft semantische
Paraphasien (z. B. Auto statt Bus) und phonematische Paraphasien (lautlich falsche Wörter, z. B.
Ergal statt Regal) vor. Die Betroffenen verstehen in der Regel die gesprochene Sprache gut
(besonders die Substantive, woraus sie gut auf den Inhalt der Mitteilung folgern können). Ein
agrammatisches In- und Output kann beobachtet werden, Wortfolge, Präpositionen usw.
entgehen ihnen oft, bzw. werden nicht richtig genutzt. Da sie die Sprache relativ gut verstehen
können, zeigen sie es oft nicht, wenn sie die Mitteilung nicht verstanden haben. Die BrocaAphasiker sind fähig neue Melodien und Texte zu erlernen.
Bei der Wernicke-Aphasie ist jenes Gehirnareal verletzt, wo sich das sensorische Sprachzentrum
befindet. Besonders charakteristisch für die Wernicke-Aphasiker ist die fluente, überschießende
Sprache mit vielen Paraphasien (sowohl phonematische als auch semantische Paraphasie). Ihre
Sprache enthält viele Wörter, die keine Bedeutung haben, aber auch viele Neologismen sind bei
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BILDUNG
ihnen zu beobachten, bzw. das, dass sie Satzteile ineinander verschachteln. Diese oft
unverständliche Sprache nennt man Wernicke-Jargon. Die Wernicke-Aphasiker wissen nicht, dass
sie unverständlich sprechen. In ihrem Gehirn gehen Satzfetzen herum, was für sie (wie oben
geschrieben) nicht nur das Sprechen unverständlich machen, sondern auch das Verstehen des
Gesagten erschweren. Die Rezeption wird auch dadurch beeinträchtigt, dass sie mit den
Substantiven und Verben nur schwer umgehen können. Oft können sie nur mithilfe der
Sprachmelodie den Sinn des Gesagten verstehen. Ebenfalls schwer geschädigt ist das Lese- und
Schreibvermögen. Im Falle einer Besserung können sich die Broca-Aphasie und WernickeAphasie zur amnestischen Aphasie zurückbilden.
Die amnestische Aphasie kann nicht einem Gehirnareal zugeordnet werden, sie kann das
„Ergebnis” der oben erwähnten Aphasie-Formen sein. Sehr typisch für sie ist, dass die
Betroffenen sehr schwer die sinntragenden Worte finden können, bzw. sie ersetzen sie mit einem
inhaltlich ähnlichen Wort (z. B. Kakao statt Kaffee). Sie setzen oft Ersatzstrategien ein, ihre
Sprache enthält oft Beschreibungen bzw. solche Redefloskeln wie „Wie war das noch mal?”,
wodurch ihre Sprache umständlich, unsicher und unstrukturiert wird. Das Verstehen der Sprache
erfolgt verhältnismäßig gut, im Allgemeinen ist auch das Lese- und Schreibvermögen nicht
beeinträchtigt.
Begleitsymptome, breiteres Umfeld
Neben den typischen Symptomen der Aphasie können auch andere, begleitende Symptome
erscheinen, die jedoch nicht der Aphasie zugeordnet werden, da diese Symptome die Folgen der
Verletzungen der benachbarten Gehirnareale sind. Solche Symptome sind besonders die
Dysarthrie, was die Störung der Sprechmuskulatur bedeutet. Die Automatismen bei der
Bewegung dieser Muskeln sind infolge einer Gehirn- oder neuralen Verletzung geschädigt. Die
Apraxie ist eine Störung der Planung von Bewegungen und Bewegungsfolgen sowie der
Manipulation mit Gegenständen. (Lurija 1998) Auch die Hemiplegie kann eine begleitende
Erscheinung sein, dabei betrifft die Seitenlähmung die rechte Seite. Probleme mit der
Konzentrationsfähigkeit und das Neglekt-Syndrom (typisches Erscheinungsbild ist der
Gesichtsfeldausfall) müssen noch erwähnt werden. Diese Begleitsymptome und was sie bedeuten,
müssen auf jeden Fall berücksichtigt werden, um die richtige Behandlung, Therapie bestimmen
zu können.
Auch die sekundären Folgen müssen in Betracht gezogen werden, wozu die psychologischen und
sozialen Folgen zu rechnen sind. Die psychischen Folgen sind in erster Linie die Angst, heftige
Reaktionen, Wut, Depression usw. Die sozialen Folgen können auch bedeutend sein; nicht alle
können in dieser neuen Situation das bisherige Lebensniveau aufrechterhalten. Auch die Familie
wird betroffen sein, die inneren Verhältnisse der Familienmitglieder ändert sich dadurch, dass
der/die Erkrankte abhängig wird. Sogar die Umgebung der Aphasiker kann mit der neuen
Situation nichts anfangen, so zieht er sich immer mehr zurück. Dieser psychische und soziale
Prozess führt unvermeidlich zur Einengung in jedem Bereich, denn durch das Fehlen der
Kommunikation verschwindet die Wechselhaftigkeit des alltäglichen Lebens.
Komplexe Behandlung
An der Behandlung der Krankheit nehmen mehrere Disziplinen teil, mal nebeneinander, mal
nacheinander. In der Anfangsphase ist die neurologische Behandlung grundsätzlich. Nach dieser
Behandlung in einem Akutkrankenhaus folgt die Frührehabilitation, die von ein paar Wochen bis
ein halbes Jahr dauern kann. Da beginnt man schon mit den psychologischen und logopädischen
Therapien, die schon andere Disziplinen repräsentieren. Auch die Mittel und Methoden der
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BILDUNG
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einzelnen Behandlungen sind unterschiedlich. Nach der neurologischen Behandlung spielt bei der
Verarbeitung der Krankheit die Psychologie eine außerordentliche Rolle. In dieser Phase kann z.
B. die Musiktherapie eine wichtige Rolle spielen, denn eines der wichtigsten Mittel der
psychotherapeutischen Behandlung ist die verbale Kommunikation – was hier gerade geschädigt
ist und nicht funktionieren kann. Die Musiktherapie kann ein gutes Instrument sein, um ein
Vertrauensverhältnis zwischen dem Psychologen und dem Patienten auszubauen. Später können
die Lieder (Musikstücke mit Texten) der logopädischen Behandlung eine Hilfe leisten. Hier muss
die MIT (melodische Intonationstherapie) erwähnt werden.
Musiktherapie als Teil der Psychotherapie
Die Verarbeitung der Krankheit kann mit einem sog. Trauerprozess gekennzeichnet werden.
Eine der bekanntesten Kategorisierungen stammt von Elisabeth Kübler-Ross ?. Sie hat 5 Phasen
unterschieden:
1. Verleugnung und Isolation – die Krankheit, deren sich der/die Kranke schon
rational bewusst ist, kann er/sie emotional noch nicht akzeptieren.
2. Wut und Zorn – heftige Gefühlsausbrüche sind typisch, Frage ist: „Warum ich?”
3. Verhandeln – der/die Kranke versucht sich mit schnellen Änderungen der
Lebensweise zu betrügen.
4. Depression – sobald es klar und bewusst wird, dass die Lage endgültig ist, tritt der
Trauer ein.
5. Annahme – in dieser Phase wird schon nach neuen Wegen im Leben gesucht,
man versucht sich der neuen Situation anzupassen.
Diese Phasen kommen nicht unbedingt linear nacheinander, einige Phasen können sich
wiederholen. Ein Beispiel: Der Wernicke-Aphasiker weiß oft nicht, dass das keinen Sinn hat, was
er gesagt hat. Wenn er die Reaktionen sieht, kann das bei ihm Wut hervorrufen (2. Phase), aber
auch das kann vorkommen, dass er seine Krankheit verleugnet (1. Phase). Hier kommt der
Psychotherapie schon große Bedeutung zu. Doch da gibt es das Problem mit der
Kommunikation, denn Psychologen kommunizieren meistens durch den verbalen Kanal mit dem
Patienten. Hier ist schon die Mitwirkung eines Sprachtherapeuten erforderlich; solche Therapien
müssen ausgearbeitet und eingesetzt werden, die wenige verbale Mittel benötigen. Die erwähnte
Musiktherapie und die melodische Intonationstherapie sind hier ein gutes Instrument. Doch die
Musiktherapie erfordert die Erfüllung drei Voraussetzungen, damit sie effektiv eingesetzt werden
kann:
A)
Die Musiktherapie soll geeignet sein, als Psychotherapie eingesetzt zu werden,
B)
man muss kommunizieren können,
C)
und einige neurophysiologische Voraussetzungen müssen erfüllt werden.
A) Wegen der verletzten verbalen Funktionen der Aphasiker muss ein nonverbaler
Kommunikationskanal gesucht werden. Bruscia hat bestätigt, dass die Musiktherapie keiner
verbalen Äußerung bedarf. (Bruscia 1998) Zwischen dem Patienten und dem Therapeuten
kommt in der Musik durch freie Improvisationen, Lieder bzw. die Interventionen des
Therapeuten eine Interaktion vor. Das gemeinsame Erleben der Musik stärkt auch die Empathie.
Es stehen mehrere Improvisationstechniken zum Aufbau dieser empathischen Beziehung
zwischen dem Patienten und dem Therapeuten zur Verfügung, z. B. ’imitating’, ’pacing’
’reflecting’.
B) In der Kommunikation gibt es nicht nur verbale Kanäle, neben der Körpersprache kann auch
die Musik diese Funktion erfüllen, nur dass hier die Gefühlseffekte anderswie ausgedrückt
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BILDUNG
werden. Auch das Tempo spielt eine wichtige Rolle, denn die Aphasiker müssen oft stehen
bleiben, ihnen muss auf natürlicher Weise eine bestimmte Pause gewährt werden.
C) Die Aufgabe der Musiktherapie ist also, dort ein Vertrauensverhältnis zu schaffen, wo das die
Worte nicht schaffen können. Natürlich in diesem Kontext ist sie auch ein Mittel der
Kommunikation. Warum Musik für diese Aufgabe geeignet ist? Es gibt Gemeinsamkeiten mit der
Sprache: Die Sprache hat einen Rhythmus, die Musik ist in Takten gegliedert. Die Melodiekontur
und die Intonation der Sprache sind auch ähnlich. Tempounterschiede können nicht nur in der
Sprache, sondern auch in der Musik Gefühle repräsentieren. Die Verarbeitung der Musik im
Gehirn erfolgt nach neuesten Kenntnissen auch in den beiden Hemisphären. Doch die oben
erwähnten Parallelitäten passieren nicht im selben Bereich des Gehirns, so kann es mittels der
Musik zu einer effektiveren Kommunikation – besonders in der Anfangsphase – kommen.
Melodische Intonationstherapie als Teil der logopädischen Therapie
Die andere erwähnte Methode, die eher bei der logopädischen Therapie zum Einsatz kommt, ist
die melodische Intonationstherapie (MIT). Aber wie die Musiktherapie nur ein Instrument der
Psychotherapie sein kann, so kann die MIT auch nur eines der Instrumente der Sprachtherapie,
der logopädischen Behandlung und Rehabilitation sein. Die Logopädie kann aber mittels der
Melodie und der Musik bedeutende Fortschritte erreichen. Diese Therapie wurde aufgrund jener
Beobachtung entwickelt, dass die Aphasiker oft besser singen als sprechen. (Sparks 1974) Die
Technik übt ihre Wirkung in erster Linie durch jene physiologischen Reize aus, deren Aufgabe
ist, die Behinderung jener Funktionen aufzuheben, die dank der Gehirnschädigung beeinträchtigt
sind. Sie basiert auf der Fähigkeit des Verstehens der Sprache in der rechten Hemisphäre, so
werden durch diese Technik einfache Worte, Sätze singend und rhythmisiert gelehrt. Das Ziel ist,
dass der Aphasiker die normal ausgesprochenen Worte und Texte von der Melodie abkoppeln
kann, und so zu deren Erzählung fähig wird. Die MIT wird hierarchisch aufgebaut, das
Programm besteht aus 4 Phasen. In den ersten zwei Phasen werden die mehrsilbigen Worte mit
musikalischer Intonation mitgeteilt. Dann folgen komplexere und längere Sätze. Alle Texte
werden zuerst mit übertriebener Prosodie geübt, dabei gibt der Therapeut mit seiner Hand den
Takt zu jeder einzelnen Wortsilbe an. Die genommenen Items (Einheiten) werden langsam
intoniert – nur einfache hohe Stimme / tiefe Stimme Muster werden gebraucht. Gemäß Sparks
kann diese Therapie besonders bei Broca-Aphasikern wirksam sein, die über eine entsprechende
Rezeptionsfähigkeit (sie verstehen die Sprache recht gut), nicht fließende Sprachfähigkeit und
beeinträchtigte Artikulation verfügen. Die positive Wirkung dieser Therapie wurde von den
behandelnden Experten schnell bestätigt, doch die späteren PET Untersuchungen haben solche
positiven Ergebnisse bisher noch nicht geliefert. Derzeit werden auch andere
neurophysiologische Untersuchungen durchgeführt.
Die Behandlung der Aphasie ist also eine komplexe Aufgabe wo, ein paar Wochen nach der
ersten Phase der akuten Behandlung (meistens wegen eines Schlaganfalls) die Frührehabilitation
folgt. In dieser Phase spielen schon die Psychotherapie, Sprachtherapie, logopädische Therapie
die wichtigste Rolle. Auch das soziale Umfeld braucht viele Informationen, eine Quasischulung,
damit die Umgebung des Aphasikers auch optimal den Heilungsprozess unterstützen kann. Die
Heilung dieser Krankheit ist also sehr komplex und nur durch die Zusammenarbeit verschiedener
Disziplinen kann sie erfolgreich sein.
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BILDUNG
19
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BILDUNG
Über die Zweisprachigkeit
ESZTER CSÁNYI
PSZK
Einführung
Wer zweisprachig aufwächst, für den ist es ganz natürlich. Im Laufe seines Lebens erfährt er
eher die Vor- als die Nachteile des Bi- bzw. Multilingualismus. Trotzdem wurde die
Zweisprachigkeit im 20. Jahrhundert oft als etwas Negatives angesehen, und es gibt immer noch
Viele, die diesem Phänomen gegenüber negative Meinungen vertreten. Es wird oft gesagt, dass
der Bilingualismus eine unterentwickelte Intelligenz hervorruft und die zweisprachigen Kinder
„zurückgeblieben”, „halbsprachig” und sprachlich überfordert sind. Der neuesten Literatur kann
man entnehmen, dass die bilingualen Kinder keineswegs im Nachteil sind, wenn man sie mit den
monolingualen Kindern vergleicht. Psycholinguistische Forschungen belegen diese Behauptung.
Mit der Globalisierung und der steigenden Zahl der Immigranten wächst auch in Ungarn die
Zahl der Kinder, die zwei- oder mehrsprachig aufwachsen. In anderen europäischen Ländern wie
Belgien, Deutschland, Spanien oder auch in der Schweiz gehört die Mehrsprachigkeit schon
längst zum Alltag. Auch in anderen Teilen der Welt, wie in einigen Regionen von Afrika oder
Amerika, ist die Zwei- oder Mehrsprachigkeit die vorherrschende Tendenz, während
Monolingualismus eher eine Ausnahme bildet. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir einsprachigen
Sprechern kaum begegnen, da auch die Mitglieder ein und derselben Sprachgemeinschaft nicht
nur eine gemeinsame Sprache, sondern auch Soziolekte und/oder Dialekte sprechen.
In der vorliegenden Arbeit wird nicht versucht, die Zweisprachigkeit aus allen Gesichtspunkten
vorzustellen. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit wird zuerst der Bilingualismus aus
psycholinguistischem Aspekt behandelt, dann der Begriff umschrieben, zuletzt folgt eine
Zusammenfassung über das zweisprachige Funktionieren der Sprecher.
Über die Zweisprachigkeit aus psycholinguistischem Aspekt
Das Phänomen Zweisprachigkeit wird in vielen Wissenschaftsbereichen untersucht, die immer
ihre eigenen Standpunkte in den Vordergrund der Untersuchungen stellen und dabei ihre eigenen
Methoden verwenden. Während die Soziolinguistik die gesellschaftliche und gemeinsame
Zweisprachigkeit unter die Lupe nimmt, beschäftigt sich die Psycholinguistik mit der
Zweisprachigkeit des Individuums.
Die Psycholinguistik untersucht vor allem, welche Beziehung zwischen den bilingualen
Sprachsystemen besteht. Aufgrund der Untersuchungen lässt sich sagen, dass die
Zweisprachigkeit mehr positive als negative Auswirkungen hat. Die negativen Besonderheiten
ergeben sich viel weniger aus der Zweisprachigkeit, viel mehr aus deren Umständen (Navracsics
2007).
Auch das Problem der Speicherung und der Verarbeitung von sprachlichen Elementen bildet den
Forschungsgegenstand der Psycholinguistik. Dabei wird untersucht, ob im Gehirn der
Zweisprachigen die verschiedenen Sprachen in verschiedenen Bereichen des Gehirns gebildet
werden. Es gibt bis heute keine einheitliche Meinung über die Theorien und Antworten auf diese
Fragen. Einige halten ein einheitliches Sprachsystem für vorstellbar. Andere sprechen eher über
zwei, voneinander unabhängige, aber mit einander in permanentem Kontakt stehende und auf
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BILDUNG
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einander eine große Wirkung ausübende Sprachsysteme. Außerdem entstand die Theorie, nach
auf manchen Ebenen ein gemeinsames und auf anderen ein getrenntes System der Sprache zu
beobachten ist.
Es wird erforscht, wie das Zugriffsverfahren funktioniert, also wonach die passende Sprache oder
das entsprechende Wort unter den gelagerten sprachlichen Elementen angewandt wird.
Die neuesten Hypothesen meinen, dass der Wortschatz beider Sprachen gleichzeitig aktiviert
wird und der Sprecher kein konkretes Wort sucht, sondern aufgrund des Kontextes entscheidet,
welches das passendste Wort ist. Dies bedeutet, dass wir nicht über Such-, sondern über
Aktivierungsmetaphern sprechen müssen (Gál/Lippai 2005).
Ein weiteres wichtiges Problem aus psycholinguistischem Aspekt ist die Stelle der
Informationslagerung. Zwei mögliche Modelle wurden erarbeitet, aber keines von denen ist
unumstritten. Eine Auffassung besagt, dass man über eine gemeinsame Lagerung sprechen soll,
die andere behauptet, dass es eine separate Lagerung existiert, je nach dem, in welcher Sprache
die Informationen aufgearbeitet werden (Gönz 1985).
Zum Schluss kann man noch die Modelle mit „einem Schalter” bzw. „zwei Schaltern” erwähnen,
von denen eher das zweite akzeptabel ist (Gönz 1985). Nach dem „Modell mit einem Schalter”
wird die eine Sprache eingeschaltet und gleichzeitig die andere ausgeschaltet. Nach dem anderen
Modell benutzt eine bilinguale Person das „Modell mit einem Schalter” nur mündlich, während
die Dekodierung beim Lesen oder beim Hören automatisch in der adäquaten Sprache erfolgt.
Der Begriff Zweisprachigkeit
Die Zweisprachigkeit zu definieren ist wegen der Häufigkeit und der Problematisierung des
Phänomens eine schwere Aufgabe. Hier werden nur einige mögliche Definitionen aufgezählt, um
einen Einblick in die Vielfältigkeit des Problems gewinnen zu können.
Die Wissenschaftler vertreten unterschiedliche Meinungen über die Bestimmung des Begriffs. Es
gibt sehr extreme Definitionen und auch solche, die die Zweisprachigkeit als Kontinuum
betrachten. Bei der Begriffsbestimmung ist die wichtigste Frage, in welchem Maße man die zwei
Sprachen beherrschen soll, um als zweisprachiger Sprecher angesehen werden zu können (Bartha
1999).
Es gibt aber bis heute keine eindeutige Definition, die alle Aspekte beinhaltet. Die
Begriffserklärung hängt auch davon ab, welches Wissenschaftsgebiet jemand vertritt, und welche
Komponente der Zweisprachigkeit in den Vordergrund gestellt wird.
Oft hängt die Auslegung davon ab, ob wir als Referenzpunkt das Niveau des Spracherwerbs, den
täglichen Sprachgebrauch oder die Zeit des Spracherwerbs ansehen. Nach einer sehr weiten
Erläuterung wird eine Person als zwei- oder mehrsprachig angesehen, die zwei oder mehrere
Sprachen spricht. Nach der strengsten Erläuterung sind Sprachkenntnisse in beiden Sprachen auf
muttersprachlichem Niveau erforderlich (Karmacsi 2007).
Die Definition von Grosjean aus 1982 scheint auf den ersten Blick passend zu sein, aber auch
diese berücksichtigt nicht jeden möglichen Aspekt. Seiner Meinung nach bedeutet die
Zweisprachigkeit die regelmäßige Benutzung zweier (oder mehrerer) Sprachen, und zweisprachig
sind Personen, die in ihrem täglichen Leben zwei (oder mehrere) Sprachen anwenden (Grosjean
1982).
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BILDUNG
McNamaras Auslegung aus dem Jahre 1967 war schon genauer. Er meinte, dass jemand erst dann
zweisprachig ist, wenn er von den folgenden Fähigkeiten mindestens eine beherrscht: er kann die
zwei Sprachen sprechen, schreiben, lesen oder verstehen (zitiert von Karmacsi 2007).
Eine durchgreifende Definition versuchte auch Skutnabb-Kangas (1997: 18), die Leitfigur der
Zweisprachigkeitsforschung, zu geben. Er fand, zweisprachig ist eine Person, die auch in einer
ein- oder mehrsprachigen Gemeinschaft in zwei (oder mehreren) Sprachen auf
muttersprachlichem Niveau den kommunikativen, kognitiven und soziokulturellen Erwartungen
der Gemeinde entsprechend kommunizieren kann. Außerdem ist sie fähig, sich mit beiden (bzw.
mit allen) Sprachgemeinschaften und Kulturen zu identifizieren. Hier muss man aber erwähnen,
dass man in der Wirklichkeit nur selten auf solche idealen Umstände trifft, da in den
unterschiedlichen Umgebungen, in den verschiedenen Sprachgemeinschaften auch andere Typen
der Zweisprachigkeit entstehen können.
Bartha (1999) erwähnt auch die Definition von Bilingualismus von Hamers und Blanc (1989), die
sich auf die individuale Zweisprachigkeit bezieht und diese als psychischen Zustand bezeichnet,
in dem das Individuum Zugang zu mehreren sprachlichen Codes hat und diese als Mittel der
gesellschaftlichen Kommunikation benutzt.
Die akzeptabelste Definition nach Bartha (1999) ist, dass zweisprachig ein Sprecher definiert
werden kann, der in seinem täglichen Leben, in seiner regelmäßigen Kommunikation zwei oder
mehrere Sprachen seinen soziokulturellen Bedürfnissen entsprechend mündlich und/oder
schriftlich benutzt. Diese Bestimmung ist aus der Hinsicht passend, dass der Bilingualismus eine
ständige Veränderung durchlebt: inwieweit man eine andere Sprache erlernen kann, hängt auch
von unserem Umfeld und den zu lösenden Aufgaben ab. Dementsprechend kann sich auch das
Niveau unseres Sprachwissens, abhängig von den Erwartungen, verbessern oder verschlechtern.
Weinreich (1977) äußerte sich folgendermaßen: Zweisprachigkeit bedeutet, wenn wir
abwechselnd zwei Sprachen benutzen. Die Menschen, die sich so verhalten, bezeichnen wir
zweisprachig.
Die Chomsky-Schule vertritt die Meinung, dass der Erwerb der ersten und der frühen zweiten
Sprache aufgrund der universellen Grammatik geschieht. Im Mittelpunkt der Sprache steht der
Syntax, der auch sehr komplex aber trotzdem schnell zu erlernen ist, ohne dass wir genügend
Input bekommen würden. Die Entwicklung der Sprache erfolgt nicht durch den gewöhnlichen
Lernprozess, wie die Hypothesenbildung, die Nachahmung usw., sondern nur durch ein
angeborenes, sprachspezifisches Modul, ein sog. Sprachgen.
Das zweisprachige Funktionieren
In den Jahren 1970-1980 richtete sich das Interesse nicht nur auf die sprachliche Leistung der
Einsprachigen, sondern auch das zweisprachige Funktionieren rückte immer mehr in den
Vordergrund. Mit der Zeit entwickelte sich auch die Auffassung, dass auch die Funktionsweisen,
die nicht in engem Zusammenhang mit der Sprache stehen, bei den ein- und mehrsprachigen
Personen unterschiedlich sind. In ihrem Buch (2007) hob Judit Navracsics hervor, dass es bei den
ein- und zweisprachigen Menschen nicht nur sprachliche Unterschiede gibt, sondern auch ihr
Gehirn anders strukturiert ist. Der Grund dafür ist die Plastizität des Gehirns im jungen Alter,
sowie die Kenntnis und die Anwendung der zwei Sprachen.
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BILDUNG
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Die moderne Gehirnforschung hat gezeigt, dass die Speicherung der Mutter- bzw. der
Fremdsprache in anderen Bereichen des Gehirns erfolgt. Der Spracherwerb begrenzt sich also
nicht auf eine Region des Gehirns, vielmehr scheint unser Gehirn verschiedene, vielseitige
Teilaktivitäten gleichzeitig zu mobilisieren, die wiederum in der sprachlich dominanten linken
Gehirnhälfte zusammenlaufen.
Bei den Zweisprachlern bilden sich die zwei Sprachen selten auf die gleiche Art und in dem
gleichen Umfang heraus. Im Allgemeinen entwickelt sich die eine Sprache schwächer, während
die andere (die dominante Sprache) stärker ausgebaut wird.
In der Fachliteratur können wir auch über sog. ausgewogene Zweisprachigkeit lesen (Lesznyák
1996). Dieser Ausdruck weist auf Menschen hin, die in beiden Sprachen fast die gleichen
sprachlichen Fähigkeiten besitzen. Im Gegensatz zur sprachlichen Dominanz, die ein wahres
Phänomen ist, begegnen wir nur selten der ausgewogenen Zweisprachigkeit. Auch bei Menschen,
die zwei Sprachen richtig gut beherrschen, dominiert von Zeit zu Zeit die eine oder die andere
Sprache. Die ausgewogene Zweisprachigkeit kann man zwar annähern, aber wahrscheinlich nie
erreichen.
Zur anderen Gruppe gehören die sog. Halbsprachigen. Diese Personen haben in beiden Sprachen
ein niedriges Sprachniveau, das ihnen einen sozialen und kognitiven Nachteil bereitet. Aber diese
zwei „halben“ Sprachen haben nur hinsichtlich der kulturell dominanten gesellschaftlichen
Schicht ein Defizit, in sich betrachtet sind beide Sprachen vollwertig (Lesznyák 1996: 219).
Nach Wardhaugh (2002) ist das Niveau der kommunikativen Kompetenz bei bilingualen
Menschen in den verschiedenen Sprachen sehr wichtig. Dies beinhaltet nicht nur die Kenntnisse
der sprachlichen Codes und der abstrakten Regeln, sondern auch das Wissen, durch das wir in
der Lage sind, in bestimmten Situationen die Codes richtig zu benutzen. Über die sprachliche
Kompetenz hinaus gehören also auch das gesellschaftliche und kulturelle Wissen hierher,
aufgrund dessen der Sprecher die sprachlichen Formeln benutzen und sie richtig interpretieren
kann. Diese Kompetenz erfordert nicht nur sprachliche, sondern auch pragmatische Kenntnisse.
Die Zweisprachigkeit hat viele Aspekte und praktische Ausdrucksweisen, die es beim
Sprachgebrauch der Einsprachigen nicht gibt. Der Codewechsel, der den Sprung aus einer
Sprache in die andere bedeutet, erwähnt die Fachliteratur als ein Begleit-Phänomen des
Bilingualismus und er wird als interaktionäre Eigenartigkeit der zweisprachigen Menschen
empfunden. Dies betrachtet man als den Ausdruck der Identität, die Bestimmung der Rollen
innerhalb einer Gruppe oder als Mittel des Situationswechsels (Bartha 1999).
Die Sprachauswahl hängt meistens von der Situation und von den Gesprächspartnern ab, z. B.
benutzt man die zweite Sprache nur am Arbeitsplatz und die Muttersprache zu Hause. In der
Fachliteratur wird dieses Phänomen unter Berücksichtigung der örtlichen Sprachnormen und
Regeln untersucht. Die Sprachauswahl ist auch davon abhängig, inwieweit jemand eine Sprache
erlernt hat und wie leicht er diese Sprache in verschiedenen Situationen verwendet. Dabei ist die
Benutzung der anderen Sprache eine unerlässliche Inhärenz der gesellschaftlichen Integration, die
oft auch zum Sprachverlust führt, wobei die dominante Sprache anstelle der Muttersprache tritt.
Die zwei Sprachen der zweisprachig aufwachsenden Kinder entwickeln und vollenden sich in
unterschiedlichem Tempo, das von vielen Faktoren beeinflusst wird. Es ist möglich, dass das
Kind in seinen ersten Lebensjahren zwar beide Sprachen versteht, trotzdem nur eine aktiv
benutzt. Dies kann sich mit dem Alter ändern. Der Sprachgebrauch in der Familie bestimmt auch
stark, welche Sprache sich in den frühen Lebensjahren des Kindes als stärkere Sprache
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BILDUNG
herausbildet. Es ist wichtig, welche Sprache die Mutter, der Vater und die Geschwister mit dem
Kind sprechen, wer mehr Zeit mit ihm verbringt. Die Sprache des Landes, in dem die Person
lebt, entwickelt sich oft besser, als die andere Sprache, da sie öfter gehört und benutzt wird und
der man in verschiedensten Situationen täglich begegnet.
Auch die aktuelle sprachliche Umgebung ist einer der Einflussfaktoren. Ein zweisprachiger
Sprecher verbringt in einer aktuellen sprachlichen Situation unterschiedliche Zeiten mit seinen
Gesprächspartnern, die die zwei Sprachen als Muttersprache sprechen. So benutzt er die eine
oder die andere Sprache in unterschiedlichem Maße. In diesem Zusammenhang ist nicht nur die
Häufigkeit der Begegnungen entscheidend, sondern auch, wie wichtig die gegebene Person und
ihre Aussagen für den Anderen sind. Das Repertoire der Wörter ist auch von dem Thema
abhängig, da der Mensch bestimmte Dinge in der einen Sprache erlernt hat (z. B. wenn man in
der Schule Mathematik auf Deutsch gelernt hat) oder wenn ein bestimmtes Thema mit einer
Sprache in engerem Zusammenhang steht.
Die Menschen können ihre Gefühle auf verschiedene Art und Weise ausdrücken. Es wird mit
einem Kind anders liebkost, während einem die Schimpfwörter eher in der anderen Sprache
einfallen. So ist es auch möglich, dass die eine Sprache beim Ausdrücken unserer Gefühle
ausgeprägter ist, während die andere bei unseren rationellen Offenbarungen ausgereifter ist.
Zum Schluss muss man die persönliche Motivation erwähnen. Ein Mensch kann eine Sprache für
besonders wertvoll und wichtig halten, die er so auch bewusst stärken kann
(Ahrenholz/OOmen-Welke 2008).
Zu den Fragen der Zweisprachigkeit gehört auch, ob sich die mehrsprachigen Personen wegen
der Kenntnisse von unterschiedlichen Sprachen auch anders an etwas erinnern oder anders an
etwas denken. Hat ihr kognitives Funktionieren unterschiedliche Arten im Vergleich zu den
Einsprachigen? Oder haben sie ein einheitliches, kognitives System, wobei die Sprachen nur
verschiedene Erscheinungsformen bedeuten? Eine andere Frage, über die bis heute viel diskutiert
wird, ist, ob die Zweisprachigkeit Vor- oder Nachteile hervorruft. Viele Untersuchungen deuten
auf die Mangelhaftigkeit der Zweisprachler hin, andere dagegen unterstreichen die Vorteile.
Nach Kovács (2007) hat die kognitive Flexibilität der Zweisprachigen ein höheres Niveau, auch
ihr metalinguistisches Bewusstsein und ihre Hemmungsfunktion sind entwickelter als die der
Einsprachigen. Sie betont zudem, dass die zweisprachigen Kinder schon vor ihrem dritten
Lebensjahr in der Lage sind, zu verstehen, dass die anderen Menschen andere Gedanken haben
als sie, während sich diese Fähigkeit bei den Einsprachigen erst später herausbildet. Zu den
Vorteilen der Zweisprachigkeit gehört auch, dass die mehrsprachigen Menschen mehrere
Volksgruppen verstehen und mit denen kommunizieren können, so sind sie in der Lage, einen
Einblick in andere Kulturen zu gewinnen, was die einsprachigen Menschen nie erfahren werden.
Aufgrund der im Thema durchgeführten Forschungen kann man annehmen, dass das kognitive
Funktionieren der Zweisprachigen anders ist, als das der Einsprachigen. Ihr Aufmerksamkeitssystem ist anders programmiert und eingestellt, und ihre empfindlichen Stellen sind auch
woanders. Durch das häufigere Durchführen bestimmter Prozesse, durch den Wechsel unter
Sprachen und die Benutzung der zentralen exekutiven Funktionen können die mehrsprachigen
Menschen Fähigkeiten entwickeln, die die Einsprachigen nicht schaffen können.
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BILDUNG
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Zusammenfassung
Auch heute äußern noch viele Forscher ihr Bedenken in Bezug auf die simultane zwei- bzw.
mehrsprachige Erziehung. Eltern und Erzieher haben Angst, dass die Mehrsprachigkeit die
sprachliche Entwicklung der multilingual aufwachsenden Kinder negativ beeinflussen kann und
diese auch auf die Herausbildung der kognitiven Fähigkeiten einen schlechten Einfluss hat.
Darüber hinaus behaupten einige Forscher, dass das frühe Erlernen von zwei Sprachen ein Kind
in solchem Maße verwirren kann, dass es sich weder die eine, noch die andere Sprache perfekt
aneignen kann. Zahlreiche Forschungen haben das Gegenteil nachgewiesen.
Unter den Vorteilen der Zweisprachigkeit wird erwähnt, dass sich einer, der zweisprachig ist,
besser anpassen kann, eine größere Toleranz aufweist, eine besser ausgeprägte Ausdrucksweise
besitzt und ein weiteres Spektrum an Möglichkeiten der Selbstverwirklichung hat. Forschungen
haben ergeben, dass die Bilingualen, die gleichzeitig zwei Sprachen erworben haben, besser bei
der Benennung der Gegenstände und flexibler bei der Sprachauswahl sind (Bartha 1999).
Die zweisprachigen Menschen besitzen eine größere kognitive Kompetenz, was sich auch auf
ihre verbale Kreativität und die Flexibilität ihres Denkens auswirkt. Eine Person, die zwei
Sprachen spricht, ist fähig, beide Sprachen, abhängig von der Situation, in gleichem Maße zu
benutzen. Sie kann sich mit beiden Sprachgemeinschaften identifizieren, sie kann die Kultur der
anderen Nation verinnerlichen, wobei sie die eigene nationale Identität bewahrt.
Die wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen und demografischen Veränderungen
wiederspiegeln sich in der sprachlichen Umgebung und im Leben der Sprachgemeinschaften.
Während mit der Globalisierung die Mehrsprachigkeit und die kulturelle Vielfalt in den
Vordergrund rücken, wird für die Minderheiten die Bewahrung ihrer Muttersprache immer
wichtiger. Auch wenn sie als Ausdruck ihrer Selbstverwirklichung auch die Sprache der Mehrheit
erwerben müssen (Zágorec-Csuka 2009).
Literaturverzeichnis
B. Ahrenholz/I. OOmen-Welke (Hg.) (2008): Deutsch als Zweitsprache. Hohengehren, Schneider.
Bartha Csilla (1999): A kétnyelvűség alapkérdései. Nemzeti Tankönyvkiadó, Budapest.
N. Chomsky (1988/1996): Probleme sprachlichen Wissens. Weinheim, Beltz.
Gál László/Lippai Cecília (2005): A magyar anyanyelvű diákok idegen nyelvismeretének logikai felmérése.
Erdélyi Pszichológiai Szemle. Online változat. 2011.01.01.
Göncz Lajos (1985): A kétnyelvűség pszichológiája. Forum, Újvidék.
Grosjean, François (1982): Life with Two Languages: An Introduction to Bilingualism. Harvard
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Karmacsi Zoltán (2007): Kétnyelvűség és nyelvelsajátítás. Rakóczi-füzetek XXV. PoliPrint Kft.
Ungvár.
Kovács, Á. M. (2007): Cognitive development in bilingual children. In: I. Kecskés & L. Albertazzi (eds.):
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Lesznyák Márta (1996): Kétnyelvűség és kéttannyelvű oktatás. Magyar Pedagógia. (96). No. 3. 217-230.
Navracsics Judit (2007): А kétnyelvű mentális lexikon. Balassi Kiadó, Budapest.
Skutnabb-Kangas, Tove (1997): Nyelv, oktatás, kisebbségek. Teleki László Alapítvány, Budapest.
Wardhaugh, Ronald (2002): Szociolingvisztika. Osiris, Budapest.
Weinreich, Uriel (1977): Sprachen in Kontakt. Ergebnisse und Probleme der Zweisprachigkeitsforschung.
Beck Verlag, München.
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BILDUNG
Dr. Zágorec-Csuka Judit (2009) (szerk., lektor): Lét és nyelv, Nyelv, identitás, irodalom.
Tanulmánykötet. Lendva Községi Magyar Nemzeti Önkormányzati Közösség, Ljubljana.
http://www.lendva.info/assets/files/pdf/Knjiga_letnyelv_tanulmanykotet_20091220_sp
let.pdf. 03.01.2011
http://www.kmf.uz.ua/hun114/images/konyvek/Karmacsi_Ketnyelvuseg_es_nyelvelsajatitas.pd
f. Datum des Downloads: 05.11.2010
http://lux05.mpi.nl/world/materials/publications/Klein/157_2003_Der_ungesteuerte_Zweitspr
acherwerb_Erwachsener.pdf. 28.12.2010.
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ZIVILISATION
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Pest und Ofen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
im Spiegel deutschsprachiger Kalender
DR. RITA NAGY
KVIK
Die Aufarbeitung der literarisch wertvollen Texte in den Anhängen der Pester und Ofner
deutschsprachigen Kalender um 1800 veranlassten mich den spannenden wirtschaftlichen,
politischen und kulturhistorischen Hintergrund ihrer Entstehung zu analysieren.1
Pest und Ofen haben sich in den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts zu bedeutenden
kulturellen Zentren etabliert. Da sie zu beliebten Standorten für die Ansiedlung von Druckereien
wurden, konzentrierte sich in diesen beiden Städten das gesamte Verlagswesen mit einer Vielzahl
von Publikationen, hierunter auch die zur Untersuchung ausgewählte langlebige Kalenderreihe,
Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn. Ein allgemeines Volks- und Geschäfts-Kalender
auf das Schalt-Jahr ... Landerer, Pest (1832-1844)2.
Alle Jahrgänge der deutschsprachigen Kalenderreihen dieser Epoche in Ungarn enthielten ein
chronologisches Kalendarium samt Marktverzeichnissen und einen Anhang, deren
Zusammensetzung und Inhalt von persönlichen, zeitlichen und örtlichen Sonderbedingungen
abhing. Die Kalendermacher, von Druckern beauftragt, waren zumeist Ärzte, Mathematiker,
Pfarrer und Schullehrer, die zugleich Astrologie betrieben. Auf jeden Fall gehörten diese Männer
zu den fortschrittlich gesinnten und führenden Geistern jener Zeit. Der Kalender sicherte das
Haupteinkommen der Drucker, um die Verlagsrechte wurde schon im ganzen 18. Jahrhundert
wie auch um die Jahrhundertwende erbittert gekämpft.
Da es sich beim Kalender einerseits um eine Publikation mit ganz konkretem Zeitbezug handelt,
und Kalenderreihen mitunter auch das aktuelle Zeitgeschehen zu dokumentieren bestrebt waren,
ist es unerlässlich, sie in einen regionalspezifischen kulturhistorischen und soziologischen
Kontext einzubetten, um ein möglichst umfassendes Bild über Zeitgeist und Merkmale der
Epoche liefern zu können. Hierbei wird versucht, auf ganz spezielle Aspekte der Zeitgeschichte
einzugehen, die unmittelbar oder indirekt die Entwicklung des Kalenderdrucks maßgeblich
beeinflusst haben. Entwicklungsgeschichtliche Merkmale, wie der rasante Urbanisierungsprozess
und das damit einhergehende Wirtschaftswachstum, welche den Anspruch auf mehr Bildung und
die zunehmende Nachfrage nach Information bedingten, haben eine Katalysatorenrolle beim
Pest-Ofener Kalenderdruck im ausklingenden 18. Jahrhundert gespielt.
Die für die ungarischen Städte des 18. Jahrhunderts gleichermaßen langsame Entwicklung erfuhr
durch den Handel Auftrieb und Beschleunigung. Er erhob sowohl Ofen als auch Pest zum
wirtschaftlichen Mittelpunkt des Landes. Eine großzügige Entfaltung der Handelstätigkeit wurde
durch die günstige geographische Lage der im Herzen Ungarns an der großen Wasserstraße der
Donau einander gegenüberliegenden Schwesternstädte hervorgerufen. Diesen Vorteil machte
sich namentlich Pest zunutze. Jährlich vier Landesmärkte waren Ende des Jahrhunderts die
wichtigsten Sammel-, Tausch- und Stapelplätze der Landesprodukte und der aus dem Ausland
eingeführten Gewerbeerzeugnisse. Zusätzlichen Auftrieb verliehen dem ohnedies lebhaften
Verkehr von Pest die 1724 dorthin verlegten Landes- und Appellationsgerichte mit ihrem
Die zusammenfassende zeitgeschichtliche, wirtschaftliche und kulturhistorische Übersicht stützt sich auf die im
Literatuverzeichnis angegebenen Werke.
2 Die auffindbaren Jahrgänge der Kalenderreihe Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn sind in der
Széchényi Nationalbibliothek zugänglich.
1
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ZIVILISATION
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Justizapparat und dem Zulauf aller Leute, die im Land einen Rechtsstreit miteinander auszutragen
hatten.
Ende des 18. Jahrhunderts waren die beiden Städte Pest und Ofen bereits die wichtigsten
Verwaltungs- und Handelszentren und hinsichtlich ihrer Einwohnerzahl die größten Städte des
Landes, um aber zur wirklichen Handelshauptstadt zu werden, mussten sie auch im politischen
und geistigen Leben die unbestritten führende Position erwerben. Dieser Entwicklungsprozess
vollzog sich im Zeitraum von 1790 bis 1848, seine wichtigsten Voraussetzungen waren das alles
bisherige übertreffende Wirtschaftswachstum während der ersten Jahrzehnte des 19.
Jahrhunderts und die gleichzeitigen Veränderungen in der Gesellschaftsstruktur.
In wirtschaftlichen Belangen blieb weiterhin die rege Handelstätigkeit die treibende Kraft. Die
Hochkonjunktur der napoleonischen Kriege hatte ihr vorübergehend einen gewaltigen
Aufschwung verliehen, und nach einer kurzfristigen Rezession brachte die Revolutionierung der
Verkehrs- und Transportmittel, vor allem auch die in den dreißiger Jahren beginnende
Dampfschifffahrt auf der Donau dem Handel eine neue Blütezeit, zumal die raschere
Beförderung auf dem Wasserweg für die Gewährleistung und Steigerung der im Wirtschaftsleben
Ungarns vorherrschenden Getreideausfuhr schlechthin eine Existenzfrage war. Der 1846
einsetzende Eisenbahnverkehr wirkte sich zwar erst später aus, doch bewiesen bereits die
Planung und der nachfolgende Ausbau des gesamten ungarischen Eisenbahnnetzes mit Pest als
konzentrischem Mittelpunkt, dass die Zeitgenossen dieser Stadt eine große Bedeutung als
Wirtschaftszentrum des Landes beimaßen.
Diese um die Jahrhundertwende einsetzende rasante technische Entwicklung schlägt sich auch
unmittelbar in den Kalenderberichten nieder, zahlreiche technische Erneuerungen werden
ausführlich beschrieben, über neuen Technologien und Erfindungen werden regelmäßig Berichte
erstattet. Ein schönes Beispiel hierfür bilden die Jahrgänge der Pesther Stadt- und Landbothe, die u.a.
1832 eine detaillierte Beschreibung des Dampfschiffes Franz I. mit einer lithographierten
Illustration veröffentlicht, bzw. bereits 1834, inmitten der Verhandlungen über eine ständige
Donaubrücke zwischen Ofen und Pest eine ganze Seite dem Thema Brückenbau widmet.3
Die Beschreibungen kultureller Ereignisse werden in den Kalenderanhängen der Pesther Stadt- und
Landbothe besonders hervorgehoben, wie die Vorstellung des neuen ungarischen Theaters in Pest
mit einer Lithographie aus dem Jahr 1837 illustriert. Mit den folgenden Zeilen führt der Verfasser
seinen Bericht über die Bauarbeiten ein:
Der Pesther Stadt- und Landbote bringt in seinem diesjährigen Jahrgange seinen verehrten Freunden und
Gönnern, die Ansicht des neuen Ungarischen Theaters in Pesth,  eines Gebäudes, welches als eine neue
Zierde der Stadt zugleich durch seine Ausführung einen wiederholten Beleg für den allgemein herrschenden
Gemeinsinn und Patriotismus liefert.4
Weitere Titel anderer Darstellungen aus der selben Kalenderreihe sind: Das Gebäude des ungarischen
National-Museums zu Pesth (1843), Der grosse Redouten-Saal in Pesth (1836), Vaterländische
Denkwürdigkeit. Die Grundsteinlegung zur Pesth-Ofner Kettenbrücke am 24. August 1842. (1843). Aus
dem letzten dreiseitigen Text, der zweisprachig ausgedruckt wurde, stammt folgendes Zitat:
Die Idee zur Errichtung einer stabilen Brücke zwischen den beiden Donauufern der Städte Ofen und
Pesth wurde zuerst vom Grafen Stephan Széchenyi in dem Privatzirkel einiger Ofner-Pesther und
anderer einheimischen Einwohner und später in der, unter dem Namen „Ofner-Pesther Brücken-Verein“
3
4
Der Pesther Stadt- und Landbothe (1832, 1834)
Der Pesther Stadt- und Landbothe (1837)
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ZIVILISATION
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gegründeten Gesellschaft angeregt, und zu diesem Ende die darauf bezüglichen Daten gesammelt; der
Graf besuchte nämlich im Jahre 1832 mit dem Grafen Andrásy England, und gab die dort gemachten
Erfahrungen, begleitet mit einem eigenen Gutachten in einer besondern Flugschrift heraus, welche den
Titel führte: Bericht der Grafen Georg Andrásy und Stephan Széchenyi an den Ofen-Pesther
Brückenverein, als sie aus dem Auslande zurückkehrten. Preßurg 1833.
Die untersuchten Exemplare der Kalenderreihe des Pesther Stadt- und Landbothen für das Königreich
Ungarn, die von der Landerer’schen Druckerei verlegt wurde, widmen sich vom ersten Jahrgang
aus 1832 bis Mitte der Vierziger Jahre – wie sie es auf ihren Titelblättern verkünden – Jahr für
Jahr einer Aktualität, die von außerordentlicher lokaler Interesse zu sein vermochte. Ob es sich
um die tragische Überschwemmung im Frühjahr 1838, um die Neubau des ungarischen Theaters
oder die Fertigstellung des Rathauses handelt: diese Themen bekommen nicht nur unter den
einzelnen Inhalten eine disponierte Stellung. Die anspruchsvollen, mit Liebe zum Detail
angefertigten Lithographien als Illustration unterstreichen ihre Bedeutung und ziehen die
Aufmerksamkeit des Lesers verstärkt auf sich. (1834: Mit einer Ansicht und Beschreibung der
Hammerschmiths-Kettenbrücke; 1835: Mit der Ansicht des neuen Obelisken auf dem Marktplatze in Pesth;
1836: Mit einer Ansicht des großen Redouten-Saales in Pesth; 1837: Mit einer Ansicht des neu erbauten
ungarischen Theaters in Pesth; 1839:Mit der Ansicht einer Überschwemmung-Scene in Pesth vom 14. bis 16.
März 1838; 1840: Mit einer lithographirten Ansicht: Kais. König. priv. Pesther Zuckerraffinerie; 1844: Mit
einer lithographierten Ansicht: Das neuerbaute Stadthaus in Pesth.)
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts änderte sich auch die Struktur des Handels. Die
Bedeutung der Landesmärkte als bestimmender Handelsfaktor blieb nicht nur weiterhin erhalten,
sondern erfuhr als Treffpunkt der ausländischen Kaufleute noch eine zusätzliche Steigerung. Das
Schwergewicht verlagerte sich allmählich auf die marktunabhängige Handelstätigkeit, zumal im
zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts eine Reihe kapitalkräftiger Pester Handelsfirmen gegründet
wurde.
Ende des 18. Jahrhunderts ergab sich die zwingende Notwendigkeit, alle höheren
Verwaltungsstellen zu zentralisieren. Die Wahl fiel auf die alte Landeshauptstadt Ofen, teils weil
dort eine ruhigere Atmosphäre herrschte als in der allzu betriebsamen Schwesterstadt Pest, teils
weil dem Wiener Hof Ofen wegen seiner überwiegend deutschsprachigen Bevölkerung als Sitz
der zentralen Verwaltungsorgane geeignet erschien. Auf Grund dieser Erwägungen wurden die
höchsten Verwaltungs- und Finanzämter, die Statthalterei und die Königliche Kammer 1784 von
Pressburg nach Ofen verlegt. Damit war Ofen wieder zum Verwaltungszentrum Ungarns
geworden, zumal im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts vorübergehend auch der Ständerat
hierher einberufen wurde und der Palatin als persönlicher Vertreter des Königs seine Hofhaltung
und seine Residenz nach Ofen verlegte. Für ein rege funktionierendes Verwaltungswesen und die
zahlreichen in Pest und Ofen ansässigen Gerichte und Ämter liefern die umfangreichen,
mehrseitigen Amtverzeichnisse damaliger Kalender, vor allem die des Pesther Stadt- und
Landbothen der Druckerei Landerer ein sehr schönes Beispiel.
Der europäische Ruf der Lehrkräfte, die damals an den Mittelschulen der Jesuiten in Ofen und
der Piaristen in Pest sowie an den im 18. Jahrhundert in beiden Städten gegründeten kirchlichen
Hochschulen und an der kurzlebigen Pester juristischen Fachschule wirkten, veranlasste viele
Lernbegierige, Bürgersöhne und Adlige aus den entlegensten Gebieten des Landes, in die
Hauptstadt zu ziehen. Den Einfluss auf das geistige Leben des Landes ermöglichte erst 1777 die
Verlegung der Tyrnauer Universität nach Ofen und sechs Jahre später nach Pest. Die Verlegung
der Universität nach Pest hatte gewaltige Bedeutung, denn die Tätigkeit der hier beschäftigten
Gelehrten und der unter ihrer Leitung heranwachsenden geistigen Elite beschränkte sich
keineswegs nur auf die Hauptstadt, sondern beeinflusste über die Besucher der Märkte und die
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öffentlichen Angestellten das ganze Land. Die übrigen Ortschaften der Umgebung erblickten ihre
Hauptaufgabe auch weiterhin in der Versorgung der zunehmenden hauptstädtischen Bevölkerung
mit Nahrungsmitteln. In manchen Gemeinden wuchs zugleich die Zahl der Handwerker.
Das durch neue Impulse belebte Wirtschaftleben, von dem vor allem Pest profitierte, übte
erklärlicherweise eine steigende Anziehungskraft auf solche Leute aus, die ihr Kapital oder ihre
Fachkenntnisse nutzbringend anlegen wollten oder ihrer Unternehmungslust weiteren Spielraum
zu sichern suchten. Kein Zufall, dass auf diese Zeit auch die Einsiedlung solcher namhaften
Druckermeister zu datieren ist, wie die von Johann Thomas Trattner oder die
Druckereigründungen von zahlreichen Vertretern der Landerer-Dynastie, die sich auch im
deutschsprachigen Kalenderdruck verdient machten. Diese Anziehungskraft wirkte auch auf
andere Bevölkerungsschichten des Landes, die sich von der Entwicklung der Hauptstadt zur
europäischen Großstadt neue Arbeitsangelegenheiten und bessere Erwerbsmöglichkeiten
erhofften.
Die Schrittmacher in der Belebung und im Erstarken des politischen und geistigen Lebens von
Pest waren zunächst die vorwiegend dem Adel angehörenden Beamten der in die Hauptstadt
verlegten Regierungsämter, ferner der Lehrkörper der Universität und die Intelligenz. Sie
vermittelten und verbreiteten die Ideen der französischen Aufklärung, aus ihren Reihen gingen
die Mitglieder der Ende des 18. Jahrhundert gegründeten Freimaurerlogen und die Anhänger der
republikanischen Bewegungen, darunter auch die Jakobinerbewegung hervor, die sich die
bürgerliche Umgestaltung der Gesellschaftsordnung zum Ziel gesetzt hatte. Mit der blutigen
Niederschlagung dieser Bewegung 1795 gelang es, die fortschrittlichen Ideen und Bewegungen
für einige Jahrzehnte zu unterdrücken und zum Schweigen zu bringen. Um die Wende des 18.
zum 19. Jahrhundert gelangte mit der Festigung des nationalen Selbstbewusstseins die Förderung
der ungarischen Sprache und Kultur in den Brennpunkt des politischen und geistigen Lebens.
Neben der führenden Rolle im Geistesleben des Landes oder gerade infolgedessen entwickelte
sich die Hauptstadt vom Ende der zwanziger Jahre an zum Zentrum des politischen Lebens in
Ungarn. Zwar fanden die Landtage weiterhin in Pressburg statt, doch bestimmten die Komitate
die politische Stellungnahme der Abgesandten, wodurch die Komitatsversammlungen immer
mehr zu wichtigen Foren des politischen Lebens wurden. Zur Festigung der führenden
politischen Rolle von Pest trug wesentlich bei, dass hier die Versammlung des einflussreichsten
und im Kampf um die Gesellschaftsreformen führenden Komitats Pest stattfanden. Die
Befreiung des politischen Lebens aus dem geschlossenen Kreis der Stände- und Komitatsräte und
den organisierten Zusammenschluss der adligen, intellektuellen und bürgerlichen Parteigänger
des Reformprogramms hatte Graf István Széchenyi, Initiator der liberalen Reformbewegung,
1827 mit der Gründung des Pester Nationalkasinos in die Wege geleitet. In kurzer Folge bildeten
sich nunmehr unterschiedliche, durch zielbewusst erarbeitete Statuten gefestigte oder nur locker
zusammengefügte Gesellschaften und politische Zirkel.
Mit der Verlegung der staatlichen Verwaltungsbehörden nach Ofen stieg die Zahl der dort
ansässigen Beamten und Juristen sowie jener Komitats- und Provinzstadtangestellten, die sich
kürzere oder längere Zeit in der Stadt aufhielten. Während sie früher nur an Markttagen hier
weilten, veranlasste sie die Erledigung ihrer Geschäfte oder Familienangelegenheiten öfter zu
einem längeren Aufenthalt. Die Übersiedlung der Tyrnauer Universität bereicherte die
Hauptstadt durch eine neue Gesellschaftsschicht, durch Studenten, und junge Intellektuelle sowie
durch die Zuwanderung von Gelehrten, Dichtern, Schriftstellern und Künstlern. So klein diese
Gruppe auch war, ihr politischer und geistiger Einfluss wirkte sich weit über die Grenzen der
Stadt auf das ganze Land aus.5
5
Siehe dazu Sziklay (1991:66-79)
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Im großen und ganzen blieben die gesellschaftliche Struktur der Bevölkerung von Ofen und ihre
Verteilung auf die verschiedenen Berufe unverändert, da die überwiegende Mehrzahl der neu
gegründeten Fabriken auf Pest entfiel, das inzwischen auch im Handel die führende Rolle
übernommen hatte. Die wichtigste Erwerbsquelle der Bevölkerung war nach wie vor der
Weinbau. Jeder wohlhabendere Bürger  einschließlich der in Ofen tätigen Handwerker  hatte
seinen eigenen Weingarten, folglich waren unter den Einwohnern die in den Weinbergen
beschäftigten Tagelöhner weiterhin stark vertreten. Selbst der Beamtenapparat der nach Ofen
verlegten staatlichen Verwaltungsbehörden brachte keine nennenswerte Verschiebung in der
früheren Gesellschaftsstruktur von Ofen mit sich.6
Mit dem raschen Bevölkerungszuwachs dehnte sich auch das bebaute Areal der beiden Städte
aus. Der feinere Geschmack der zugewanderten Adligen und Beamten und die wachsenden
Ansprüche der wohlhabenden Bürger drückten der regen Bautätigkeit in beiden Städten ihren
Stempel auf. Die Zeit zu einer grundlegenden Neuregelung und ästhetisch ansprechenden
Modernisierung der alten, viel zu eng gewordenen Pester Innenstadt und der Vorstädte war
gekommen. Zur Planung und Durchführung der neuen Urbanisationsvorhaben wurde unter dem
Vorsitz des Palatins 1808 die Pesther Verschönerungskomission (Szépítő Bizottmány) gegründet.7 Die
großzügig geplanten Arbeiten konnten zwar nur zum Teil verwirklicht werden, doch entstanden
zu jener Zeit zahlreiche sehenswerte öffentliche Bauten, anspruchsvolle Privatpaläste, schmucke
Bürger- und Mietshäuser, die dem Pester Stadtbild ein klassizistisches Gepräge verliehen.
Den seiner künftigen Bestimmung entsprechenden großstädtischen Charakter verdankte Pest
paradoxerweise der verheerenden Hochwasserkatastrophe des Jahres 1838, der annähernd zwei
Drittel aller Pester Häuser zum Opfer fielen und die 50 000 Einwohner der beiden Städte
obdachlos machte. Die über ihre Ufer getretene Donau zerstörte vor allem die alten, aus
minderwertigen Baustoffen errichteten Vorstadthäuser. Die nach der Überschwemmung erstmals
erlassene Bauverordnung verpflichtete die Bauherren und Baumeister zur Verwendung
einwandfreien Baumaterials, zur genauen Einhaltung der den statistischen Anforderungen
entsprechenden Mauerdicke, und enthielt überdies Vorschriften über die Fassadengestaltung. In
vier Jahren waren die vom Hochwasser angerichteten Schäden im großen und ganzen bereits
behoben. Erst nach dem Hochwasser erhielt Pest sein großstädtisches Gepräge. Zu den
schönsten repräsentativen Bauten aus dieser Zeit gehören das Ungarische Nationalmuseum, das
Ungarische Theater in Pest und das Stadthaus, die, wie bereits aufgeführt, in jährlichem Wechsel
die Titelseiten der Pesther Stadt- und Landbothen als großformatige Lithographie zierten, und damit
das früher obligatorische Motiv des Astronomen ablösten. (Pesther Stadt- und Landbothe, Jahrgänge
1837, 1839 und 1844.) Diese markante Änderung im äußeren Erscheinungsbild zeugt auch von
der Tendenz, dass Kalender nicht mehr ausschließlich der Zeitmessung, Prognostik und
Unterhaltung dienten, sondern zunehmend auch auf aktuelle, regionalspezifische Ereignisse
Bezug nahmen.
6
7
Vgl. Greszl (1984:91-98)
Vgl. Sziklay (1991:97)
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32
ZIVILISATION
Literaturverzeichnis
Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn. Ein allgemeines Volks- und Geschäfts-Kalender auf das
Schalt-Jahr ... (1832-1844) Landerer, Pest.
Fried, István (1975): Über die Kultur des deutschen Bürgertums von Pesth-Ofen am Anfang des 19.
Jahrhunderts. (= Német filológiai tanulmányok IX. [Arbeiten zur deutschen Philologie 9.]
KLTE, Debrecen.
Gemälde von Pesth und Ofen mit ihren Umgebungen. (1837) Ein Wegweiser für Einheimische und
Fremde. Verlag von Georg Kilian junior, Pesth.
Greszl, Franz (1984): Ofen-Buda. Entwicklungsgeschichte der königlichen Residenzstadt Ungarns im 18.
Jahrhundert. Verlag des Südostdeutschen Kulturwerks, München.
Haeufler, J. V. (1854): Buda – Pest, historisch- topographische Skizzen von Ofen und Pest und deren
Umgebungen. Verlag v. Gustav Emich, Pest.
Kosáry, Domokos (1996): Művelődés a XVIII. századi Magyarországon. [Bildungswesen in Ungarn
im 18. Jahrhundert.] Akadémiai Kiadó, Budapest.
Pukánszky Béla (2000): Német polgárság magyar földön. [Deutsches Bürgertum auf ungarischem
Boden. ] Lucidus Kiadó, Budapest.
Pukánszky Béla (2002): A magyarországi német irodalom története. A legrégibb időktől 1848-ig. [Die
Geschichte der deutschen Literatur in Ungarn. Von den ältesten Zeiten an bis 1848.]
Attraktor, Gödöllő.
Sziklay, László (1991): Pest-Buda szellemi élete a 18-19. század fordulóján. [Kulturleben in Pest-Ofen
um die Jahrhundertwende 18-19. Jahrhundert.] MTA Irodalomtudományi Intézete,
Budapest.
Tarnói, László (1998): Parallelen, Kontakte, Kontraste. ELTE, Budapest.
Waldapfel, József (1935): Ötven év Buda és Pest irodalmi életéből 1780-1830. [Fünfzig Jahre des
literarischen Lebens in Pest und Ofen 1780-1830.] MTA, Budapest.
NYELVVILÁG
ZIVILISATION
33
Die Schwäbisch-alemannische Fasnacht
„Fasnet kummt, Fasnet kummt, Fasnet isch scho do! Trallaho!“
DR. MÁRTA KÖVI
KVIK
Man könnte meinen, dass Feste und Bräuche in unserer modernen Welt, die von den Medien und
von der Globalisierung geprägt wird, keinen Platz mehr haben. Das Gegenteil ist aber der Fall.
Nie hat es so viele Maskenträger während der Faschingszeit in Deutschland gegeben wie heute.
Karneval wird zwar in ganz Deutschland gefeiert, aber die größten Veranstaltungen finden im
Rheinland und Süddeutschland statt. Die Bräuche heben sich in den einzelnen Regionen deutlich
voneinander ab, und in den verschiedenen Regionen gibt es unterschiedliche Bezeichnungen für
den Karneval, wie z. B. Fastnacht, Fasnacht, Fasnet, Fasching, Karneval.
Die Benennung Fastnacht und Fasnacht scheinen auf den ersten Blick zwar fast identisch zu sein,
sie bezeichnen aber zwei ganz unterschiedliche Feste.
Der erste Unterschied zwischen Fastnacht und Fasnacht ist die Region. Fastnacht nennt man den
Karneval in Mainz, in Hessen und in Franken. Fasnacht bezieht sich auf die Schwäbischalemannische und die Schweizer (Basler) Fasnacht.
Der zweite Unterschied ist das Datum. Fastnacht wird zu demselben Datum gefeiert wie der
Karneval, Fasnacht dagegen eine Woche später. Die Basler und die Alemannische Fasnacht
orientieren sich noch heute an den alten Terminen, die nach dem Aschermittwoch liegen.
Der dritte Unterschied zwischen Fastnacht und Fasnacht ist die Art des Feierns. Die Mainzer
Fastnacht ist dem Kölner Karneval recht ähnlich, sie ist ein lustiger, lauter Straßenkarneval. Die
Schwäbisch-alemannische und die Basler Fasnacht sind dagegen ernster und ruhiger.
Die Schwäbisch-alemannische Fasnacht
Die Schwäbisch- alemannische Fasnacht ist ein sehr altes, traditionelles Fest und hat mit dem
Karneval am Rhein nicht viele Ähnlichkeiten. Die Alemannische Fasnacht feiert man im
westlichen Süddeutschland, in Schwaben und in der Schweiz, eben dort, wo früher der Stamm
der Alemannen lebte. Hier erinnern die Feiern noch eher an die heidnischen Bräuche des
Frühlingsbeginns und an das Vertreiben der Winterdämonen.
Die Kostüme und Masken sind auch noch sehr traditionell. Es gibt hier Hexen, Tiere, Narren mit
Schellen und Glöckchen, Teufeln und gruselige Masken. Die Kostümträger heißen in
Süddeutschland Hästräger. Sie wechseln ihre Kostüme, ihr Häs nicht von Jahr zu Jahr, sondern
vererben sie als Familienstücke von Generation zu Generation. Die Masken, die die Teilnehmer
tragen werden hier Larven oder auch Schemmen genannt. Diese werden überwiegend aus Holz,
in Ausnahmefällen aber auch aus Stoff, Papier, Ton, Blech oder Draht hergestellt.
In den meisten Orten beginnen die Fasnachtveranstaltungen am 6. Januar. Nach altem Brauch
werden die Larven immer am Dreikönigstag abgestaubt und es finden die ersten Veranstaltungen
und Umzüge statt. Mit dem Höhepunkt der Fasnacht, mit dem „Schmotzige Dunnschtig“ (der
Donnerstag vor Aschermittwoch) beginnt die eigentliche Fasnacht, die Umzüge und
Veranstaltungen vermehren sich.
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34
ZIVILISATION
Zwar ist die Schwäbisch-alemannische Fasnacht eine Straßen-und Wirtshausfasnacht, aber mit
dem 2. Februar, mit Lichtmess beginnt eine kurze Phase der Saalveranstaltungen. Fast überall ist
das Aufsagen üblich, das in Oberschwaben Maschgern, in Villingen Strählen und im Schwarzwald
Schnurren genannt wird. Von den Narren werden die bemerkenswerten Ereignisse des
vergangenen Jahres aufgegriffen und dem Wirtshauspublikum in unterhaltsamer Form in
Vierzeilern dargeboten. Diese werden auch durch einige Lieder ergänzt.
Die wichtigsten Figuren der Schwäbisch-alemannischen Fasnacht
Die Zahl der Schwäbisch-alemannischen Fasnachtsfiguren ist unüberschaubar groß. Meist treten
sie während der Veranstaltungen in homogenen Gruppen auf, die nach Figurentypen getrennt
sind. Vereinzelt gibt es aber auch Gruppen, die sich aus unterschiedlichen Figurenarten
zusammensetzen. In vielen Gegenden findet man außerdem Einzelfiguren, die oft eine zentrale
Rolle in der Fasnacht des jeweiligen Ortes spielen. Im Laufe der Zeit entstanden aus ihnen ganze
Figurenfamilien, deren Mitglieder über unterschiedliche Charaktereigenschaften und Aufgaben
verfügen. Auch wenn in den letzten Jahrzehnten viele neue Kostüme entstanden sind, lassen sich
fast alle bestimmten Typen zuordnen.
Teufelsgestalten
Die Teufelsgestalten zählen zu den ältesten Figuren der Schwäbisch-alemannischen Fasnacht und
symbolisieren das Böse. Manche Kostüme sind mehrere hundert Jahre alt. So etwa der Elzacher
Schuttig, eine Teufelsfigur, die im Mittleren Schwarzwald weit verbreitet war. Heute nehmen
Teufel oft auch als Einzelfigur die Rolle eines Hexenmeisters ein.
Hexen
Hexen, die höllischen Hofdamen personifizieren ebenfalls das Böse. Das Hexenhäs ist eine
stilisierte Bürgerinnentracht aus dem Mittelalter: grüne Bluse, brauner Rock, rote Weste und
gelbe Schürze. Das typische Hexengesicht wird mit einer Maskenhaube abgeschlossen, die von
einem Fuchsschwanz verziert wird.
Narren
Narren sind wohl ähnlich alt wie die Teufelsgestalten und wurden im Mittelalter als Inbegriff der
Vergänglichkeit und des Todes angesehen. Das Wort Narr steht im Alltag für Tor oder
Dummkopf, doch im süddeutschen Sprachraum hat der Narr noch eine ganz andere Bedeutung.
Er ist mit einem Häs und einer Maske verkleidete Figur der Schwäbisch-alemannischen Fasnet.
Die Popularität der Narren hat im 20. Jahrhundert stark zugenommen, es wurden zahlreiche
Narrenzünfte gebildet. Während Fasnacht finden zahlreiche Narrentreffen statt, die sich großer
Beliebtheit erfreuen. Tausende von Narren kommen in den Wochen nach Dreikönigstag an
wechselnden Orten zu lustigen Treffen zusammen.
Weißnarren
Östlich vom Schwarzwald sind die Weißnarren üblich. Zu den ältesten derartigen
Fasnachtsfiguren zählt der Narro aus Villingen oder der Hansel aus Donaueschingen. Weißnarren
werden überwiegend von Männern dargestellt. Die Frauen an ihren Seiten sind meist nicht
maskiert und tragen oft die örtliche Tracht. Das Kostüm von Weißnarren besteht aus einem
weißen Leinengewand, das aufwändig bemalt oder bestickt ist. Die Masken der Weißnarren
werden in mühevoller Handarbeit individuell geschnitzt. Typisch für alle Narren sind die
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ZIVILISATION
35
mitgeführten Spaß- oder Brauchtumgegenstände, wie die Streckschere, die Glocken,
Handwerkszeuge oder die Pritsche.
Guggenmusik
Neben den Kostümen und Masken gibt es eine weitere Besonderheit der Schwäbischalemannischen Fasnacht und das ist die “Guggenmusik” oder “Guggamussig” wie es im Dialekt
heißt. Guggenmusik wird mit traditionellen Blasmusikinstrumenten gespielt. Weil im Fasching
alles verrückt und anders als im normalen Leben sein soll, wird bei der Guggenmusik von den
Musikern absichtlich falsch gespielt. Allerdings ziemlich raffiniert, so dass man die Melodie des
Liedes noch erkennen kann. Die Guggenmusiker sind alle verkleidet und manchmal auch
maskiert.
Essen und trinken
Während Fasnacht wird nicht nur kräftig gefeiert, sondern deftig gespeist und reichlich Alkohol
getrunken. Eine jahrhundertealte Sitte ist die Zubereitung von Krapfen und Schmalzgebäck. Es
werden Unmengen von Krapfen verzehrt. Eine andere traditionelle Speise ist noch das
Fasnachtshuhn.
Literaturverzeichnis
Feilhauer Angelika: Feste feiern in Deutschland, Sanssouci im Verlag Nagel&Kimche AG, Zürich
2000
Metzger Werner: Narrenidee und Fastnachtsbrauch. Konstanz 1991
Metzger Werner: Narrerei und Tradition. Die Rottweiler Fasnet. Stuttgart 1984
www.derweg.org/feste/kultur/karneval2.html (10.09.2011)
de.wikipedia.org/wiki/Karneval_Fastnacht und Fasching (10.09.2011.)
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REZENSION
36
Hedvig Ujvári: Zwischen Bazar und Weltpolitik. Die Wiener
Weltausstellung 1873
Wie es bereits aus dem Untertitel ersichtlich wird, handelt es sich im über 700 Seiten starken
Buch der ungarischen Germanistin Hedvig Ujvári um ein Großereignis, eine Gattung, einen
Journalisten sowie ein Organ. Die Wiener Weltausstellung im Jahre 1873, die erste im
deutschsprachigen Raum, wird anhand von Feuilletons von Max Nordau im Pester Lloyd, dem
damals wohl bedeutendsten deutschsprachigen Organ der östlichen Reichshälfte, rekonstruiert.
Die Autorin definiert ihr Buch im Vorwort als Ergänzung zu ihrer Monographie Dekadenzkritik
aus der „Provinzstadt”: Max Nordaus Pester Publizistik (Budapest, 2007). Das Buch liest sich in dem
Sinne als eine Werkausgabe zu Nordau, da diese etwa 100 Feuilletons bislang nirgendwo
veröffentlicht worden sind. Daneben wird in der Einleitung, die selbst in der Länge einer
Kurzmonographie gehalten wird, Wissenswertes über die damalige deutschsprachige
Medienlandschaft Ungarns geboten sowie über die, wenn auch nicht so reiche Berichterstattung
der Konkurrenten (Ungarischer Lloyd, Neues Pester Journal), referiert.
Der Autor der Beiträge, der damals 24-jährige, als Journalist bekannte Max Nordau (Pest, 1849 –
Paris, 1923) entstammte einer jüdischen Familie, studierte Medizin, war jedoch vor allem als
Schriftsteller, Kulturkritiker und Zionist bekannt. Seine Feuilletons werden von Ujvári der
Thematik nach gruppiert: Die Vorbereitungsarbeiten, einzelne Themen behandelnde Schriften,
die Besuche der Staatsoberhäupter, der Wiener Alltag sowie das Ende des Großereignisses bilden
selbständige Einheiten. Die Artikel werden den heutigen Lesern durch zahlreiche, sehr
ausführliche Kommentare verständlich gemacht.
Was bedeuteten aber damals die Weltausstellungen, warum stießen sie auf gesondertem Interesse?
Die Weltexpositionen galten im 19. Jahrhundert (Auftakt: London, 1851) als die einzigen
Großereignisse, die einen Anspruch auf Weltöffentlichkeit erheben konnten. Ihre besondere
Wirkung resultierte sich einerseits aus der Visitation der gekrönten Häupter, andererseits trugen
auch die regelmäßigen Berichterstattungen (heutzutage würde man sagen: die Massenmedien)
dazu bei. Aus dieser Perspektive gesehen leistet das Buch neben seinem kulturhistorischen Wert
auch Wesentliches zur Pressegeschichte der Epoche bei.
Hedvig Ujvári: Zwischen Bazar und Weltpolitik. Die Wiener Weltausstellung 1873 in
Feuilletons von Max Nordau im Pester Lloyd. Berlin: Frank & Timme, 2011. 740 S.
Rita Nagy PhD
KVIK
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TURISMO
37
El turismo español
DR. VICENTE M. MONFORT MIR1
DR. ALEJANDRO M. OBERNAUER STRAUSS2
1. España en el turismo mundial
El boom del turismo español de la década de los sesenta fue el inicio de un proceso continuo e
intenso de desarrollo de capacidades privadas y públicas en materia de gestión de empresas y
destinos que han llevado al sector turístico español a situarse en los primeros puestos del mapa
turístico internacional. El Cuadro 1 refleja ese éxito competitivo a partir del cómputo de las
principales variables que aproximan la demanda turística internacional –el número de llegadas y el
gasto realizado por los viajeros internacionales– para los cinco principales destinos a nivel
mundial. Los datos confirman la posición de liderazgo del turismo español, fruto de la
consolidación del atractivo de su imagen como destino turístico internacional, a pesar de la
moderación registrada en el ritmo de crecimiento de este sector en las últimas décadas.
El cuarto lugar que España ocupa en el ranking mundial de llegadas internacionales debe ser
subrayado, sobre todo si se tiene en cuenta que ese volumen de llegadas ronda el equivalente a las
alcanzadas por el conjunto de destinos emergentes del Mediterráneo europeo (Grecia, Chipre,
Croacia y Turquía) y más que duplica la totalidad de las recibidas en el Caribe. Si su posición
competitiva se mide a partir del gasto turístico, la ubicación de España es todavía más alta,
pasando al segundo lugar, con un volumen de recursos que más que dobla los obtenidos por el
Norte de África (Marruecos, Túnez y Egipto) y, como se verá más adelante, constituyen uno de
los cimientos sobre los que se financian las transacciones con el exterior y, de manera más
genérica, uno de los pilares sobre el que se ha levantado el desarrollo económico español.
Cuadro 1. Ranking de llegadas y gasto de los turistas internacionales. Año 2010.
Ranking País
Nº de llegadas Cuota
Ranking País
internacionales de
(millones)
mercado
(%)
1
Francia
76.8
8,2
2
EE.UU.
59.7
6,4
3
China
55.7
5,9
4
España
52.7
5,6
4,6
5
Italia
43.6
Fuente: UNWTO (2011). Cifras estimadas.
1
2
3
4
5
EE.UU.
España
Francia
China
Italia
Gasto
turístico
(miles de
millones de
dólares
americanos)
Cuota
de
mercado
(%)
103.5
52.5
46.3
45.8
38.8
11,0
5,7
5,1
5,0
4,2
Estas macromagnitudes reflejan el aprovechamiento de elementos de carácter más convencional,
las ventajas comparativas naturales en las que se asientan habitualmente los inicios de la
1
2
Investigador del Instituto Interuniversitario de Desarrollo Local (IIDL), Universidad de Valencia
Consultor del Instituto de Estudios Turísticos
NYELVVILÁG
38
TURISMO
experiencia turística de los países (clima, paisajes, patrimonio histórico, etc.) con aspectos más
dinámicos, las ventajas competitivas, basadas en el conocimiento generado y aplicado y en el
aprendizaje continuado; factores todos ellos que constituyen conjuntamente elementos esenciales
en la configuración del constatado liderazgo del turismo español. Igualmente, conviene señalar
que esta condición vanguardista no se limita al ámbito de estas dos variables, sino que también se
manifiesta en otros rankings y elementos de análisis. Así, por ejemplo, debe destacarse que
España es el primer país con más ciudades declaradas patrimonio de la Humanidad por la
UNESCO3, y tercero por reservas de la Biosfera4. Del mismo modo, según el Travel & Tourism
Competitiveness Index del World Economic Forum, España se sitúa en la octava posición a nivel
mundial en materia de competitividad turística en el año 2011, donde se destaca
fundamentalmente el valor de su patrimonio cultural y de sus infraestructuras de transportes y las
propiamente turísticas.
2. El papel del turismo en la economía nacional
Existen tres principales elementos macroeconómicos para dimensionar la contribución del
turismo español al desarrollo socioeconómico: los ingresos/saldo por turismo en la Balanza de
Pagos por Cuenta Corriente, la aportación del turismo al PIB español y su capacidad para generar
empleo.
La Balanza de servicios turísticos se ha ido expandiendo notablemente durante los últimos veinte
años (Figura 1). Sin embargo, cabe subrayar que como los ingresos han aumentado a tasas medias
superiores a los pagos, el saldo se ha triplicado, pasando de 8.700 millones de euros corrientes en
1990 a casi 27.000 millones en el año 2010. Se debe enfatizar que este resultado explica casi el
cien por cien del saldo superavitario de la cuenta de servicios de la Balanza de Pagos, casi
compensa el déficit conjunto de las cuentas rentas de la inversión y transferencias corrientes y, de
manera más global, cubre más del 57% del déficit del comercio exterior de bienes de España.
Todo ello permite reconocer la capacidad estratégica de que goza el turismo para financiar la
compra de bienes esenciales para el progreso económico español.
Sin embargo, este enfoque que subraya el papel de las divisas que se ingresan gracias a la dinámica
turística es parcial, pues sólo refleja los ingresos derivados del turismo de los no residentes en
España. Un enfoque más certero debe incorporar el efecto en términos de gasto, PIB o empleo
del consumo turístico de los residentes que, como se verá más adelante, representa una porción
importante de los flujos turísticos de España.
Las ciudades españolas declaradas Patrimonio de la Humanidad son: Alcalá de Henares, Ávila, Cáceres, Córdoba,
Cuenca, Ibiza, Mérida, Salamanca, San Cristóbal de La Laguna, Santiago de Compostela, Segovia, Tarragona y
Toledo.
4 En España existen 40 espacios naturales declarados reservas de la Biosfera, destacando las comunidades de
Andalucía (8) y Castilla y León (6), mientras que casi una decena se extiende a lo largo de la cornisa cantábrica.
3
NYELVVILÁG
TURISMO
39
Figura 1. Balanza de servicios turísticos de España.
50.000
40.000
30.000
Millones de euros
20.000
10.000
0
-10.000
-20.000
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
Pagos por turismo
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
Ingresos por turismo
Saldo turismo
Fuente: Banco de España. Balanza de Pagos. Las cifras de 2009 y 2010 son provisionales.
Por ello, una segunda aproximación al bienestar social que el turismo promueve es el que analiza
el valor añadido atribuible al sector turístico. La Figura 2 revela el significativo peso relativo del
turismo en relación al producto español, proporción que ha oscilado aproximadamente entre el
11,5% y el 10% durante la última década, con una tendencia decreciente a lo largo del período
producto de las menores tasas de crecimiento del PIB turístico en relación a la economía en su
conjunto, tanto cuando ambas se situaron en terreno positivo como negativo. De cualquier modo,
se observa un comportamiento cíclico del turismo que ha acompañado y amplificado los
movimientos del PIB español, lo que confirma la elevada elasticidad-renta de la demanda
turística. De acuerdo con los datos del año 2007 correspondientes a la Cuenta Satélite del
Turismo, los subsectores turísticos que más valor agregado aportan son: actividades de alquiler
inmobiliario (41,8%), restaurantes y similares (26,1%) y las actividades culturales, recreativas y
deportivas de mercado (8,4%).
Durante la última década, con la excepción de los años marcados por el contexto de la crisis
financiera internacional (2008 y 2009), el sector turístico español ha experimentado tasas de
crecimiento positivas, por lo que su progresiva menor aportación al PIB español se explica por el
mayor dinamismo de otras actividades económicas. Entre las ramas productoras de bienes y
servicios que han influido en la reducción del protagonismo, aún así notable del turismo español,
cabe mencionar la construcción, las actividades inmobiliarias y la intermediación financiera, que
en el período 2000-2007 aumentan su participación conjunta en el PIB en más de cinco puntos
porcentuales. Una importante limitación de la medición del éxito turístico español a través del
PIB es que esa metodología soslaya externalidades y efectos inducidos, como los relacionados
con la sostenibilidad medioambiental, de singular relevancia en este sector y cuyo impacto en el
bienestar son innegables.
NYELVVILÁG
TURISMO
40
Figura 2. PIB turístico y PIB español: Relación y tasas de variación.
6,0%
4,0%
11,5%
2,0%
11,0%
0,0%
10,5%
-2,0%
-4,0%
10,0%
-6,0%
9,5%
-8,0%
9,0%
Tasa anual de variación real del PIB general y del turístico
PIB turístico / PIB General a precios corrientes (porcentaje)
12,0%
-10,0%
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008(P)
2009(A)
PIB turístico / PIB General a precios corrientes
Tasa de variación del PIB Turístico real (referencia año 2000 = 100)
Tasa de variación del PIB General real (referencia año 2000 = 100)
Fuente: Instituto Nacional de Estadística. Cuenta Satélite del Turismo Español.
2008 estimación provisional y 2009 estimación avance.
Otra variante comúnmente utilizada para cuantificar la contribución del turismo es la
determinación de su capacidad para generar empleo. No debe olvidarse el carácter intensivo en
mano de obra que caracteriza al turismo, y de ahí que se estime 5 que en el año 2010
aproximadamente una media anual de 11,5% de los ocupados en España prestaba servicios en
alguna rama del sector turístico (2,1 millones de trabajadores sobre un total nacional de 18,5
millones), proporción que resulta superior a la razón PIB turístico-PIB español. Entre los
subsectores más demandantes destaca el de servicios de comidas y bebidas con cerca del 50% de
la ocupación en turismo. También en ese mismo año, la tasa media de paro del sector turístico
fue del 14,8%, reflejando el escenario de crisis, aunque debe señalarse que representó un
porcentaje inferior al de sectores como el de la agricultura (21,6%), la construcción (23,5%) o la
de la economía nacional en su conjunto (20,1%). Sin embargo, resultó ser superior a la de los
agregados del sector servicios (9,7%) y la industria (9,1%).
Otras cifras que permiten definir el perfil del trabajador en turismo son la proporción asalariadosocupados, que rondó el 78% en 2010, un tanto menor a la media nacional (83%) lo que revela el
mayor peso relativo del empleo autónomo en las actividades turísticas. Además debe destacarse la
existencia de un mayor porcentaje de trabajadores con contrato temporal en turismo (30,6%),
frente al cerca del 25% para el total de la economía española, que en parte se explica por el
Promedio de los cuatro trimestres del año 2010 de la Encuesta de Población Activa del Instituto Nacional de
Estadística.
5
NYELVVILÁG
TURISMO
41
carácter estacional propio de la naturaleza del turismo que más se ha desarrollado en España,
muy ligado a la climatología estival.
Más allá de lo reveladoras que resultan ser estas magnitudes, debe puntualizarse la importancia
que tiene el turismo como factor dinamizador del aparato productivo español, dada su naturaleza
transversal y el alto grado de entrelazamiento que presenta con numerosas actividades
económicas.
A partir de la metodología Input-Output se puede estimar el impacto indirecto que tiene el turismo
en el resto de sectores económicos, como consecuencia de las transacciones económicas
generadas hacia atrás a partir del gasto de la demanda turística final, movilizando ello todo el
andamiaje productivo del turismo y de gran parte de la economía. De este modo, si se toma como
ejemplo el pago de un servicio de alojamiento, se debe tener en cuenta que ese desembolso no es
más que el último eslabón de una cadena de producción, donde el oferente ha tenido a su vez que
llevar a cabo pagos a sus proveedores de diferentes bienes y servicios (como la luz, agua, bienes
alimenticios, etc.). A su vez estos últimos también se deben abastecer de otras empresas
multiplicando aún más el efecto económico inicial.
En definitiva, el efecto económico de esta dinámica se traduce, dependiendo de los efectos
contemplados, en una duplicación del monto inicialmente pagado por el turista-consumidor final,
lo cual hace pensar que la contribución del turismo a la economía española es aún mayor gracias a
esta capacidad para activar todo un entramado productivo.
3. Principales rasgos del turismo español.
Profundizando en las características generales del turismo español, una primera aproximación
requiere distinguir entre el impacto del turismo residente del no residente. En este sentido, cabe
señalar que no se puede aseverar de manera concluyente un mayor peso relativo de uno u otro
grupo, ya que el análisis se ve significativamente afectado por la variable que se escoja como
patrón de medida. Así, el turismo interno tiene una mayor dimensión en términos de aportación
al PIB (Cuadro 2). Sin embargo, esta proporción se engrandece, pasando a ser de 3 a 1, cuando la
diferencia se computa a partir del número de desplazamientos efectuados. Por el contrario, si se
consideran las pernoctaciones hoteleras, la balanza se inclina a favor del turismo receptor. En
definitiva, si bien no se puede ser categórico en cuanto a qué tipo de demanda es más relevante,
no se puede minusvalorar el rol del turismo residente.
Cuadro 2. Importancia del turismo receptor y nacional según enfoque. Año 2010.
Enfoque
Aportación al PIB
Pernoctaciones
hoteleras
Número de viajes
Turismo receptor (%)
4,4
58
Turismo interno (%)
4,8
42
26
74
Fuente: Elaboración propia a partir de datos del Instituto Nacional de Estadística y del Instituto
de Estudios Turísticos.
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TURISMO
42
3.1. El turismo no residente.
El turismo extranjero hacia España ha mostrado un crecimiento vigoroso y continuo durante los
últimos 15 años, únicamente interrumpido por las severas consecuencias de la crisis financiera
internacional que se hicieron visibles en los años 2008 y 2009 (Figura 3) y que han afectado a los
principales mercados emisores de turistas hacia España.
Figura 3. Evolución del número de viajes hacia España.
110,0
90,0
70,0
41,9
34,9
36,2
45,4
50,3
46,4
48,6
27,0
29,0
2002
50,0
2001
Millones de viajes
55,9
50,9
58,0
58,7
57,2
52,2
52,7
52,4
39,6
30,0
2009
2010
2000
2008
1999
39,7
2007
1998
40,5
2006
1997
38,1
2005
1996
36,6
41,1
33,6
40,2
31,5
2004
26,6
2003
26,2
28,2
19,5
22,9
1995
10,0
21,0
-10,0
Excursionistas
Turistas
Fuente: Instituto de Estudios Turísticos. FRONTUR.
España ha pasado de recibir un total de 54,4 millones de viajeros residentes en el extranjero (34,9
millones de turistas y 19,5 millones de excursionistas) en 1995 a alcanzar un máximo de 98,9
millones de visitantes en el año 2007 (58,7 millones de turistas y 40,2 millones de excursionistas).
Tras dos años de crisis, en el año 2010 ya se observan los primeros signos de recuperación del
turismo y las cifras se estabilizan entorno a los 93,7 millones de visitantes internacionales, de los
cuales 52,7 millones son turistas. Cabe destacar el crecimiento relativo y absoluto de los
excursionistas durante los últimos 15 años: la participación de esta modalidad en el total del flujo
de viajes internacionales en 1995 era de 36% (19,5 millones de desplazamientos), mientras que en
2010 alcanzaría el 40% (36,7 millones de viajes). Aunque este tipo de visitante no pernocta, el
impacto económico de sus viajes no es para nada despreciable, como se verá más adelante.
Centrando el análisis en los turistas internacionales, cabe destacar que los dos primeros mercados
emisores de turistas hacia España, Reino Unido y Alemania, acaparan cuatro de cada diez llegadas
internacionales (Figura 4). Asimismo, también sobresalen en importancia Francia, Países
Nórdicos e Italia, representando el 15,5%, 6,8% y 6,6% del total de viajes internacionales al país,
respectivamente. En definitiva, los turistas provenientes del continente europeo constituyen casi
el 92% del mercado turístico español con origen en el extranjero.
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TURISMO
43
Figura 4. Distribución de los turistas por mercados de origen. Año 2010.
Alemania
17%
Países Resto Resto mundo
Nórdicos Europa
8%
7%
7%
Bélgica
3%
Suiza
2%
Francia
15%
Reino Unido
24%
Italia
7%
Irlanda
2%
Portugal
4%
Países Bajos
4%
Figura 5. Distribución de los turistas por CC.AA. de destino principal. Año 2010.
País Vasco Galicia Murcia
Castilla y León
2%
2%
1%
1%
C. de
Madrid
9%
C.
Valenciana
10%
Otras*
3%
Cataluña
25%
Islas Balears
17%
Andalucía
14%
Canarias
16%
Fuente: Instituto de Estudios Turísticos. FRONTUR. * Agregado de comunidades con una
participación menor al 1%.
La concentración geográfica del turismo no sólo se hace notar en el análisis del origen de los
viajes internacionales, sino que también se manifiesta cuando se observan las cuotas de mercado
de las diferentes comunidades autónomas de destino (Figura 5). En este sentido, de un total de
diecisiete comunidades autónomas españolas, las cinco primeras en importancia turística,
Cataluña (25%), Baleares (17,4%), Canarias (16,3%), Andalucía (14,1%) y la Comunidad
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TURISMO
44
Valenciana (9,5%), aglutinan el 82,5% del total de viajes al país6. Así, desde una perspectiva
geográfica más agregada, se puede afirmar que el turismo internacional de España se concentra en
una macro-región conformada por los archipiélagos y el arco mediterráneo (que también incluye
a la Región de Murcia), revelando la preponderancia del producto “sol y playa”, que supone la
mayor parte de la actividad turística de estas comunidades. Del mismo modo, se debe poner el
acento en la importancia socioeconómica de esta zona que representa casi el 33% del territorio
español, pero donde se concentra el 55% de la población, el 53% del empleo y el 51% del PIB.
Por otra parte, además de acaparar el 83% de los turistas internacionales y el 82% de su gasto, es
el destino del 48% de los viajes efectuados por los residentes en España, sumando cerca de 200
millones de pernoctaciones, un 80% de las efectuadas en España, tanto por turistas extranjeros
como por residentes. De igual modo concentra cerca del 75% de las plazas turísticas regladas que
existen en España, y es donde se ha edificado más del 48% del parque nacional de viviendas.
Ante lo cual, conviene preguntarse qué motiva a los turistas internacionales a inclinarse por estos
destinos españoles. La Figura 6 muestra el predominio del motivo ocio/vacaciones (83%),
seguido muy de lejos por las razones de trabajo/negocios (8%).
La Figura 7 indica que la fórmula alojativa predominante en el caso del turismo extranjero es la
hotelera, siendo la opción elegida por un 63% de este colectivo. En segundo lugar, se sitúa el
alojamiento en la vivienda de familiares o amigos (14%). Más allá de esta pronunciada diferencia
entre esta alternativa y la primera, cabe distinguir la mayor estancia media del alojamiento no
hotelero (14,1 días) frente a la correspondiente a los hoteles (6,9 días), evidenciando una
diferencia marcada de perfiles entre estos tipos de turistas.
Figura 6. Distribución de los turistas según motivo del viaje. Año 2010.
Personales (salud,
Trabajo/ negocios Estudios familiares)
8%
6%
1%
Otros motivos
2%
Sin
especificar
0%
Ocio/ Vacaciones
83%
En el sexto lugar del ranking de comunidades de destino más visitadas se encuentra la Comunidad de Madrid, con
una participación del 8,8%, y que junto con las cinco primeras representan el 91,2% del turismo extranjero hacia
España.
6
NYELVVILÁG
TURISMO
45
Figura 7. Distribución de los turistas según alojamiento principal. Año 2010.
Otros alojamientos
6%
Sin especificar
0%
Vivienda en alquiler
9%
Vivienda de familiares o
amigos
14%
Hoteles o similares
63%
Vivienda en propiedad y en
tiempo compartido
8%
Fuente: Instituto de Estudios Turísticos. FRONTUR.
Con independencia de la dirección y fuerza de los flujos de viajes, las variables más determinantes
del impacto económico del turismo son aquellas asociadas con el gasto. Una primera
aproximación a esta magnitud requiere el diferenciar entre el gasto efectuado por los turistas y
aquel que se asocia a los excursionistas (Cuadro 3). En este sentido, es necesario puntualizar que,
a pesar de no pernoctar en el destino, los excursionistas generan un volumen de gasto que debe
ser valorado adecuadamente, ya que representa casi el 10% del gasto total extranjero.
Cuadro 3. Gasto total en destino y origen de turistas y excursionistas. Año 2010.
Gasto total en
origen
22.179
2.487
24.666
Gasto total en
destino
26.741
2.699
29.440
Turistas
Excursionistas
TOTAL
VISITANTES
Fuente: Instituto de Estudios Turísticos. EGATUR.
Cifras en millones de euros.
GASTO TOTAL
48.920
5.186
54.106
En consonancia, con la evolución del número de llegadas de turistas internacionales, y reflejando
la naturaleza cíclica del turismo por su dependencia de la dinámica de la renta de los países
emisores de turistas, el gasto total ha venido creciendo en los últimos años, tendencia que se
interrumpe en el año 2009 como consecuencia de la difusión de los efectos de la crisis financiera
internacional (Cuadro 4).
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TURISMO
46
Cuadro 4. Variables de gasto turístico y estancia media. Año 2010.
Gasto total*
Gasto medio
por persona
Gasto medio
Estancia
diario por
media
persona
2004
43.758
864,4
86,9
9,9
2005
46.005
854,3
88,1
9,7
2006
48.243
857,4
90,5
9,5
2007
51.298
876,5
94,5
9,3
2008
51.694
906,1
95,3
9,5
2009
47.961
921,7
95
9,7
2010
48.920
931,8
97,4
9,6
Fuente: Instituto de Estudios Turísticos. EGATUR. Cifras en euros, excepto* (millones de
euros).
Figura 8. Crecimiento anual de las llegadas internacionales y del gasto.
8,0
6,6
6,0
6,3
5,1
4,9
Tasas de crecimiento (%)
4,0
3,7
2,0
2,0
1,1
1,0
,8
0,0
-2,0
-2,5
-4,0
-6,0
-7,2
-8,0
-8,8
-10,0
2010
2009
2008
2007
2006
2005
Llegadas de turistas internacionales
Gasto turístico
Fuente: Instituto de Estudios Turísticos. FRONTUR y EGATUR.
Fruto de los esfuerzos de política turística y por el mayor impacto de la crisis en las familias de
menores rentas, en los últimos años se viene advirtiendo un incremento sostenido e
ininterrumpido del gasto medio total y del gasto medio diario, aún cuando la estancia media de
estos turistas se ha mantenido prácticamente constante, tal y como se observa en el Cuadro 4.
Este fenómeno se refleja en las menores tasas de crecimiento anual que registran las llegadas de
turistas internacionales a España, cuando se comparan con el gasto efectuado por estos viajeros
(Figura 8). De hecho, el crecimiento absoluto en el número de turistas no residentes fue casi nulo
en el período 2004-2010 mientras que el gasto total de estos viajeros ha crecido a una tasa
promedio anualizada del 1,9% para este mismo período.
NYELVVILÁG
TURISMO
47
Las previsiones indican que a pesar de la prolongación en el tiempo de la crisis, la recuperación
del turismo internacional español ya parece ser sólida y en los próximos años las cifras de llegadas
se presume que vayan acercándose a los máximos históricos del año 2007. Desde una perspectiva
de largo plazo, el mantenerse en los primeros planos de la arena competitiva internacional
dependerá del éxito de las estrategias públicas iniciadas con el Plan del Turismo Español
Horizonte 2020 y, fundamentalmente, del compromiso de la gestión privada de los negocios que
configuran el entramado productivo turístico en España con la ética, la RSC y la sostenibilidad,
en una clara apuesta por los activos intangibles como elementos de referencia competitiva
singular y distintiva. Todo ello determinará la suerte en la excelencia turística de las empresas, y
con ello, de los destinos que ellas conforman.
3.2. El turismo residente.
Como ya se ha mencionado, si bien el turismo no residente genera unos ingresos que resultan
esenciales para financiar el crecimiento económico español y permiten compensar parte del
déficit de las transacciones con el exterior, el turismo de los residentes en España produce un
impacto económico de una magnitud considerable.
Así como el turismo extranjero ha experimentado un crecimiento sostenido durante los últimos
años, el número de viajes de los residentes en España viene expandiéndose de manera
significativa. En el período 1999-2010 el total de viajes han pasado de 119 millones a 162
millones (Figura 9). Si bien un 91,6% de estos flujos corresponden a desplazamientos dentro del
territorio nacional, unos 149 millones de viajes y unas 643,7 millones de pernoctaciones (84,5%
del total), durante este período se ha producido un importante incremento del turismo emisor,
cuya cifra absoluta se ha más que triplicado, pasando de los 3,5 millones de viajes a 13,6 millones.
Dentro de esta tendencia que marca una mayor propensión por conocer nuevos países, cabe
señalar que un 78% de los viajes al extranjero son a destinos europeos, entre los que destacan
aquellos países que también constituyen los principales emisores de turistas a España: Francia
(20,4%), Italia (10,8%), Portugal (11,4%), Reino Unido (7%) y Alemania (5,8%).
Figura 9. Evolución del turismo interno y del emisor.
200,0
180,0
160,0
7,4
7,0
6,9
9,8
10,5
11,2
10,7
12,8
13,6
11,3
6,4
140,0
3,5
100,0
157,6
158,8
2009
155,0
2008
157,0
2006
152,4
2005
154,3
2004
147,8
2003
150,6
2002
60,0
146,4
2001
80,0
2000
Millones de viajes
120,0
146,8
148,6
115,5
40,0
20,0
2010
Turismo interno
2007
1999
0,0
Turismo emisor
Fuente: Instituto de Estudios Turísticos. FAMILITUR.
NYELVVILÁG
48
TURISMO
Una importante diferencia entre la evolución del turismo de los residentes en relación al
extranjero, es el impacto más inmediato de la crisis en este último grupo, ya que en el año 2009 se
registra un fuerte descenso en el número de llegadas, mientras que el turismo nacional siguió
registrando un crecimiento positivo. Una situación opuesta tendría lugar en el año 2010, donde se
recupera el turismo extranjero pero el de los residentes pasa a ser un fiel reflejo de la
intensificación de los efectos de la crisis en la economía española. Otra diferencia importante
entre el turismo extranjero y el de los españoles es la proporción turismo-excursionismo. Así
pues, en el primer caso los turistas representaron un 56% del total de flujos de viajes en el año
2010, en tanto que para los residentes en España es el excursionismo el que representa la mayoría
de los movimientos, también con una cifra cercana al 56%.
Centrando el análisis en el turismo interno, procede reconocer el menor peso de los hoteles
(17,6%), frente a la mayor proporción de viajes con alojamiento en vivienda de familiares o
amigos (36,2%) y en vivienda propia (29%). Los turistas residentes manifiestan tres tipos
principales de motivos a la hora de efectuar sus viajes: ocio (53,9%), visita a familiares y amigos
(27,1%) y trabajo/negocios (11,8%). Asimismo, sobresalen tres modalidades principales de viaje:
los viajes de fin de semana (53%), vacaciones de verano (11,8%) y viajes de trabajo (11,8%).
En cuanto a las comunidades autónomas de destino, pese a ciertas diferencias con las
preferencias manifestadas por el turista extranjero, por orden de importancia las regiones que más
viajes concentraron en el año 2010 fueron: Andalucía (17,9%), Cataluña (14,2%), Castilla y León
(11,7%) y la Comunidad Valenciana (10,6%). A su vez, entre las comunidades más emisoras
destacan: Madrid (18,5%), Andalucía (15,4%), Cataluña (15,3%) y la Comunidad Valenciana
(9,6%). Más allá de estas cifras, se debe advertir que en una gran mayoría de comunidades
autónomas, más de la mitad de los viajes tienen como origen la propia comunidad de destino
(viajes intracomunitarios), aunque una importante excepción es la Comunidad de Madrid donde
los flujos intrarregionales representan sólo el 10,4% del total de viajes a esa comunidad.
Por último, se confirma la previsible menor cuantía del gasto medio por viajero y gasto medio
diario del turismo interior (148,7 euros y 34,3 euros), frente a los valores mostrados por el
turismo internacional, así como la menor estancia media de los turistas residentes (4,3 días).
4. El turismo español: dificultades y retos competitivos.
Entre los diversos desafíos a los que se enfrenta el turismo español se pueden distinguir tres
grandes grupos: aquellos vinculados con la propia naturaleza de la industria turística, los
asociados con el modelo de crecimiento turístico español y los retos que emanan de las fuerzas de
la globalización y de la emergencia de un turismo con características novedosas en el siglo XXI.
Un aspecto central relativo a la primera de esas cuestiones es la naturaleza estacional propia del
turismo. Diversas cifras permiten dar cuenta de esta condición, muy ligada a la preponderancia
del turismo de sol y playa del modelo español. Así, solamente en los meses de verano (julio a
septiembre) se produce el 36,7% de los viajes internacionales a España (19,3 millones de
desplazamientos), casi un 38% de las pernoctaciones (188,7 millones) y un 37,3% del gasto total
efectuado por estos visitantes (18,3 mil millones de euros). Por otra parte, el turismo residente de
la misma manera refleja el mayor dinamismo turístico propio del período estival, con el 31,4% del
total de viajes y el 48,7% de las pernoctaciones (casi el 26% en el mes de agosto). En cuanto a las
variables de oferta, cabe señalar que la ocupación hotelera en esos meses se sitúa por encima del
58%, con un máximo en agosto (70%), muy por encima de la media anual que ronda el 50%.
Este mayor nivel de actividad turística durante el verano tiene su paralelismo en la demanda de
empleo y en la temporalidad que caracteriza el régimen contractual del empleo turístico. De este
NYELVVILÁG
TURISMO
49
modo, más del 30% de los empleados en el sector turístico en 2010 tenían un contrato temporal
de trabajo. Además, la media del personal empleado en hoteles durante el verano fue de casi 237
mil, frente al promedio para todo el año de 189 mil.
La heterogeneidad geográfica y de la oferta de productos y destinos se manifiesta en una desigual
intensidad de la estacionalidad. Así, la comunidad autónoma con la mayor afluencia relativa de
turistas internacionales en los meses de verano es Baleares (51,4%), mientras que Canarias, por
sus ventajosas condiciones climatológicas durante la práctica totalidad del año, explica que tan
sólo reciba un 23,5% en ese período. Otras comunidades donde este mismo hándicap se
reproduce son Cataluña y la Comunidad Valenciana.
Entre las consecuencias más relevantes de este fenómeno destacan: la variabilidad en la
rentabilidad de los negocios y las dificultades económicas que se deben afrontar en temporada
baja; la excesiva presión sobre las infraestructuras turísticas, municipales y de transportes en los
meses de verano; la ya mencionada inestabilidad en el nivel de empleo; los diversos efectos
adversos en el medioambiente; entre otros. Es por ello que desde la administración turística
española se vienen promoviendo medidas que apuntan a estimular los viajeros con un perfil
diferente al del típico turista a España7, a la vez que se vienen estimulando productos distintos al
sol y playa8, que no dependen tanto de las condiciones meteorológicas y apuntando con ello a
contribuir a la siempre pretendida desestacionalización del turismo español.
Un segundo problema al que se viene haciendo frente en los últimos años desde la administración
española responsable de instrumentar la política turística, es la escasa diversificación de los
mercados de origen. Sobre todo teniendo en cuenta que los turistas ingleses y alemanes
acaparan una cuota superior al 40% del mercado español. En consecuencia, la nueva estrategia de
marketing y sus correspondientes campañas de reciente lanzamiento apuestan por la atracción de
turistas de países emergentes, principalmente asiáticos y de Rusia, todo ello con el fin de
diversificar el portafolio de productos y de los esperados clientes a un mismo tiempo.
En este sentido, el gran desafío del turismo español es el de establecer un flujo estable de turistas
durante todo el año que venga acompañado de un aumento progresivo en su gasto medio. Todo
ello con objeto de maximizar la rentabilidad económica y social de las inversiones públicas y
privadas realizadas en materia de infraestructuras turísticas, minimizando el impacto en el
medioambiente y en los propios destinos. Este último aspecto, más conocido como
sostenibilidad del turismo, constituye la mayor exigencia no solo del turismo, sino de la sociedad
global del siglo XXI.
En resumen, esta problemática subyace a la naturaleza del modelo turístico español cuya
gestación data de la década de los sesenta y que ha resultado ser un paradigma exitoso pero que
requiere reformas para renovar sus cimientos competitivos. El modelo turístico español ha hecho
un especial énfasis en el producto sol y playa, lo que ha supuesto una concentración de carácter
temporal en el período que abarca los meses de verano, además de caracterizarse por la escasa
diversificación de los mercados de origen (principalmente Reino Unido y Alemania) y de los
destinos (litoral mediterráneo y archipiélagos). Aunque ya han pasado cincuenta años, el modelo
español todavía descansa fundamentalmente en estos pilares, pero con el agravante de la
explosión residencial de los últimos años en zonas litorales, producto de una burbuja inmobiliaria
que ha confundido expansión urbanística con desarrollo turístico, en un contexto de alta liquidez
Un ejemplo de ello es la experiencia piloto denominada Turismo Senior Europeo, que introduce facilidades para los
viajeros europeos de la tercera edad de mercados emisores no tradicionales en períodos no estivales.
8 Entre ellos cabe mencionar el turismo cultural, idiomático, deportivo, congresual, enogastronómico, rural, de
naturaleza, etc.
7
NYELVVILÁG
50
TURISMO
en los mercados financieros. Esta realidad ha sido reflejada en el Plan del Turismo Español
Horizonte 2020, una hoja de ruta que a partir de un equilibrado diagnóstico de la situación busca,
entre otros objetivos, maximizar la sostenibilidad del turismo español en los confines de la
presente década. Bajo ese marco conceptual de la política turística, se vienen promoviendo
diversas medidas9 orientadas a enfrentar los problemas que subyacen al testado modelo turístico
español, donde emergen los denominados “destinos maduros” que es el concepto que mejor
define a diversos y saturados puntos del litoral español, que son los que han impulsado y liderado
durante años el desarrollo turístico de España.
Aún así, cabe recordar que la sostenibilidad no se circunscribe únicamente al ámbito de la
preservación del medioambiente, sino que también incluye las vertientes económica, social y
cultural, que en el marco del nuevo milenio obligan a plasmar en la gestión pública y privada de
los destinos y las empresas los cambios en las preferencias del consumidor-turista, la
influencia de la revolución en las Tecnologías de la Información y las Comunicaciones
(TIC’s), y la preocupación por la compatibilidad entre desarrollo turístico y calidad de vida
de los habitantes de los destinos.
De este modo, es en el ámbito de la sostenibilidad donde radica la razón de ser de la
Responsabilidad Social Corporativa (RSC) y la ética en los negocios como factores de
diferenciación empresarial que deben y deberán ser los principios orientadores de la gestión,
tanto pública como privada. En este sentido, conviene subrayar que RSC y sostenibilidad son
fenómenos adyacentes que integrados en la conducta empresarial generan una reputación que
facilita el posicionamiento competitivo de las empresas (Monfort, 2009). De manera más global,
el gran desafío para las empresas turísticas españolas es la acumulación de activos intangibles
que les permitan generar ventajas competitivas sostenibles a partir de la diferenciación, lo que en
la actualidad constituye la principal garantía de una obtención de resultados económicos
superiores frente a competidores tradicionales y emergentes.
Uno de los obstáculos al que se enfrenta el sector turístico español a la hora de asimilar la
importancia de la intangibilidad de la gestión es el reducido tamaño medio de su población
empresarial. Según un reciente estudio sobre la empresa turística familiar en España (Camisón y
Monfort, dirs., 2011), de un total estimado de 443.268 empresas turísticas en España, un 78,4%
son familiares. De esa oferta agregada, solamente unas 2.836 (0,6%) son medianas o grandes. En
el colectivo de microempresas y pequeñas empresas, un 78,5% son familiares, y su tamaño medio
ronda los 4 empleados para el primer grupo y los 21 para el segundo.
En ese mismo trabajo se destaca como la condición de empresa familiar conduce a una menor
eficiencia a la hora de explotar los recursos, por las diversas consecuencias que emanan del
reducido tamaño y la cultura empresarial de este tipo de organizaciones, entre otros. La
comparación entre empresa familiar y no familiar, refleja que las diferencias en rentabilidad,
productividad y crecimiento a favor de las segundas obedece a que éstas exhiben una gestión más
eficiente de una cierta combinación de recursos y capacidades y una elección más acertada de
determinadas estrategias. De igual modo, el reducido tamaño empresarial afecta aspectos tan
diversos como la innovación, la introducción de nuevas tecnologías, la capacidad de invertir en
I+D+i, el acceso y coste de la financiación, entre otros.
Un último aspecto que afecta a la acumulación de intangibles, y que es uno de los puntos débiles
del sector turístico español y, con mayor énfasis, en el caso de las empresas familiares, es el de la
formación y cualificación de los Recursos Humanos. Este aspecto no es de menor
Léase, por ejemplo, los Proyectos Extraordinarios de Recualificación Integral de Destinos Maduros, que apuestan
por la renovación de la imagen de destinos emblemáticos de sol y playa con proyección internacional.
9
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TURISMO
51
importancia dada la naturaleza intensiva en mano de obra del sector turístico, una actividad a la
que de manera creciente se le exige una prestación de servicios de calidad hacia un turista que
busca vivir experiencias nuevas y únicas.
En resumen, la suerte competitiva del turismo español se apoyará en estos puntos y en un mayor
énfasis en el futuro en la calidad antes que en la cantidad.
Bibliografía
UNWTO (2011), “UNWTO tourism highlights. 2011 Edition”, Madrid.
UNESCO. http://whc.unesco.org/en/statesparties/es/.
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downturn”. http://www.weforum.org/issues/travel-and-tourism-competitiveness.
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http://www.bde.es/webbde/es/estadis/infoest/indeco.html.
Instituto Nacional de Estadística (vv. aa.), Cuentas económicas, Encuesta de Población Activa,
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http://www.ine.es/.
Instituto de Estudios Turísticos (vv. aa.), Movimientos Turísticos en Frontera (FRONTUR),
Encuesta de Gasto Turístico (EGATUR) y Movimiento Turístico de los Españoles
(FAMILITUR). http://www.iet.tourspain.es.
Cuadrado, J. R. y López, J. M. (2011), “El turismo: Un sector clave en la economía española”,
Papeles de Economía Española, n° 128, pp. 2-20.
Camisón Z., C. y Monfort, V. M. (Dirs.); Camisón H., C.; Devece, C.; Forés, B.; Puig, A.; Prado, J.
y Obernauer, A. M.; “La empresa turística familiar en España: Importancia, perfil y
competitividad”, Estudios del IET, nº 2, Ministerio de Industria, Turismo y Comercio,
Madrid (en prensa).
Uriel, E., Monfort, V. M. (Dirs.), Ferri, J. y Fernández de Guevara, J. (2001), El sector turístico en
España, Caja de Ahorros del Mediterráneo, Alicante.
Monfort, V. M. (2009), “El valor de lo intangible en la competitividad turística” (Capítulo 11), en
Rodríguez, G. y Martínez, F. (Coords.), Nuevos retos para el turismo, Editorial Netbiblo S.L,
La Coruña, pp. 177-194.
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TURISMO
52
El turismo en Asturias
DR. LUIS VALDÉS PELÁEZ1
DR. EDUARDO A. DEL VALLE TUERO2
1. Introducción
El Principado de Asturias es una comunidad autónoma uniprovincial situada en el Norte de
España con una extensión de 10.603,57 km2 y 1.084.341 habitantes en 20113.
Una de las características de la región es la concentración de actividades económicas y de
población en la zona centro en el eje “Y” de Avilés, Gijón y Oviedo. El 46,32% de la población
se concentra en las dos ciudades más importantes, Gijón con 277.198 habitantes y Oviedo con
225.155 que es la capital administrativa.
FIGURA 1: MAPA DE ASTURIAS
Luarca
Tapia de
Casariego
Castropol
Coaña
El
Navia
Franco
Valdés
S. Tirso
Vegadeo
de
Boal
Abres
Villayón
Taramundi
Villanueva Illano
de Oscos
S. Martín
de Oscos
Sta. Eulalia
Pesoz
Allande
de Oscos
Grandas de
Salime
Avilés
Salas
Tineo
Cangas del
Narcea
Gijón
Gozón
Muros
Avilés
del
Cudillero
Castrillón
Carreño
Nalón
Soto del
Corvera
Gijón
Pravia Barco Illas Oviedo
Candamo
Llanera
Las
Regueras
Ribadesella
Llanes
Villaviciosa
Colunga
Noreña
Sariego
Cabranes
Siero
Nava
Ribera de
Piloña
Bimenes
Santo Arriba
Langreo
Belmonte
Adriano
de Miranda Yernes y
S. Martín del
Morcín
Tameza
Mieres
Rey Aurelio
Riosa
Proaza
Laviana
Sobrescobio
Teverga Quirós
Caso
Caravia
Ribadesella
Covadonga
Llanes
Oviedo
Grado
Somiedo
Parres
Cangas de
Onís
Onís
Amieva
Ribadedeva
Peñamellera
Alta
Peñamellera
Baja
Cabrales
Ponga
Aller
Lena
Ibias
Degaña
Como toda economía moderna, el sector más importante es el de los servicios, que aporta en
2010 el 66,14% del VAB de la región4, aunque también mantiene un peso importante la industria
que alcanza el 14,87%. La construcción y la energía representan el 12,55% y el 4,59%
respectivamente, mientras que la agricultura se sitúa en el 1,85%.
2. Principales indicadores y magnitudes del turismo en Asturias
En la actualidad, se puede considerar al turismo como una de las principales ramas de actividad
de la economía asturiana. En 2010 la actividad turística supuso en términos de valor añadido
bruto el 8,13% de la economía asturiana5, considerando tanto los efectos directos, indirectos e
inducidos del turismo y generando un total de 38.157 empleos (Valdés, L., 2011)
Asturias recibió un total de 1.822.295 viajeros que realizaron 4.552.218 pernoctaciones en
establecimientos colectivos, de los cuales, el 78,5% de los mismos se alojaron en Hoteles. Sobre
1
2
Profesor titular de Economía Aplicada. Universidad de Oviedo
Coordinador del Sistema de Información Turística de Asturias
www.idepa.es. Asturias en cifras. Datos INE. Avance del Padrón Municipal de Habitantes a 1 de enero. Datos provisionales.
www.idepa.es. Asturias en cifras. Datos INE. Primera estimación.
5 Más información en www.sita.org. Documento: El turismo en Asturias en 2010
3
4
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TURISMO
53
el total de España, Asturias representa el 1,84% del total de viajeros y el 1,25% de las
pernoctaciones (Tabla 1). Hay que considerar que el desarrollo turístico de Asturias es más tardío
que el de otras regiones de España (Valdés, L. 2003) y que Asturias no oferta un modelo de sol y
playa, hoy por hoy el más demandado en nuestro país (IET, 2011a).
Tabla 1: Número de viajeros y pernoctaciones de España y Asturias. Año 2010.
Hoteles
Turismo
Rural
Camping
Apartamen
tos
TOTAL
ESPAÑA
ASTURIAS
% SOBRE ESPAÑA
Pernoctacio
Pernoctacio
Pernoctacio
Viajeros
Viajeros
Viajeros
nes
nes
nes
81.888.872 267.163.480 1.427.237
2.973.636
1,74%
1,11%
2.647.370
7.615.988
178.916
673.241
6,76%
8,84%
6.115.062
30.809.194
179.315
729.604
2,93%
2,37%
8.149.319
59.291.298
36.827
175.737
0,45%
0,30%
364.879.960 1.822.295
4.552.218
1,84%
1,25%
98.800.620
Datos INE. Datos definitivos
Analizando los datos facilitados para Asturias por el Instituto de Estudios Turísticos (IET)6 en su
encuesta de frontera a visitantes extranjeros FRONTUR (turismo extranjero, en fronteras) (IET,
2011c) cuantifican un total de 179.000 turistas extranjeros que han venido a Asturias en 2010, el
0,34% del total nacional (52.677.000 turistas en total). Por lo que respecta al turismo de los
residentes en España, a través de la encuesta de FAMILITUR (IET, 2011b) se registra un total
de 34.904.131 viajes a Asturias a lo largo de todo el año 2010, lo que supone el 3,02% del total
(162.213.918 viajes turísticos).
Por otra parte, el Sistema de Información Turística de Asturias (Valdés, L., 2011) estima que
Asturias recibió7 en 2010 un total de 5.931.747 visitantes, siendo el número de turistas de
alojamiento privado 2.325.245 y el de excursionistas 1.779.524.
Los principales resultados del análisis de la demanda de alojamiento colectivo que realiza el SITA,
nos permiten obtener un perfil del turista en el que prevalece el turismo nacional, destacando
como principales mercados emisores las comunidades autónomas de Madrid, Castilla y León así
como Cataluña. El turismo interno se ha visto reducido en los últimos años, mientras que el
turismo extranjero representa un 12,6%. Se trata de un destino cuyos turistas acuden
mayoritariamente por motivos vacacionales, el 71,4%, y cuya principal razón para elegirlo es el
“entorno natural”, aspecto destacado por un 17,6% de los turistas. Otra de las razones que
señalan de Asturias como atractivo es la gastronomía y el trato de la gente.
Son turistas que organizan el viaje por su cuenta, es decir, auto organizados en casi un 78%,
mientras que los viajes a través de intermediarios (agencias de viajes…) se sitúan en un 22,1% y
fundamentalmente utilizan Internet, el 71,5%, para la búsqueda de la información de los
alojamientos y el destino. El medio de transporte principal, tanto para llegar a Asturias como para
desplazarse internamente es el vehículo particular, aunque también un 14,9% viaja a Asturias en
avión, seguido por el autobús con un 6%.
6
7
Más información en http://www.iet.tourspain.es
Datos provisionales
NYELVVILÁG
TURISMO
54
Destacar que más de la mitad de los turistas de alojamiento colectivo que cada año acuden a
Asturias ya lo conocía y había estado anteriormente, aunque se mantienen porcentajes
interesantes de nuevos visitantes (por encima del 20%) que eligen Asturias como nuevo destino
turístico y lo visita por primera vez.
Nos encontramos con casi un 50% de viajes en pareja, pero también hay un mercado de turismo
familiar con cifras próximas al 17% del total. Por otro lado, el nivel de satisfacción de los turistas
con su estancia en Asturias es elevado, pues se valora la relación calidad–precio del
establecimiento con una media de 7,6 puntos sobre diez.
Los turistas en Asturias realizan una gran variedad de actividades: un 75,3% señalan que durante
su estancia optan por recorrer la región para conocer pueblos y lugares, un 56,8% indica también
que visita monumentos, un 28,6 % visitan museos, va a la playa un 24%, además de un 11,6%
que aprovechan para realizar rutas cortas de senderismo. Podemos señalar que una de las
características del turismo asturiano es la diversidad de actividades que el visitante puede realizar y
que de forma complementaria se practica un turismo cultural, con el medioambiente, un turismo
de naturaleza, de playa o simplemente de disfrute de los pueblos y lugares de Asturias.
La amplia y variada oferta con que cuenta el Principado en cuanto a sus establecimientos de
alojamiento, campings, albergues, establecimientos hoteleros y apartamentos turísticos o
establecimientos de turismo rural en sus modalidades de hotel rural, casa de aldea o apartamento
rural, hace posible dirigirse a turistas con perfiles muy variados.
Tabla 2: Plazas de alojamiento colectivo 2009 y 2010.
ALOJAMIENTO
%
S/TOTAL
Hoteles 5 estrellas
1.158
1.248
7,8%
1,6%
Hoteles 4 estrellas
6.476
6.359
–1,8%
8,0%
Hoteles 3 estrellas
8.868
8.777
–1,0%
11,0%
Hoteles 2 estrellas
6.502
6.719
3,3%
8,5%
Hoteles 1 estrella
2.777
2.838
2,2%
3,6%
(*)
TOTAL HOTELES
25.781
25.941
0,6%
32,6%
Hostales
894
831
–7,0%
1,0%
Pensiones
3.177
3.121
–1,8%
3,9%
TOTAL HOTELERÍA
29.852
29.893
0,1%
37,6%
Hoteles rurales
2.485
2.579
3,8%
3,2%
Casas de aldea
6.645
6.831
2,8%
8,6%
Apartamentos rurales
6.202
6.461
4,2%
8,1%
TOTAL ALOJAMIENTOS RURALES
15.332
15.871
3,5%
20,0%
CAMPING
24.951
24.539
–1,7%
30,9%
APARTAMENTO TURÍSTICO
4.614
4.702
1,9%
5,9%
ALBERGUE
3.008
3.087
2,6%
3,9%
VIVIENDAS VACACIONALES
1.297
1.396
7,6%
1,8%
TOTAL PLAZAS
79.054
79.488
0,5%
100,0%
(*) En este grupo se incluyen las plazas de Hoteles Apartamentos y Casonas Asturianas con
un total de 1.351 y 842 plazas respectivamente.
Fuente: SITA; Dirección General de Turismo; Registro Oficial del Principado.
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31/12/2009
31/12/2010
%▲
TURISMO
55
El turismo rural se consolida como una tipología bastante representativa de la región.
Actualmente esta modalidad de alojamiento cuenta con el 20% del total de plazas de Asturias,
habiéndose incrementado un 3,5% en 2010. Del mismo modo que la oferta y diversidad de
establecimientos han aumentado a lo largo de los años, también lo han hecho sus localizaciones,
repartiéndose por el territorio asturiano y adaptándose a las características de la zona en que se
sitúan. Este hecho ha favorecido la creación de empresas que ofertan la posibilidad de realizar
actividades enmarcadas en la categoría de turismo activo, siendo en 2010 un total de 85
empresas8, las cuales permiten disfrutar de la naturaleza al mismo tiempo que se lleva a cabo una
actividad dinámica.
Actualmente se puede observar el resultado de los cambios llevados a cabo en torno a los
primeros años del 2000 en adelante. En ese momento se inició en Asturias la presencia de hoteles
gestionados mediante cadenas hoteleras y el incremento de alojamientos de categoría media–alta,
lo que se traduce hoy en un aumento de la competitividad del sector y en una mejora en la calidad
de sus instalaciones y del servicio ofrecido al turista.
La apuesta por la calidad tanto del Gobierno del Principado de Asturias como de los empresarios
ha estado presente especialmente en las dos últimas décadas. Muestra de ello ha sido la creación
por parte del Gobierno de la primera marca de calidad regional en el ámbito español, el Club de
Calidad “Casonas Asturianas” dirigida a pequeños hoteles ubicados en zonas rurales (Robles,
1996). Posteriormente surgirán dos más: “Mesas de Asturias”– Excelencia gastronómica para
restaurantes y “Aldeas”–Asturias Calidad Rural para casas de aldea y apartamentos rurales. En
2011 se han distinguido con la marca de calidad “Aldeas” a 72 establecimientos de turismo rural9
y a 60 alojamientos como “Casonas Asturias”10. Además de las marcas regionales, hay
alojamientos que se han certificado con otros sistemas de calidad de carácter nacional (Valdés,
2011), concretamente, a finales de 2010, 40 alojamientos están certificados con la Q de Calidad
Turística, 14 con la ISO 9000 y 10 con la ISO 14000.
2. Principales características del turismo en Asturias
Los objetivos de ordenación del sector turístico y los principios básicos de la planificación,
promoción y fomento del turismo en Asturias vienen recogidos en la Ley de Turismo del
Principado de Asturias11 aprobada en 2001.
La promoción del turismo de Asturias la realiza una empresa de capital público, denominada
Sociedad Regional de Turismo. Es la empresa que se encarga de promocionar el destino,
asistencia a ferias de promoción, elaboración de guías y catálogos así como el mantenimiento de
la web oficial12 de turismo entre otras.
Una de las características de Asturias es la variada posibilidad de destinos y alternativas turísticas
que tiene la oferta turística. Si hablamos de segmentos concretos podemos enumerar los
siguientes productos–mercado:
Folleto turístico editado por la Sociedad Regional de Turismo (2010): Guía oficial “Su turismo activo”, actividades y empresas
2011.
9 Folletos turísticos editado por la Sociedad Regional de Turismo (2011): Guía oficial “Aldeas de Asturias”, disponible en
http://www.asturias.es/InfoAsturias/Ficheros/Publicaciones%20tur%C3%ADsticas%202011/Folleto_Aldeas.pdf
10 Folletos turísticos editado por la Sociedad Regional de Turismo (2011): Guía oficial “Casonas Asturianas” disponible en
http://www.asturias.es/InfoAsturias/Ficheros/Publicaciones%20tur%C3%ADsticas%202011/Folleto_Casonas.pdf
11 Ley del Principado de Asturias 7/2001, de 22 de junio, de Turismo
12 www.infoasturias.com
8
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TURISMO
56
1) Turismo de Naturaleza. El medio natural es el principal activo de Asturias, destacando
especialmente el paisaje y sus contrastes. Un paisaje y una climatología adecuada para la
práctica de actividades deportivas vinculadas al disfrute de la naturaleza como son las
excursiones de senderismo, de corta duración , de no gran dificultad, si bien también existe la
posibilidad de disfrutar de actividades más profesionalizadas y vinculadas al montañismo en
sus diferentes modalidades: travesías, escaladas, o incluso espeleología. Hay que destacar que
el 33% del territorio asturiano está protegido por diferentes figuras como el Parque Nacional
o los Parques Naturales y eso es lo que contribuye en gran medida a que el paisaje y la
naturaleza de Asturias sea uno de los principales referentes para los turistas. En cuanto a las
últimas actuaciones llevadas a cabo por la administración turística, tanto regional como por la
implicación a nivel local, merecen una mención especial el desarrollo del Club de Producto
Turístico Reservas de la Biosfera13, en el que se incluyen las cinco Reservas de la Biosfera del
Principado dentro de un programa de promoción y trabajo coordinado.
2) Turismo de Sol y Playa. Aunque no es un destino tradicional dentro del mercado
español, es cierto que Asturias, dado que cuenta con recursos para ello, tiene un turismo de
sol y playa vinculado a municipios costeros, muy concentrado en los meses de julio y agosto,
y principalmente en la zona oriental de Asturias (concejos de Llanes, Ribadesella, Ribadedeva
y Villaviciosa), aunque también en el occidente nos encontramos con Tapia de Casariego,
Luarca y Castropol, mientras que en el centro de Asturias destaca la ciudad de Gijón, como
capital de la Costa Verde, además de los arenales de Gozón, Avilés, Castrillón y Soto del
Barco. El peso del alojamiento privado también es bastante elevado en este tipo de turismo.
3) Turismo Náutico. Relacionado con el anterior nos encontramos con el turismo
deportivo vinculado al mar. Aunque ya hay alguna estación náutica y puertos deportivos muy
asentados como el de Gijón y Llanes, además de planes futuros de mejora en las
infraestructuras portuarias existentes de otras villas marineras para crear futuros puertos
deportivos con amarres y pantalanes. También Gijón empieza a aprovechar las instalaciones
portuarias de “El Musel” para acoger escalas de cruceros, así como la reciente inauguración
en 2010 de una autopista del mar con el puerto francés de Nantes, a través de una ferry que
combina el uso mixto de transporte de mercancías en camiones con el de pasajeros, así como
la previsión de poner en marcha en 2012 de dos nuevas líneas, una con Irlanda y otra con el
Reino Unido.
4) Turismo Cultural. Como en el resto de España, Asturias dispone de un rico y abundante
patrimonio cultural que va desde los yacimientos prehistóricos, yacimientos arqueológicos de
la época romana, así como un arte único en el mundo que son el conjunto de edificios
catalogados como Prerrománico Asturiano, patrimonio de la humanidad, además del patrimonio
religioso vinculado a monasterios benedictinos de la época de las grandes peregrinaciones a
Santiago de Compostela entre otros. Destacar que en Oviedo nace el Camino Primitivo a
Santiago de Compostela, impulsado por Alfonso II el Casto, siendo la primera ruta de
peregrinación Xacobea, a través de diferentes itinerarios. También cuenta con lugares de
importancia religiosa e histórica como Covadonga, cuna de la “Reconquista” y Oviedo, en
cuya “Cámara Santa” de la Catedral alberga algunas importantes reliquias del cristianismo
como el Santo Sudario, reliquias de la Vera Cruz o el Cristo Nicodemus entre otros. Además
de los equipamientos museísticos que recogen todo este arte enumerado anteriormente y de
museos más vinculados a las Bellas Artes, en los últimos años se han abierto en Asturias
instalaciones de referencia como: el Museo del Jurásico, el Parque de la Prehistoria en Teverga,
museos de arte moderno como LABoral, Centro de Arte y Creación Industrial en la antigua
Universidad Laboral de Gijón, el Centro Cultural Niemeyer en Avilés, firma del arquitecto
13
Más información en http://www.asturiasbiosfera.com/
NYELVVILÁG
TURISMO
57
brasileño Oscar Niemeyer, además de instalaciones de ocio y culturales como: el Acuario de
Gijón, el Jardín Botánico Atlántico, sin olvidarse del pasado industrial de Asturias representado
en el Museo de la Minería, del Ferrocarril, y de la Siderurgia. Vinculado a ese patrimonio cultural
tenemos el turismo etnográfico, con todas las fiestas populares, romerías, muy relacionadas
con las épocas estivales, y la red de pequeños museos etnográficos en sus diversas temáticas
ligadas sobre todo con el medio rural. Destacan entre otros el Museo Etnográfico del Oriente de
Asturias en la localidad llanisca de Porrua, el de la Madera en Caso, o el Etnográfico de Grandas de
Salime. Por otra parte, Asturias dispone de un importante patrimonio civil como son las casas
de indianos, palacios, los hórreos, paneras, molinos, que se han rehabilitado para un uso
hostelero y como sedes de museos, si bien todavía existen algunos de ellos en peligro de
desaparición por el deterioro del tiempo.
5) Turismo de Ciudad / Urbano y Turismo de Negocios. Están trabajando fuertemente
las tres ciudades más importantes de Asturias: Oviedo, Gijón, Avilés, que se han reconvertido
hacia el sector servicios en cuanto a la mejora urbanística y “paisajística” a fin de mejorar la
calidad de vida local y del visitante. Tres ciudades que en los últimos años programan
actividades culturales, lúdicas y se dotan de equipamientos de referencia a fin de posicionarse
como alternativas de viaje en el conjunto de “city–breaks” creciendo en los últimos años
tanto de la oferta como de la demanda. También el hecho de disponer de espacios y
equipamientos que permitan la actividad congresual ha permito un auge de este tipo de
eventos en las ciudades. Destacan en Gijón la Universidad Laboral o el Palacio de Congresos,
además del recientemente inaugurado en Oviedo Palacio Doña Leticia, firma del arquitecto
Santiago Calatrava, o el Centro Niemeyer en Avilés antes señalado.
6) Turismo Rural. El turismo rural se consolida con unos alojamientos bastante
representativos de la región, contando con una importante oferta resultado del apoyo por
parte de la administración para impulsar su desarrollo. Destacar que en Asturias se puso en
marcha la primera experiencia de turismo rural en España con La Rectoral de Taramundi. La
oferta de alojamientos en el medio rural ha crecido notablemente en los últimos años, tanto
en las tradicionales Casas de Aldea como en las figuras más recientes de Hoteles rurales y
Apartamentos rurales. Un crecimiento por toda la región si bien es en el oriente donde
adquiere un mayor peso. Debido al éxito del modelo asturiano de turismo rural, se ha tomado
también como referente en otras comunidades que quieren llevar a cabo su desarrollo, sobre
todo en los términos de políticas de calidad.
7) Turismo de Nieve. Aunque la dependencia climatológica determina en buena medida
los resultados obtenidos en términos de número de usuarios, Asturias cuenta con varias
instalaciones dedicadas al turismo de nieve que han recibido desde el gobierno regional
importantes inversiones para sus instalaciones e infraestructuras: Valgrande–Pajares (5,2 km
esquiables con una altitud entre 1500 y 1800 m) y Fuentes de Invierno (8,7 km y una altitud
de 1500–1950 m) junto a la estación de San Isidro que pertenece a León al igual que
Leitariegos, esta última con menor afluencia.
8) Turismo Gastronómico. La gastronomía es uno de los recursos más importantes de
Asturias, con productos agroalimentarios como la sidra o la fabada que son verdaderos sellos
de identidad, además del queso, especialmente el Cabrales, el Afuega´l Pitu o el Gamonedo
por citar los más conocidos. Merece la pena destacar el trabajo de promoción realizado en los
últimos años en cuanto al turismo gastronómico, así como la puesta en marcha del Plan de
Competitividad del turismo gastronómico “Saboreando Asturias”14, el cual dedica una
14
Más información en http://www.saboreandoasturias.org/web/guest
NYELVVILÁG
TURISMO
58
cantidad importante de su presupuesto a la creación de itinerarios gastronómicos en las
comarcas que integran el territorio asturiano.
9) Turismo de Golf. Asturias dispone de 17 campos de golf, de diferente tamaño y
titularidad, prevaleciendo los campos municipales en el caso de los de mayor tamaño, cuyo
usuario mayoritario es la propia población local, quedando una oferta limitada de greenfees
disponibles para el visitante. No obstante se está trabajando en un programa “Golf
Asturias”15 de comercialización de paquetes turísticos vinculados a este deporte.
3. Conclusiones
El turismo ha ganado peso en el entramado económico del Principado de Asturias. Las cifras de
visitantes y gasto turístico ha permitido que Asturias considere al turismo como una de las
principales actividades económicas regionales, sin abandonar otros sectores.
Las actuaciones de promoción y los planes llevados a cabo en los últimos años muestran el
interés de poner en valor los tres principales recursos de la región: la cultura, la naturaleza y la
gastronomía. La necesidad de preservar los espacios naturales, el paisaje y las actuaciones
tendentes a mejorar la calidad de la oferta turística son elementos importantes de cara a mantener
un crecimiento equilibrado de la actividad turística en los próximos años.
Asturias tiene todavía un recorrido futuro al alza en cuanto a esta actividad. Existen diversos
factores que, en gran medida, pueden ayudar al turismo asturiano como son: las conexiones
marítimas con puertos del norte de Europa, la finalización de la Autovía del Cantábrico, tanto
hacia el Este como hacia el Oeste; la apertura de la alta velocidad que comunicaría Asturias con
Madrid mejorando las comunicaciones con la capital. En definitiva, infraestructuras necesarias
para reducir tiempo de viaje y que disminuya la distancia con los mercados emisores, ofreciendo
mejores posibilidades para la afluencia de visitantes a la región.
Bibliografía
Instituto de Estudios Turísticos (2011a): Balance del Turismo en España - Año 2010. IET,
Madrid. Disponible en http://www.iet.tourspain.es [Último acceso: 01 09 2011].
Instituto de Estudios Turísticos (2011b): Informe Anual de Familitur. Año 2010. Disponible en:
http://www.iet.tourspain.es/es-es/estadisticas/familitur/paginas/default.aspx [Último
acceso: 01 09 2011].
Instituto de Estudios Turísticos (2011c): Informe Anual de Frontur y Egatur. Año 2010.
Disponible en: http://www.iet.tourspain.es/eses/estadisticas/frontur/paginas/default.aspx [Último acceso: 01 09 2011].
Robles, Amador (1996): “La promoción turística de Asturias”, en Valdés, L. y Ruiz, A.: Turismo y
Promoción de destinos turísticos: Implicaciones empresariales. Universidad de Oviedo. Oviedo pp:
347-357.
Valdés Peláez, Luis (2003): “El turismo en Asturias”, en Papeles de Economía Española. Economía de
las comunidades autónomas, nº 20, pp, 153-170.
Valdés Peláez, Luis (2010): “Coyuntura y política turística en la Comunidad Autónoma de
Asturias”, en Lopez, D. y Del Valle E. (Dirs): La actividad turística española en 2009. Edición
2010. Ed. Ramon Areces y AECIT, Oviedo, pp, 333-346.
Valdés Peláez, Luis (Dir.), et al. (2011): El turismo en Asturias en 2010. Sistema de Información
Turística de Asturias (SITA), Principado de Asturias. Gijón. Disponible en www.sita.org
15
Más información en http://golfasturias.es/
NYELVVILÁG
TURISMO
59
Valdés Peláez, Luis (Dir.), et al. (varios años): El turismo en Asturias (varios años). Sistema de
Información Turística de Asturias (SITA), Principado de Asturias. Gijón. Disponible en
www.sita.org
Páginas Web de referencia:
-
Turismo en Asturias
Sistema de Información Turística de Asturias (SITA)
Instituto Asturiano de Estadística
Sociedad Asturiana de Estudios Económicos e Industriales
Instituto de Desarrollo Económico del Principado de Asturias
Boletín Oficial del Principado de Asturias
www.infoasturias.com
www.sita.org
www.asturestad.es
www.sadei.es
www.idepa.es
www.bopa.es
NYELVVILÁG
60
GEOGRAFÍA
Desarrollo funcional de la ciudad de La Habana II.
DR. ANDRÁS KÉRI
KVIK
La ciudad de La Habana, capital de Cuba, con casi dos millones de habitantes en 1983 y
2.130.431 en 2011, es la mayor concentración de población en el archipiélago del Caribe, así
como la ciudad más importante por su peso económico y político.
1. Evolución histórica
La Habana muestra características muy particulares en su desarrollo urbano. Desde su fundación
en 1519 podemos diferenciar tres etapas. La primera corresponde a la época colonial española
con sus rasgos característicos, muy parecidos a los de las demás ciudades coloniales fundadas por
los europeos. La segunda se inicia a principios del siglo XX bajo la dominación norteamericana, y
la tercera corresponde a la etapa socialista con grandes transformaciones estructurales,
morfológicas y funcionales. Así pues, en La Habana actual coexisten elementos característicos de
las ciudades del tercer mundo, de las ciudades de desarrollo urbano tipo norteamericano y, desde
hace más de cinco décadas, características de las ciudades de los países socialistas.
La época colonial
La Habana obtuvo el título de ciudad en 1592, aunque ya desde 1553 era capital de la isla. Fue
denominada por la Real Cédula “Llave del Nuevo Mundo y Antemural de las Indias
Occidentales”. Durante siglos la ciudad no tuvo otra función que la de abastecer las flotas
españolas que iban al continente o de regreso hacia España. En el siglo XVII ya era la mayor
ciudad del Caribe, se construyeron las murallas alrededor de la ciudad para mejorar su función
defensiva, y al aumentar el tráfico del puerto de La Habana, la proporción de población empleada
en el sector terciario creció notablemente. Aparecieron los primeros talleres de reparación y
construcción de naves llegando a ser una de las principales actividades de la ciudad, sin que por
ello dejase de tener importancia su función de puerto-almacén. En el siglo XVIII se ampliaron las
murallas de la ciudad, murallas que caracterizan a la ciudad de La Habana frente a las demás
ciudades de América Latina.
En 1762 la ciudad cayó en manos de los ingleses y fue prohibido el comercio con las colonias
españolas y los países europeos. Tras un año de ocupación, el rey Carlos III cambió su política
económica y permitió el comercio transatlántico. Este permiso, a pesar de haber llegado tarde,
fue un estímulo para el desarrollo de la industria local, por ejemplo la del tabaco. Con la
importación de los esclavos negros desarrollaron y extendieron las plantaciones, los minifundios
que hasta entonces estaban ocupados por cultivos hortícolas, fueron incorporados a los
latifundios, y las plantaciones de tabaco y café se extendieron a los terrenos más fértiles del país.
Ya en esta época se empezaba a percibir el auge económico. La Habana fue la tercera ciudad en
introducir el alumbrado de gas y se procedió a la canalización y pavimentación de las principales
calles. A finales del siglo XVIII entró en funcionamiento la primera máquina de vapor y los
primeros astilleros. La capital cubana continuó creciendo, sobrepasando las murallas y se
extendió a lo largo de las vías de comunicación en forma radial. A principios del siglo XIX la isla
de Cuba llegó a ser el primer productor de azúcar, adelantando a Haití como consecuencia de las
extensas plantaciones introducidas por los ingleses. El auge económico del país dio un nuevo
impulso a la vida económica de la capital cubana. Este auge económico estaba basado en:
NYELVVILÁG
GEOGRAFÍA
61
a.) La producción de azúcar. Sus principales importadores –Inglaterra y Estados Unidos–
hicieron posible la introducción de innovaciones técnicas y la red ferroviaria facilitó la
extensión de las plantaciones de caña de azúcar al centro de la isla.
b.) La constante inmigración de españoles procedentes de la Península y de las colonias
recién perdidas en América Latina
c.) La concentración del capital en manos de una oligarquía criolla, comercial y terrateniente.
d.) La existencia de numerosa fuerza de trabajo y al bajo coste de los esclavos, antes de la
abolición de la esclavitud, y los culíes chinos después.
e.) La fuerte centralización del poder político y el valor simbólico que los españoles dieron a
la capital de una de sus últimas colonias.
Cuadro 1.
Crecimiento de la ciudad de La Habana entre 1544 y 1890
Año
Población
1544
40 familias
1553
60 familias
1590
200 familias
1750
5.000 habitantes
1850
140.000 habitantes
1870
170.000 habitantes
1890
200.000 habitantes
Fuente: Historia de la División Político Administrativa, 1977
Extensión en km²
0,27
1,5
4,0
7,0
10,0
A partir del siglo XIX y como consecuencia de la fuerte estratificación social y de la segregación
territorial, empezó a desaparecer la relativa homogeneidad morfológica que hasta entonces había
existido en la ciudad. Los diferentes estratos sociales se separaron cada vez más, la densidad de
población del centro de la ciudad aumentó considerablemente debido a su desarrollo vertical y a
la fuerte concentración del comercio; crecieron nuevos barrios a lo largo de las avenidas
separándose los obreros y la pequeña burguesía, y se empezó la parcelación de Vedado para las
clases altas.
La época neocolonial
Terminada la guerra entre España y Estados Unidos, Cuba pasó de manos de la nación europea a
manos de su vecino del norte. A partir de 1898, con la nueva etapa política y la creciente
expansión de los intereses del neocolonialismo norteamericano, la vida de la capital cubana se
enriqueció y se transformó. En la primera mitad del siglo XX hasta el triunfo de la revolución, la
evolución de la ciudad puede dividirse en dos etapas. La primera culminó en los años treinta y se
caracteriza, a pesar de la influencia norteamericana, por la continuación de las tradiciones
europeas. Se formó la “ciudad escritorio”, centro político-administrativo que representaba los
intereses y valores culturales de la burguesía. La segunda etapa culminó en los años cincuenta y
coincidió con el desarrollo de la ciudad terciaria o “ciudad-loisir” al servicio del turismo
internacional y albergue de la burguesía nacional a imagen del modo de vida norteamericano.
Hasta los años treinta la influencia económica de los Estados Unidos se hizo sentir en todos los
sectores de actividad. De todas las inversiones norteamericanas en América Latina en 1913, el
17,7% se realizaron en Cuba y en 1929 el 27,3%. La inversión iba dirigida principalmente a la
industria azucarera, a las grandes explotaciones agrarias y al comercio. Para poder modernizar el
comercio fue renovado y ampliado el puerto de La Habana con la construcción de nuevos diques
y almacenes. Hasta este momento la industria sólo estaba representada por la industria ligera
desarrollada alrededor de la bahía y a lo largo de la carretera central. Así pues, la presencia
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GEOGRAFÍA
62
norteamericana aceleró la expansión territorial de la ciudad, se incrementó la segregación social y
aparecieron nuevos barrios lujosos.
Tras la segunda Guerra Mundial el capital norteamericano se propuso convertir La Habana en la
capital tropical del Tiempo Libre, integrando la ciudad al eje Las Vegas-Miami. La Habana fue
conectada con el resto de la isla mediante la construcción de nuevas carreteras que servían
principalmente a los intereses de la burguesía, a la especulación del suelo y a los intereses
mercantiles. Este incremento de las inversiones aceleró el desarrollo de la industria textil y
alimenticia, y también la construcción creció notablemente. Hasta la segunda Guerra Mundial
sólo se habían realizado obras menores por falta de materiales de construcción. Desde 1953
podemos percibir un cambio brusco. El Gobierno de Batista intentó convertir la capital en el
“Jardín del Caribe” y empezaron las construcciones a gran escala. Se construyó una amplia red de
clubes, hoteles de lujo, garitos, etc. en el barrio norteamericano. La expansión de la zona
residencial fue producto de varios factores:
a.) El valor del suelo en el centro histórico creció como consecuencia de la especulación y
aumentó la densidad de viviendas.
b.) La gran burguesía se expandió principalmente hacia la zona costera y obligó a la pequeña
burguesía y a la clase obrera a avanzar hacia el centro de la ciudad.
c.) El proletariado, poco a poco, llegó a establecerse en el centro deteriorado y en la zona
industrial.
d.) En espera de mejores condiciones de vida y de trabajo los inmigrantes se establecieron en
los suburbios donde el valor del suelo era más bajo.
La población de La Habana neocolonial
El desarrollo de la población urbana hasta el triunfo de la revolución comprende dos etapas bien
diferenciadas en el tiempo. La primera etapa va hasta la crisis económica de 1929 y se caracteriza
por la inmigración europea y el anárquico crecimiento interno: 1899 – 235.981 hab., 1907 –
302.526 hab., 1919 – 363.506 hab., 1925 – 562.968 hab. Este crecimiento fue debido a la
inmigración masiva, principalmente de España y del resto de América Latina. La proporción de
extranjeros en la población de La Habana durante este período era muy alta: 1907 – 40,03%, 1919
– 30,3%, 1931 – 32,98%, 1943 – 35,39%. La segunda etapa se caracteriza por cierto
estancamiento hasta 1940, seguido de un crecimiento acelerado de la ciudad terciaria a causa del
gran flujo migratorio del campo a la ciudad. El sector terciario creció artificialmente. La miseria
del mundo rural, la escasa demanda de mano de obra debido a la progresiva tecnificación de la
producción agrícola y la falsa brillantez de La Habana ejercieron una creciente atracción sobre la
población rural. El crecimiento demográfico de la capital llegó a alcanzar, en la década de los
cincuenta, un nivel superior al del total de la isla. En 1943 la población nacional creció un 2,7% y
la de La Habana un 3,6%. Este crecimiento se produce principalmente en los suburbios. En La
Habana se concentraba el 39,3% de la población urbana del país. Entre 1953 y 1959 las crecientes
inversiones norteamericanas en la construcción incrementaron todavía más el número de
inmigrantes. El crecimiento de la capital se intensificó. En 1943 La Habana concentraba el 19,6%
de la población, en 1953 el 20,8% y en 1959 el 21% de la población total y el 50% de la población
activa del país.
Una herencia para la revolución cubana
La revolución se encontró con una capital llena de contradicciones y con tamaño hipertrófico. La
Habana concentraba en 1959:
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GEOGRAFÍA
63%
31%
30%
49%
86%
52,8%
45%
63%
61%
66%
63
de la industria ligera
de la industria alimenticia
de la construcción
de los servicios
de la industria farmacéutica
de la industria nacional incluyendo la azucarera,
y en los servicios
de los empleados en salud pública
de los médicos
de las camas de hospital
de camas hoteleras del país.
Esta concentración de la actividad económica aumentó el papel dominante de La Habana sobre
el resto del país. Y al igual que en las demás capitales de América Latina, la agricultura basada en
el monocultivo no era capaz de asegurar trabajo durante todo el año; la zafra duraba sólo 120 días
y la industria incipiente tampoco podía emplear la mano de obra disponible. En cambio, el sector
terciario, gracias al turismo internacional, dio trabajo a una amplia masa trabajadora hasta
entonces improductiva. Esto queda reflejado en la distribución de la población activa por sectores
de actividad el año 1959:
54,4%
25,4%
8,6%
11,6%
servicios
industria
construcción
agricultura
La capital era totalmente consumidora y parasitaria, vivía a costa del país. En el año del triunfo de
la revolución cubana, la ciudad de La Habana, con una extensión de 478 km² concentraba el 21%
de la población total y el 38% de la población urbana del país.
2. Cambios funcionales
La Habana fue campo de pruebas para los nuevos productos norteamericanos. Así fue posible
que en 1959 hubiera numerosos productos en la ciudad que sólo esporádicamente se podían
encontrar en el mercado norteamericano. Fueron construidos los hoteles más modernos, en
sanidad se utilizaron los métodos y el instrumental médico más nuevos, etc. La Habana tenía que
satisfacer y servir las exigencias de los turistas y los hombres de negocios norteamericanos. La
ciudad se caracterizaba, por un lado, por la zona costera, barrio jardín con la red de hoteles
lujosos y, por otro, por las zonas marginales y periféricas que correspondían a los barrios obreros
con un crecimiento espontáneo y anárquico.
Tras el triunfo de la revolución el gobierno cubano frenó temporalmente el desarrollo de la
capital. Fue necesario concentrar los esfuerzos en otros puntos del país para poder reducir la
enorme diferencia entre La Habana y las zonas rurales y para mejorar las condiciones de vida. La
política del gobierno revolucionario y el cambio radical de las relaciones económico-sociales
dieron lugar a importantes transformaciones en las funciones urbanas. El cambio más importante
se produjo en relación a la función turística de la ciudad. Con el cese total del turismo a causa del
bloqueo norteamericano, la ciudad perdía la principal fuente de ingresos; como consecuencia,
decenas de miles de trabajadores sin cualificación se quedaron automáticamente sin empleo y fue
necesario hallarles trabajo.
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GEOGRAFÍA
64
Con la consolidación del poder político fueron creados los órganos de poder del Estado y del
pueblo y aumentó notablemente el empleo en la administración, se creó la función políticoadministrativa. Las funciones cultural, educativa y sanitaria fueron asimismo desarrolladas para la
eliminación de los barrios marginales y el analfabetismo, se construyeron nuevas escuelas y
establecimientos culturales y se transformaron, con fines sociales, las lujosas villas abandonadas
por los norteamericanos y los emigrantes cubanos. A pesar de las restricciones impuestas por el
gobierno en los primeros seis años de la revolución, la población de La Habana siguió
aumentando más rápidamente que la del resto del país debido al crecimiento natural y también de
la inmigración: en 1958 el 20,8% de la población cubana vivía en la capital, en 1964 el 22,1%, en
1968 el 21,1% y en 1977 el 20,5% (y en 2012 el 18,94%). A partir de 1964, con la estabilización
político-económica, el peso de la ciudad empezó a disminuir debido a que:
a.) Subió el nivel cultural, mejoraron las condiciones de vida y los servicios en el campo, por
ejemplo la asistencia médica.
b.) Cambiaron las costumbres: se introdujo la planificación familiar y con ello las mujeres se
incorporaron al sector productivo.
c.) Al aumentar la tasa de actividad femenina, disminuyó la natalidad: 1966 – 26,8‰, 1969 –
19,3‰, 1977 – 17,7‰.
d.) La emigración masiva al extranjero entre 1966 y 1968 repercutió en el lento crecimiento
de La Habana (26.400 hab.)
e.) Disminuyó la inmigración a la capital a causa de:
- la reforma agraria y el notable desarrollo de la agricultura
- la industrialización del campo y la creación de nuevos puestos de trabajo
- la racionalización de los puestos de trabajo: en 1966/67 fueron despedidos 25.000
funcionarios del Estado y a partir de 1968 se prohibió aumentar los puestos de
trabajo administrativos e improductivos
- el cese temporal de la construcción de viviendas
- la mejora de las condiciones de vida en el campo
- las restricciones administrativas.
La participación desproporcionadamente alta del sector terciario hasta el momento, no se podía
eliminar con medidas drásticas. En 1959 el objetivo era hallar trabajo para los 250.000
desempleados, entre ellos 5.000 mendigos y 11.500 personas que, de alguna manera, vivían de la
prostitución. A pesar de que el sector terciario había perdido su función, fue necesario la creación
de puestos de trabajo no productivos en el sector de servicios y en la administración, ya que la
creación de nuevos puestos de trabajo en sectores productivos habría exigido grandes inversiones
económicas. Así, provisionalmente, la proporción de empleo en el sector terciario siguió
creciendo aunque ello no significó trabajo efectivo, ya que la función terciaria de la ciudad había
disminuido al mínimo.
El rápido desarrollo agrícola e industrial y la racionalización de los años sesenta desembocaron en
un cierto equilibrio estructural que ya se podía apreciar a finales de la década de los sesenta:
Año
1953
1968
1970
% Industria
19,9
24,0
37,8
% Sector terciario
59,8
54,0
47,7
Al aumentar los puestos de trabajo en la industria la proporción de empleo en el sector terciario
disminuyó considerablemente. El comercio fue el más afectado por el colapso del turismo: 17,9%
en 1953, 11,5% en 1968. El crecimiento de la función industrial fue consecuencia del aumento de la
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GEOGRAFÍA
65
capacidad de producción y de la modernización y construcción de nuevos establecimientos
industriales. Cierta cantidad de mano de obra superflua, dedicada anteriormente al sector
primario, transmigró a la industria a causa de la mecanización y modernización de la agricultura y
de la pesca. En resumen, a pesar de la reducción moderada del sector terciario, éste perdió su
papel dominante.
Mapa 1.
División político-administrativa, densidad y carácter funcional de La Habana
Densidad:
A
B
C
D
Carácter funcional:
a)
b)
c)
20.000 –
10.000 – 19.999
1.000 – 9.999
0 – 999
h/km²
h/km²
h/km²
h/km²
1. tipo de trabajo
2. tipo mixto
3. tipo residencial
Límite de la aglomeración (y de la
ciudad)
Límite de los municipios
Costa
d)
1. Arroyo Naranjo
2. Centro Habana
3. La Habana Vieja
4. Cerro
5. Cotorro
6. Diez de Octubre
7. Guanabacoa
8. La Habana del Este
9. La Lisa
10. Marianao
11. Playa
12. Regla
13. San Miguel del Padrón
14. Rancho Boyeros
15. Plaza de la Revolución
3. El proceso de aglomeración de La Habana y sus alrededores
El proceso de aglomeración de la capital y sus alrededores empezó en la segunda mitad del siglo
XIX con la construcción de las primeras líneas ferroviarias entre La Habana y los pueblos
cercanos, estrechando los vínculos y facilitando el desarrollo de estos últimos. En los primeros
decenios del siglo XX, cuando los norteamericanos se establecieron en la ciudad, La Habana
creció extendiéndose a lo largo de la costa, se construyeron nuevos barrios y algunos poblados
cercanos fueron absorbidos por la ciudad (Vedado, Playa). Con la prosperidad económica
también se amplió la zona del puerto (Regla). Gran cantidad de inmigrantes se establecieron en
poblados situados en el área de atracción de la capital, donde el valor del suelo era más bajo
(Marianao, Guanabacoa), creciendo así barrios marginales en las zonas periféricas. Los poblados
cercanos a La Habana estaban al servicio de la capital y su crecimiento fue incontrolado y
anárquico. La falta total de planificación urbana (excepto en los barrios norteamericanos) originó
la caótica situación de la capital. De su extenso territorio (478,5 km²) sólo una tercera parte (153,9
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GEOGRAFÍA
66
km², o sea, el 32%) estaba realmente urbanizados: área edificada continua. En 1970 fue elaborado
el “Plan Director” para paliar esta caótica situación. En 1975 entró en vigor –hasta hoy vigente–
la nueva división político-administrativa del país que declaró la capital “Provincia Ciudad de La
Habana” y la dividió en 15 municipios (cuadro nº 2). El límite administrativo de la ciudad se
estableció en base al movimiento pendular de sus habitantes coincidiendo además con la zona de
atracción de La Habana. Así la superficie de la capital que en 1970 era de 537,58 km² pasó a ser
de 739,98 km², con ello se incrementó principalmente la zona agraria, y sólo unos pequeños
poblados fueron incorporados a la Gran Habana, con lo que no fue necesario modificar el Plan
Director de 1970.
En realidad desde 1975 el proceso de aglomeración de la capital cubana es muy lento. La Habana
se compone de un conjunto de ciudades y pueblos dispersos de diferentes tamaños y funciones,
los cuales hasta hoy guardan sus relativas distancias geográficas. La aglomeración actual de La
Habana está compuesta de aldeas agrícolas: Campo Florido, Guatao, Rincón Cuatro Caminos;
pueblos pesqueros tradicionales: Cojímar, Santa Fé; pequeñas villas agrícolas: Guanabo Viejo,
Managua; colonias de reposo: Guanabo, Santa María del Mar; pequeñas ciudades de carácter
industrial: Rancho Boyeros, Santiago de las Vegas; ciudades con categoría de “municipio”:
Marianao, Guanabacoa; ciudades dormitorio: Alamar, La Habana del Este, etc. A pesar de todo
esto La Habana es una ciudad monocéntrica. Este Plan Director intentó transformar este
conjunto de poblaciones independientes en una unidad policéntrica cuyos subcentros fueran los
núcleos de las pequeñas ciudades y poblados otrora independientes.
Cuadro 2.
División político-administrativa de la ciudad de La Habana (1975-2011)
Municipios
Población
Población
Superficie
1975
2011
km²
1. Arroyo Naranjo
1845
154.126
210.297
58,5
2. Centro Habana
Siglo XVI
138.778
149.995
2,8
3. La Habana Vieja
1519
176.030
90.070
6,1
4. Cerro
1803
142.332
129.418
13,1
5. Cotorro
1822
47.868
74.973
70,0
6. Diez de Octubre
Siglo XVII
259.638
210.821
12,9
7. Guanabacoa
1525
80.252
113.918
51,0
8. La Habana del Este
1959
72.623
172.040
250,0
9. La Lisa
1870
77.339
133.520
39,2
10. Marianao
1719
136.903
132.096
5,8
11. Playa
Siglo XIX
187.200
175.394
34,0
12. Regla
1598
36.946
42.563
7,8
13. San Miguel del Padrón
1660
139.278
158.195
25,0
14. Rancho Boyeros
1688
115.079
186.112
150,7
15. Plaza de la Revolución
Siglo XVIII
135.848
151.019
13,1
Total
1.900.240
2.130.431
739,9
Fuentes: División Política-Administrativa, 1976, Atlas Demográfico de Cuba, 1979, Oficina
Nacional de Estadísticas de Cuba; Historia de la División Político Administrativa, 1977
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Fundación
GEOGRAFÍA
67
Mapa 2.
Zonificación funcional de La Habana y tipos de municipios
A)
B)
C)
D)
Zona interior de trabajo
Zona interior de residencia
Zona exterior de trabajo
Zona exterior de residencia
1)
2)
3)
Tipo terciario
Tipo industrial
Tipo terciario-industrial
4)
Tipo industrial terciario
V1, V2 – las “city”-s
a)
b)
c)
d)
Límite de la aglomeración (y de la ciudad)
Límite de los municipios
Costa
Límite de las “city”-s
4. Zonificación funcional
Como consecuencia del desarrollo histórico y de la situación geográfica de la capital cubana, los
anillos urbanos sólo pudieron desarrollarse de forma incipiente. El sector industrial se desarrolló en
las pequeñas ciudades cercanas a la ciudad histórica (Regla, Guanabacoa, Cotorro). El sector
terciario, en cambio, se concentra en el centro de La Habana (Centro Habana, La Habana Vieja) y
en los barrios construidos por los norteamericanos (Vedado, hoy Plaza de la Revolución, Playa).
A partir de finales de los años cuarenta y con la expansión de los nuevos barrios modernos se
acentuó la especialización territorial y funcional de los diversos tipos de servicios. Se originó uno
de los rasgos más característicos de La Habana actual: el doble núcleo urbano, uno en la ciudad
histórica (La Habana Vieja y Centro Habana) y el otro en el barrio construido por los
norteamericanos (Vedado).
El núcleo situado en el centro de la ciudad histórica concentra la gran parte de la función
comercial y de servicios de la aglomeración, es el centro de compras de la capital, se encuentran
aquí gran número de talleres artesanales y pequeñas industrias y es el área más dañada y más
deteriorada: el “slum” de la ciudad. Los edificios de valor histórico fueron restaurados y los que
se encontraban en mal estado demolidos. En 1983 el centro histórico de La Habana fue
declarado por la UNESCO patrimonio de la humanidad y se reafirma como el conjunto
histórico-arquitectónico de la colonia española mejor conservado del mundo. Con esta
declaración se empezó una importante obra de restauración.
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68
GEOGRAFÍA
El otro núcleo urbano de la capital es el barrio construido a la manera norteamericana. Se puede
diferenciar dos subcentros: el interior o centro político-administrativo del país y la franja de la
costa o centro cultural y turístico con una amplia red hotelera y comercial antes al servicio de los
intereses norteamericanos y hoy centro del creciente turismo internacional. El turismo sólo en
los años 90 volvió a recobrar cierta importancia (1973 – 4000, 1980 – 200.000 turistas). En la
última década el número de los turistas internacionales ya sobrepasó los dos millones: 2005 –
2.319.334, 2010 – 2.531.745. El doble núcleo urbano es el centro terciario de la aglomeración y
donde se emplean la mayor parte de los trabajadores del sector. Los dos barrios costeros situados
a ambos lados del núcleo urbano (Playa y La Habana del Este) son las principales áreas dedicadas
al turismo nacional e internacional.
En La Habana no se aprecia un cambio brusco entre la zona residencial y el lugar de trabajo,
aunque el carácter zonal está desarrollándose: La zona de trabajo I (zona interior de trabajo) está
formada por Regla con funciones de puerto y Cerro con funciones de servicios, ambos unidos a
las “citys” (centro de la aglomeración) y con importantes y tradicionales funciones residenciales.
La zona residencial I (zona interior de residencia): Playa, Marianao, Diez de Octubre, San Miguel de
Padrón, complementa la necesidad de mano de obra de la zona anterior. La zona de trabajo II (zona
exterior de trabajo) es la zona industrial –con fuerte crecimiento de población- y corresponde a
las pequeñas ciudades y poblados antes independientes: Rancho Boyeros, Cotorro, Guanabacoa.
La zona residencial II (zona exterior de residencia): La Habana del Este, Arroyo Naranjo, La Lisa
con la construcción masiva de viviendas prefabricadas creció notablemente entre 1975 y 2011 (La
Habana del Este – 136,9%, La Lisa – 72,64%, Arroyo Naranjo – 36,44%). Los tres concentran
casi la cuarta parte de la población de La Habana: 515.433 habitantes (24,19%).
Como consecuencia de la expansión radial de la ciudad a lo largo de las vías de comunicación
entre el puerto y los barrios periféricos, la mayor parte de la industria de la aglomeración se
concentra en la zona de trabajo II. La zona residencial II está rodeada por un amplio cordón de
La Habana, que corresponde al área agrícola metropolitana, para abastecer en parte la capital y
dar empleo al excedente de mano de obra agrícola. El desarrollo de La Habana ha dado lugar a la
conservación parcial de las relaciones primordiales del proceso de aglomeración entre los
poblados. De punto de vista funcional la capital cubana guardó sus rasgos característicos en su
estructura urbana.
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www.cubaweb.cu
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LITERATURA
70
¿Quién asume la traducción al castellano
de la literatura de lenguas pequeñas?
MÁRIA SZIJJ
KVIK
Direccionalidad y traducción
La traducción de las literaturas nacidas en inglés, alemán, francés –u otras lenguas ampliamente
conocidas fuera de su país– corre a cargo de profesionales que traducen hacia su lengua materna
y que al mismo tiempo cuentan con un buen dominio de la lengua y cultura de partida.
Candidatos hay suficientes, ya que dichas lenguas se enseñan en centros escolares y escuelas de
idiomas, llegan a mucha gente, así que hay una cantera más o menos nutrida de potenciales
traductores. De esta forma, con un poco de suerte, las editoriales encargan el trabajo a
traductores realmente competentes que dominan ambas lenguas y se mueven con familiaridad en
el laberinto de ambas culturas.
Frente a los que sucede con las lenguas de uso extendido, la situación es bien distinta en el caso
de lenguas habladas por comunidades menores. Encontrar un traductor de checo, cheremis,
eslovaco o esloveno es todo un desafío para una editorial española que se haya decidido a
publicar una obra literaria de estas culturas. Son pocos los traductores que conocen dichas
lenguas lo suficientemente bien como para entender a fondo una creación literaria llena de giros
lingüísticos inauditos y de alusiones intangibles, herméticamente cerradas para los no versados en
la cultura en cuestión. En cuanto a la importancia de conocer el contexto cultural, Hurtado Albir
destaca que “los textos literarios suelen estar anclados en la cultura y en la tradición literaria de la
cultura de partida, presentando, pues, múltiples referencias culturales” (Hurtado Albir cita a
Marco Borillo, Verdagal Cerezo y Hurtado Albir, 2001:63)
Traducción de obras de literaturas minoritarias
En términos generales, al evaluar la calidad de una traducción, se suele dar prioridad al texto de
llegada. Éste debe ser fluido y atractivo, es el que tiene que venderse al público. En el caso de
lenguas pequeñas las editoriales no tienen recursos para cotejar la traducción con el texto de
partida. Como mucho, se compara con la traducción hecha a otra lengua, sea como fuere aquella.
Así, si nos tomamos la molestia de cotejar la traducción con el original, encontramos bastantes
diferencias: palabras y párrafos que se ha saltado el traductor o ha eliminado el editor,
expresiones y alusiones malentendidas por descuido o ignorancia, añadidos y explicitaciones
llamados a salvar diferencias culturales y otros muchos cambios que pueden ir en detrimento de
la fidelidad de la traducción. Al desconocer el texto original, las editoriales a veces manejan y
manipulan con bastante libertad las traducciones que retocan a ciegas.
Aunque el húngaro, al ser una lengua hablada por más de diez millones de personas, ocupa un
puesto privilegiado en el ránking de las seis mil lenguas habladas en el mundo, en España se
considera una lengua pequeña. Apenas se imparten clases de húngaro en los centros de enseñanza
y en las escuelas de idiomas. En editoriales el húngaro figura entre las “otras lenguas”, junto al
checo, rumano, turco, coreano, etc. En el caso de las “otras lenguas”, las editoriales a veces sudan
tinta para poder llevar a buen término la empresa de la traducción de una obra. Y muchas veces
se ven obligados a emprender caminos poco ortodoxos.
NYELVVILÁG
LITERATURA
71
Caminos posibles
Explícita o implícitamente se considera traducción ideal la realizada por una persona nacida y
educada –en nuestro caso– en un país hispanohablante, preferentemente España, que por sus
raíces u otras causas posee un buen dominio del húngaro y además conoce a fondo la cultura
magiar. La investigadora eslovena Nike Pokorn (2005) se muestra más liberal y también considera
traductor nativo a la persona que llegó al país de acogida antes de la pubertad y que así ha podido
alcanzar un dominio de la lengua similar al de una personas nacida en el país. De esta manera los
descendientes de emigrantes podrían jugar un papel importante en la divulgación de la literatura
húngara en su nuevo país de residencia. Sin embargo, en la mayor parte del siglo pasado, por
causas económicas y políticas, España no fue un destino demasiado popular entre los húngaros.
En el siglo XX llegaron varias oleadas de emigrantes húngaros a España, según las
investigaciones ya desde las dos Guerras Mundiales había cientos de ellos residentes en el
territorio español sobre todo empresarios e intelectuales, judíos que dejaron Hungría, y
más tarde colaboradores de derecha y extrema derecha del régimen de Miklós Horthy y
de Ferenc Szálasi que eligieron como refugio la España franquista. (Cserháti, 2008)
En cambio, a América Latina emigraron muchos húngaros.
Luego, entre los potenciales traductores también tenemos a algunos hispanos enamorados de
Hungría y de su cultura, que asumen la empresa de traducir literatura, residan en Hungría o en
países hispanohablantes.
En el pasado, ante la escasez de traductores, las editoriales muchas veces recurrían a la ayuda de
una tercera lengua. Así, por ejemplo, las obras del checo Jaroslav Hasek se tradujeron al
castellano a través del alemán y el público español conoció al famoso soldado con el nombre de
Schweik, es decir, con la grafía alemana en vez de la checa (Zgustová, 2002). Del mismo modo, la
literatura rumana llegó a España por intermediación del francés, situación que no cambió hasta la
década de los noventa (Garrigós, 2005:45). En el caso del húngaro, antes de los años noventa
también “faltaban traductores que se dedicaran exclusivamente a la literatura húngara, por eso la
mayor parte de las traducciones se hacían desde una tercera lengua que a veces distorsionaba
enormemente el original” (Cserháti, 2008). Evidentemente, según la norma general, ésta no es la
mejor de las soluciones. Una lengua intermedia multiplica los problemas que ya de por sí plantea
una traducción.
Otra posibilidad es confiar el trabajo a traductores cuya lengua materna es la de partida. Esto es
lo que se denomina traducción inversa, práctica que muchos teóricos de la traductología
desaconsejan. Con o sin razón, idealizan la lengua materna en el caso de la lengua de llegada,
dejando de lado la importancia de la comprensión del texto original. Pero, pese a la norma
general vigente, la traducción inversa es una solución frecuente en el caso de las lenguas
pequeñas. Además, es un camino inevitable.
Hasta tiempos recientes, la norma general en las organizaciones internacionales ha sido
que la traducción se realice siempre hacia la lengua materna del traductor. […] En la
actualidad, ante la dificultad de encontrar traductores y redactores cuya lengua materna
sea el inglés o el francés y que sean capaces de traducir lenguas menos comunes hacia la
materna, se ha producido cierta permisibilidad en la UE (de la Cruz Trainor, 2004:54).
Con respecto a la traducción de obras literarias rumanas, Garrigós menciona que “la mayoría de
los traductores a lenguas de circulación en la Europa occidental y en los EE.UU. son rumanos
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LITERATURA
72
afincados en el extranjero” (Garrigós, 2005:47). Él también opina que “estos traductores, salvo
contadísimas excepciones, jamás podrán competir con un nativo buen conocedor de su idioma
materno” (ibid.).
En cambio la eslovena Pokorn (2005) llega a conclusiones distintas. En su libro comparó la
calidad de traducciones al inglés de obras literarias eslovenas realizadas por dos grupos de
traductores, unos considerados nativos y otros de lengua materna eslovena, emigrantes eslovenos
que salieron de su país después de la pubertad. Según sus conclusiones, nada corrobora las
preconcepciones generales y sí existen traductores capaces de crear textos de calidad en una
lengua que no es su lengua materna. La calidad del trabajo siempre depende de las cualidades
individuales del traductor. Sin duda, conscientes de sus limitaciones, muchos de estos traductores
se valen de la ayuda de hablantes nativos que les retocan el texto.
Ante el rechazo de la traducción inversa o la preferencia por el traductor nativo, a veces se da el
caso de que la traducción se confía a una persona que no tiene un dominio adecuado de la lengua
de partida. En algunas traducciones hechas por españoles dotados de exceso de autoestima
pululan los malentendidos.
Cuenta Péter Esterházy que cuando fue invitado a España a la presentación de su libro
Pequeña pornografía húngara le impresionó mucho ver que era incapaz de comunicarse con
su traductor que no hablaba húngaro. Sin embargo, años más tarde en un encuentro con
el público argentino se le acercó un lector y le confesó que la obra le había cambiado la
vida. “El mérito no es mío”, le respondía Esterházy (Cserháti, 2008).
Además, al traductor no le basta con unos conocimientos profundos del idioma, tiene que
entender las connotaciones y detectar las características del estilo del autor.
[…] el traductor literario necesita de unas competencias específicas (una competencia
literaria): amplios conocimientos literarios y culturales y determinadas aptitudes
relacionadas con el funcionamiento de esos textos (buenas habilidades de escritura,
creatividad, etc.). Dicha competencia le permitirá enfrentarse a los problemas específicos
que plantea su traducción: problemas derivados de la sobrecarga estética (de estilo,
connotaciones, metáforas, etc.), del idiolecto propio del autor, de la relaciones con las
condiciones socioculturales del medio de partida […] (Hurtado Albir, 2001:63).
De poco le sirve la creatividad en su lengua materna ni no entiende a fondo lo que debería
recrear.
Muchos creen que escribir es más difícil que entender y emprenden la tarea de la traducción
como si fuera una aventura intelectual. Lo es, claro está, pero no vendría mal ejercer un poco la
virtud de la modestia. En relación con el turco, Carpintero se refiere a una experiencia similar al
afirmar que
traducir del turco no es fácil pero puede ser una actividad muy satisfactoria. A veces al
traductor le da la impresión de estar haciendo un puzzle con todas esas piezas que hay que
encajar en su lugar correcto y con la consiguiente desesperación cuando hay alguna que
sobra (Carpintero, 2005).
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LITERATURA
73
Y el húngaro, sin duda, presenta cierta semejanza con el turco en cuanto a su exotismo frente al
castellano indoeuropeo: es una lengua aglutinante, sin género gramatical.
También existe la posibilidad de la cooperación de dos traductores, uno cuya lengua materna es la
lengua de partida y otro cuya lengua materna es la de llegada. La traducción en tándem alea las
ventajas de la traducción directa y la inversa. En el caso ideal, uno de los traductores se orienta
bien en la lengua y cultura de partida, mientras que el otro conoce a fondo la lengua y cultura de
llegada. Es decir, se trata de dos personas que completan al traductor ideal. Es una solución
similar a la que recomienda Nida, el gran clásico de la traductología, en su obra Towards a Science of
Translating (1964) con respecto a la relación con la traducción de la Biblia a lenguas exóticas.
Menciona que el traductor ideal es bilingüe, pero admite que este fenómeno se da pocas veces –y
a veces es imposible, como en el caso del griego antiguo– la traducción debe ser hecha por tres
personas: uno interpreta el texto de partida, otro propone posibles traducciones, y el tercero se
encarga del estilo del texto de llegada. Destaca que todos los miembros del grupo deben conocer
ambas lenguas, en caso contrario, no se puede hablar de traductor, sino de informador (citado
por Pokorn, 2005:36).
Por su parte, Pokorn afirma que las traducciones hechas por parejas de traductores son las que
más gustaron a los lectores que tomaron parte en el análisis.
La dificultad del tándem está en la estrecha cooperación entre las dos personas y su capacidad de
crear juntos un texto fluido y homogéneo. Un tándem se forma con dos personas capaces de
trabajar juntos –la traducción de una novela dura meses– que se respetan y que confían uno en el
otro.
La fórmula es en realidad garantía de calidad, ya que si el traductor número uno –en el
orden del trabajo– no hace un trabajo de calidad, si no tiene un dominio realmente bueno
de la lengua, es de temer que nunca encuentre a una pareja dispuesta a corregir su
chapuza. Si al corrector le resulta más fácil y rápido traducir un texto que corregir la
traducción de otra persona, no creo que se martirice optando por la segunda solución
(Szijj, 2010)
Además, la traducción y publicación de un libro es fruto de la colaboración de varias personas,
traductores, asesores, correctores de estilo y editores que si todos y cada uno hacen buen trabajo
y logran forjar un buen equipo, harán llegar al público una obra valiosa y respetuosa con la
original. En cambio si alguno de ellos falla, también se resentirá la obra final. La escasez de
fondos mueve a las editoriales a ahorrarse más y más fases del trabajo. Se ha dado el caso de una
novela que se publicó sin ser leída por nadie de la editorial.
Los desafíos de la publicación de obras literarias nacidas en lenguas pequeñas
Los húngaros podemos pecar de exceso de amor propio y pensar que nuestra literatura es la
mejor del mundo y que no tiene nada sorprendente en que se traduzca a otras extranjeras. Pero
tras el relativo éxito de la literatura húngara está el trabajo de mucha gente. En principio, la
literatura húngara es tan desconocida para un español como la noruega para nosotros. Y son
muchos los países que pretenden entrar y echar raíces en el mercado. Sin embargo, es inegable
que en las últimas décadas la literatura húngara goza de bastante prestigio en España.
Se suele decir que la popularidad de la literatura húngara en España se debió a la coincidencia de
tres factores:
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LITERATURA
74
[…] en 1999 Hungría fue el país invitado a la Feria de Fráncfort, por este motivo fue
creado un fondo que subvencionaba las traducciones húngaras a lenguas extranjeras. En
el mismo año se publicó El último encuentro de Sándor Márai que llegaría a convertirse en
un éxito de ventas inaudito, y sólo tres años más tarde Imre Kertész ganó el Premio
Nobel de la literatura (Cserháti, 2008).
Cabe destacar que Sin destino de Imre Kertész ya había aparecido para entonces en España.
Sin embargo, se podría añadir un cuarto factor a los tres anteriores. En España la literatura
húngara no aterrizó en el vacío, ya era conocida en la Península. Había vivido un periodo de
apogeo entre los años treinta y cincuenta.
Sin duda el personaje más importante de la época es Olivér Ferenc Brachfeld (1908-1967)
que fue todo una institución de la cultura húngara en España. Desde los años treinta
cuando llegó a Barcelona su trabajo como traductor y como promotor de las letras
húngaras fue inmenso. [...] Su actividad cultural coincide plenamente con el primer auge
de las publicaciones de literatura húngara en España, y la fecha en la que abandonó el país
y comenzó a dedicarse exclusivamente a la psicología el número de títulos nuevos bajaba
considerablemente. Tal vez, sin el extraordinario trabajo de Olivér Ferenc Brachfeld no se
habría publicado literatura húngara en España en los años cuarenta y cincuenta (Cserháti,
2008).
Para que una obra literaria llegue al lector, se necesita mucho esfuerzo, y mucho más si es una
obra extranjera. Como dice Garrigós:
En el caso de las [obras literarias] minoritarias, en la mayor parte de los casos, ha de ser el
traductor quien se encargue de ir difundiéndolas por las editoriales, haciendo resúmenes
y, cuando las hay, procurándose ediciones en idiomas accesibles. Aunque pueda parece
exagerado, el traductor cumple el papel de agente cultural del estado en cuestión, suple la
ineficacia de las autoridades culturales de ese país. Y, por supuesto, sin ninguna
retribución salvo la esperanza de que algún editor se decida a aceptar alguna de las
propuestas que le formule. Es una especie de viajante de comercio cuyo muestrario lo
componen obras sobresalientes de esa lengua y con él va llamando a las editoriales, de
puerta en puerta (Garrigós, 2005:47).
En este sentido, los traductores inmigrantes –es decir, no nativos– juegan un papel especial, al
sentirse personalmente motivados para promover la literatura de su patria.
Además, el traductor tiene que ganarse la confianza de las editoriales, ya que a falta de
traducciones al francés, inglés o alemán, “ningún editor español publicará nunca un libro de un
escritor, por bueno que le digan que sea, si antes no lo lee” (Garrigós, 2005:47). Las editoriales
siguen con atención las cifras de venta de otros países y los éxitos cosechados en un país las
mueven a traducir las mismas obras. “Generalmente se publican los éxitos de los mercados
vecinos de Francia e Italia, aunque en el caso de la literatura húngara el mercado europeo más
importante es el alemán” (Cserháti, 2008). El renacimiento de Márai tiene su cuna en Italia.
La mayoría de las obras traducidas a mediados del siglo XX se han vuelto a traducir, en parte
porque el lenguaje de las traducciones ya resulta anticuado. Pero hay una excepción a la regla: la
traducción de Brachfeld del Viaje en torno de mi cráneo de Frigyes Karinthy que se volvió a publicar
en 2007, aunque retocado por la editorial.
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LITERATURA
75
Hungría fomenta la traducción de su literatura. Es la Fundación del Libro Húngaro la que
subvenciona la traducción de obras húngaras a lenguas extranjeras. Así estas obras no entran en la
competición comercial con la desventaja del precio extra de la traducción. Hay países que no solo
subvencionan la traducción, sino también la edición de obras literarias. En el caso de Hungía, el
Balassi Intézet organiza cursos de traducción literaria. El József Attila Kör celebra cada año un
taller para traductores literarios con el fin de presentar la literatura húngara y ayudar su labor.
Además, los traductores pueden pasar temporadas más o menos largas en la Casa del Traductor
de Balatonfüred regentada por una fundación. En el caso concreto del castellano, unas
traductoras entusiastas han creado una página web, Literatura húngara on-line (lho.es) con noticias y
artículos sobre literatura húngara, informes de lecturas para llamar la atención de editoriales
españolas.
Bibliografía
Carpintero, R. (2005): Traducir del turco o la afición por los rompecabezas. Vasos comunicantes No.
31/verano 63-68.
Cserháti, É. (2008): La presencia de las letras húngaras en España. De Kubala a Kertész. Más de
cien años de traducción de la literatura húngara en España (1887-2007)
http://www.lho.es/index.php?pagetype=xantus_judit (descargado el 06/06/12)
Garrigós, J. (2005): La traducción de lenguas minoritarias: caso especial del rumano. Vasos
comunicantes. 32/otoño 45-48.
Hurtado Albir, A. (2001): Traducción y traductología. Introducción a la traductología. Cátedra, Madrid.
Pokorn, N. (2005): Challenging the Traditional Axioms, Translation into a non-mother tongue.
Amsterdam/Philadelphia, John Benjamin Publishing Company.
Szijj, M. (2010): Dos traductores ¿para qué?
http://www.lho.es/index.php?pagetype=blue_danube&id=1708 (descargado el 06/06/12)
de la Cruz Trainor, M. M. (2004): Traducción inversa: una realidad. Trans, 8. 53-60.
Zgustová, M. (2002): Literatura Checa en España. La bella extranjera.
http://www.fundacionunir.net/items/show/2779 (descargado el 06/06/12)
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PEDAGOGÍA
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Experiencias con el uso de wiki en la enseñanza del español con fines
específicos (español para el turismo) en la Escuela Superior
de Economía de Budapest
DRA. ÁGNES PÁL
KVIK
Participé en agosto del 2011 en un curso de metodología en la Universidad de Salamanca para
profesores de español lengua extranjera, organizado con el apoyo del Ministerio de Educación de
España. Recuerdo nítidamente que al enterarme de la posibilidad de poder participar en aquel
curso, me alegraba mucho de viajar a España y de poder compartir mis experiencias de enseñanza
con profesores de diversos países, sin embargo, el título del curso “Uso de las Nuevas
Tecnologías en el aula de español, lengua extranjera” no me parecía demasiado atractivo, ya que
consideraba que sabía utilizar internet a maravilla, e incluso pedía a menudo a mis alumnos que
buscaran ellos mismos informaciones en la red. Si alguien me hubiera preguntado antes del curso
qué significaba “web 2.0”, habría respondido que era algo de moda, relacionado con internet; si
hubiese tenido que explicar qué es un “blog”, habría dicho que es el producto del afán de ciertos
grafómanos exhibicionistas; y si hubiera tenido que definir “wiki”, habría dicho que debe ser la
abreviación de wikipedia, aquella fuente de informaciones incontrolada. Ocurrió algo inesperado
en este curso de Salamanca: no solamente me enteré de que la web 2.0 era una forma participativa
del uso del internet, que era más práctico comunicar con los alumnos fuera de la clase mediante
un blog que por e-mail, y que ellos mismos se animarían a participar por escrito en un wiki propio
del grupo, también aprendí a usar en la práctica diferentes herramientas del web 2.0, lo cual
contribuyó a cambiar radicalmente mi forma de enseñanza.
En el presente artículo, agradeciendo a nuestras profesores, Marta Seseña y Isabel Flores la
paciencia infinita que tuvieron al impartir el curso en cuestión del verano pasado, quisiera
presentar los frutos del mismo, o sea, resumir mis propias experiencias en el uso de las
herramientas del web 2.0 en el transcurso del año 2011/2012, presentando el wiki que creé para
mis alumnos de segundo año de la Escuela Superior de Economía de Budapest, especializados en
turismo y hostelería, y en el cual trabajé con ellos a lo largo de todo el año. Debo añadir que es un
trabajo en curso, ya que todavía tenemos dos semestres con el mismo grupo, y algunas de las
actividades tendrán continuación, pero pienso oportuno presentar la estructura de nuestro wiki y la
manera de completar el currículo de esta forma.
Recordemos antes de seguir adelante qué es un wiki. Según la definición del mismo wikipedia (que
es el wiki más conocido): “Un wiki o una wiki (del hawaiano wiki, 'rápido') es un sitio web cuyas
páginas pueden ser editadas por múltiples voluntarios a través del navegador web. Los usuarios
pueden crear, modificar o borrar un mismo texto que comparten.”1 Hablando de un wiki,
siempre me viene a la mente la imagen de una enorme pizarra, donde todos los miembros de una
clase pueden escribir, simultáneamente si quieren, con la posibilidad de compartir las tareas: cada
uno escribe una parte de una entidad mayor. Solo que esta pizarra en el caso del wiki se encuentra
en el espacio virtual. Y se realiza de esta manera el principio de la forma de estudiar de manera
cooperativa, donde cada uno pone su granito de arena. Pero… –podemos preguntar – ¿no será
muy caótico? Sí, lo sería en el caso de una pizarra única, pero tenemos que sutilizar la metáfora, e
imaginar todo un sistema de pizarras. Efectivamente, el sistema de hipervínculos permite que
cada sub-entidad pueda ser ubicada en una página aparte, accesible directamente mediante un
click. El papel del profesor en este caso es básicamente de coordinación y de diseño de la
1
[http://es.wikipedia.org/wiki/Wiki]; consultado el 31 de mayo de 2012
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PEDAGOGÍA
77
estructura, que sería llenada de contenido por los mismos estudiantes, lo que puede ser seguido
de un feedback hacia los estudiantes.
Podemos comparar el uso de un wiki con el uso de la plataforma educativa utilizada en nuestra
escuela. Este sistema, por lo menos según su estado en el cual se encontraba en el momento
cuando empecé a utilizar el wiki, sólo ofrecía un canal de comunicación en el internet, mediante
el cual el profesor podía publicar las tareas a efectuar por los estudiantes, que no comunicaban
entre sí. Así que el sistema utilizado, aunque conveniente para asuntos administrativos, era la
encarnación del método de enseñanza frontal, mientras que el wiki permitía la cooperación entre
los estudiantes. Si utilizo el pasado es por los cambios prometedores que están pasando
actualmente en nuestra plataforma educativa.
El grupo con el cual trabajamos en el wiki que presentaré a continuación se componía de 18
estudiantes, que empezaron a estudiar el español desde cero al emprender sus estudios en la
Escuela Superior de Economía de Budapest, así que éste era su segundo año de español, y
utilizamos el wiki en el transcurso de todo el año (1. y 2. semestre del segundo año). Cabe añadir,
que al final del tercer año, para poder recibir su diploma de grado, como todos los estudiantes de
nuestra escuela, ellos también tendrán que pasar un examen de idioma nivel B2, para fines
específicos: en su caso de español para turismo y hostelería. Los temas tratados en nuestro libro
para este año son: España, Los atractivos turísticos de España, Madrid y Barcelona, Hungría, Los
atractivos turísticos de Hungría, Los atractivos turísticos de Budapest, Tradiciones, Espectáculos,
Museos y exposiciones, Deportes, Medio ambiente, Medios de transporte.
Nuestro wiki, localizado bajo la dirección www.viajesaespana.wikispaces.com contiene hoy 44
páginas accesibles desde la página principal, que sirve de sumario. Al analizar las estadísticas
referentes al uso de esta página web2, podemos hacer constar que durante el primer semestre, por
los 19 miembros del grupo (entre los cuales se incluye la profesora) han sido realizadas 383
ediciones, mientras que en el segundo semestre, 202 ediciones. La reducción del número de
ediciones podría indicar una pérdida de interés por parte del grupo, pero creo que se trata más
bien de que yo misma aprendí en la práctica el uso más racional del espacio virtual, creando en el
segundo semestre una estructura menos complicada que al principio. El número máximo de
visitas diarias de nuestro wiki llega hasta 450 (lo cual significa que las páginas del wiki fueron
abiertas en un día récord en 450 ocasiones por la totalidad de los visitantes). El gráfico
correspondiente muestra claramente que aunque se trataba de un wiki abierto, que podía ser
editado solo por los estudiantes, pero visto libremente desde fuera, fue mayormente utilizado (o
sea visitado) por los mismos miembros, y las consultas récords fueron registradas antes de las
pruebas. Las estadísticas revelan igualmente la huella de unas visitas de fuera de nuestro wiki,
desde diferentes países, lo que puede atribuirse tal vez a búsquedas equivocadas, pero tampoco
debe excluirse la posibilidad de que el wiki haya tenido algún interés para simples curiosos o para
profesionales de otros países.
En ambos semestres, el contenido de nuestro wiki se dividía en cuatro partes: (1) las “cosas
prácticas”, (2) las “informaciones compartidas”, (3) las “actividades” y (4) los “ejercicios”. Las
cosas prácticas se referían a los detalles de organización del curso (calendario, participación,
evaluación). Las “informaciones compartidas” era un espacio de los estudiantes por excelencia:
mi papel se limitaba a hacerles sugerencias sobre el tipo de informaciones que les convenía
Para las estadísticas, veáse en la página de estadísticas del wiki, tanto en lo referente al primer semestre:
[http://viajesaespana.wikispaces.com/space/stats/overview?wikispacesFormToken=024fca3023e9803cc506d4d3d1
1f964381383c90&date=2011&go=1]; como al 2.semestre:
[http://viajesaespana.wikispaces.com/space/stats/overview?wikispacesFormToken=024fca3023e9803cc506d4d3d1
1f964381383c90&date=2012&go=1]
2
NYELVVILÁG
78
PEDAGOGÍA
compartir, en lo relacionado con el material aprendido. Por ejemplo contenía una página de
glosario: al final de cada clase, uno o dos estudiantes asumieron la tarea de buscar en el
diccionario las palabras nuevas de las lecturas que tenían que hacer en casa, y de compartirlas en
el wiki. En esta parte también dediqué tiempo para controlar el contenido del material
compartido. Me gustó que algunos hayan insertado (por iniciativa propia) una ilustración de las
palabras desconocidas. Sugerí a los estudiantes que crearan tarjetas en quizlet de las palabras
nuevas y su significado –es un programa online para aprender palabras– algunos lo hicieron
efectivamente. También en este espacio, se podía poner informaciones encontradas en el internet
(relacionadas con el aprendizaje), que los estudiantes juzgaban útiles y que merecían la pena de ser
compartidas. Como profesora, me parecía bueno que pudiera verificar los materiales (por ejemplo
las explicaciones gramaticales) que los estudiantes encontraran en la red.
En cuanto a las dos partes restantes, “actividades” y “ejercicios” pueden parecer prácticamente
expresiones sinónimas, sin embargo en este caso, las “actividades” suponían un trabajo más activo
por parte de los estudiantes. En “ejercicios”, les creé enlaces de ejercicios online, que yo juzgaba
oportuno para complementar el material aprendido (ej. para practicar el uso de tiempos verbales),
o que consideraba que les servía para mejorar algunas destrezas que no por falta de tiempo, no se
podía practicar en clase en la medida necesaria (ej. ejercicios de escucha). Algunos ejercicios, los
creé yo (por ejemplo un ejercicio de huecos con un audio encontrado en you tube), pero en la
mayoría de los casos, se trataba de ejercicios elaborados por otros, y encontrados en la red, hacia
los cuales creé mis enlaces. Efectivamente, debido a la superproducción de ejercicios, el papel de
selección realizado por el profesor es de gran importancia, y del punto de vista del resultado, es
equivalente a la creación de los ejercicios propios. Pero se trata aquí tal vez de un tema que
merece ser tratado aparte.
Sin embargo, llegamos a la parte que me pareció la más interesante en todo el wiki, la de las
“actividades”, que suponía cierta cooperación entre los estudiantes. En esta parte, en el primer
semestre, los estudiantes tuvieron una serie de actividades enlazadas:
1) elegir una ciudad de España y presentarla (texto corto, algunas fotos y enlaces)
2) buscar un hotel donde les gustaría realizar sus prácticas profesionales, o una Universidad
en España, donde les gustaría seguir sus estudios (texto corto, algunas fotos y enlaces)
3) buscar un piso para el periodo que pasarían (virtualmente) en España (consultando
páginas web de búsqueda de pisos en alquiler)
4) invitar a su ciudad a uno de sus compañeros de clase que estaba (virtualmente) en otra
ciudad de España, y planificar la visita. La persona invitada tuvo que escribir una
redacción con el título de “visité a … en …”
5) planear en grupos una visita a Madrid o a Barcelona, desde las ciudades donde residían
virtualmente. Como producto final, tuvieron que elaborar una presentación en power point
y presentarla en clase. Tenían que incluir en ella la programación, el hospedaje, la
alimentación y el transporte utilizado en el viaje virtual planificado, con el presupuesto
correspondiente.
6) participar en una verdadera encuesta en yahoo, con el título “Cuál es la ciudad más bonita
de España”
La última actividad del primer semestre no pertenecía a la serie, se trataba de que buscaran la
biografía de un personaje de su elección. (Podría haberles pedido que buscaran un personaje de la
misma ciudad elegida por ellos, pero no se me ocurrió esta idea. Por consecuente, en esta página
se encuentran biografías de personajes muy diversas, desde el compositor húngaro decimonónico,
Ferenc Erkel, hasta la cantante colombiana Shakira, pasando por Salvador Dalí y Rafael Nadal. )
El hecho de haber trabajado ellos en casa con biografías (incluso si algunos utilizaban los botones
NYELVVILÁG
PEDAGOGÍA
79
“copiar –pegar”) sirvió como punto de partida a unas estupendas actividades en clase (entrevistas
en pares, juego de adivinanza).
Todas las actividades mencionadas, las tenían que realizar en casa, por la sencilla razón de no
disponer de internet en el aula. Sin embargo, en el caso de todas las actividades, de alguna forma
hemos integrado el resultado en el trabajo en clase: a veces bajo la forma de simple discusión,
otras veces en forma de presentación, o de juego.
A nivel de gramática, en el primer semestre, la meta era el aprendizaje y la consolidación del uso
de los tiempos del pasado. No olvidemos que se trata de un grupo para el cual es el segundo año
de español. Así que la mayoría de las “actividades” se relaciona con esta meta, pero solo
accesoriamente: tienen que utilizar por ejemplo los tiempos del pasado para contar el viaje virtual,
pero lo esencial es que lo ELABOREN y que lo CUENTEN. De esta forma intenté
complementar con tareas el currículo por lecturas, que seguimos en el nuevo libro elaborado por
mis colegas de español para turismo, donde el vocabulario profesional y la gramática les son
introducidos con buena graduación y con muchas posibilidades de práctica estructuradas.
En el segundo semestre, la parte gramatical nueva se refería a la introducción del subjuntivo y a la
consolidación del uso del estilo indirecto. Esta vez, en el wiki, los estudiantes tuvieron que
realizar cuatro actividades:
A) tuvieron que planificar en grupo un viaje virtual de tres semanas a América Latina y
presentarla, buscando en un principio solo imágenes en la red, formando luego los grupos y
planeando entre ellos la actividad. Debo admitir que para la planificación entre ellos, no utilizaron
el wiki, sino el facebook, y supongo que la comunicación entre ellos no se realizaba en español. El
resultado final fue sin embargo debidamente presentado en clase por cada grupo, con una
presentación en power point o en prezi, que algunos compartieron en el wiki.
B) La actividad que bauticé “participación en el TITI” (Taller de Información Turística
Internacional para dar informaciones sobre Budapest y Hungría en general) me parece que
merecería la pena ser explotada más a fondo, tal vez con la inclusión de un mayor número de
estudiantes, puesto que con respecto al turismo de Hungría, por cierto, existen páginas en
español, pero no son muy elaboradas. En el marco del “TITI”, mis estudiantes tenían que: a)
reunir y presentar los lugares pertenecientes al Patrimonio de la Humanidad; b) elaborar un
programa de 3 días en Budapest para grupos de jóvenes (incluyendo una recomendación de
medios de transporte, programas, itinerarios, hoteles, restaurantes y bares, con el presupuesto
correspondiente) y finalmente: c) escribir por lo menos un post en Trip Advisor, en la página de
los viajeros a Hungría.
C) La actividad siguiente la llamé monitoreo y (obviamente, para practicar el estilo indirecto) pedí
a mis estudiantes que buscaran reportajes en húngaro, que ellos consideraban que podía interesar
a hispanohablantes que no hablaran húngaro, tradujeran algunas frases claves y las pusieran en el
estilo indirecto.
D) La última actividad, algo diferente de los anteriores, por ser más directamente educativo, era
una tarea de elaboración colectiva de un test de gramática y de vocabulario. Creo que les fue de
gran utilidad, justamente por la participación activa de los estudiantes.
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PEDAGOGÍA
80
Resumo a continuación las partes del wiki utilizado y los enfoques correspondientes:
parte del wiki
“cosas
prácticas”
papel del profesor
papel ACTIVO: crear las
informaciones y
compartirlas, pidiendo
ocasionalmente a los
estudiantes la
participación en algún
aspecto de la organización
del curso
papel de los estudiantes
papel más bien PASIVO:
tomar conocimiento de las
informaciones divulgadas por
el profesor, y cooperar
ocasionalmente en los
asuntos administrativos y
organizativos (ej. rellenar los
cuadros de participación, la
ficha de evaluación, etc. en
español)
“informacion papel de APOYO y de
papel ACTIVO: elaborar el
es
CONTROL
glosario repartiendo las
compartidas”
tareas entre sí; compartir las
informaciones relacionadas
con el material del
aprendizaje (vocabulario y
gramática)
“actividades” papel de
papel ACTIVO y
PLANIFICACIÓN:
CREATIVO: consultar
diseñar las actividades
materiales auténticos
relacionadas con el
(comprensión escrita) y crear
currículo, a realizar por
contenido profesional
los estudiantes en casa
(expresión escrita en español
(enseñanza por tareas para para el turismo y hostelería)
completar el currículo)
“ejercicios”
papel ACTIVO de
realización de los ejercicios y
organización, de creación práctica en la medida que
y de coordinación: buscar ellos mismos consideren
ejercicios existentes
necesario
online, crear ejercicios
propios, y coordinar los
ejercicios a crear por los
estudiantes
tipo de actividad
actividad organizativa
aprendizaje
cooperativa, fomento
del autoaprendizaje
aprendizaje
cooperativa,
desarrollo de las
destrezas de lectura y
de comunicación
escrita, situaciones
con obligación de uso
del idioma
forma de aprendizaje
más tradicional, la
práctica online
permite la gestión
autónoma del tiempo
por los estudiantes
Quisiera terminar el relato de mis aventuras del primer año en el wiki con una breve anécdota.
Casi al final del año, uno de mis estudiantes me comentó radiante que en la lista de las
instituciones adonde se podía solicitar una beca Erasmus, descubrió que había una posibilidad de
viajar a Valencia. Le pregunté qué tenía Valencia, por qué le atraía. “¿Cómo es que no sabe? –me
respondió algo ofendido– ¡Pero si es mi ciudad!” Y efectivamente, él eligió Valencia, cuando pedí
al grupo que cada uno eligiera una ciudad de España como base de sus viajes virtuales. Parece que
fue una actividad de cierto impacto.
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CULTURA
81
Peregrinación al Nevado Sagrado (Ausangate, Cuzco, el Perú)
KATALIN SCHILLER
KVIK
Una peregrinación «poco» conocida
Hace unos años, cuando realicé mi viaje al Nevado Sagrado del Colquepunku, situado encima del
valle de Sinakara, en el Perú, muchos de los peruanos no sabían qué era la peregrinación del
Señor de Qollyur R’ity, ni conocían al Santo.
Con el paso del tiempo, ahora, en 2012, si uno quiere participar en esa peregrinación peruana,
tiene posibilidad para participar en viajes organizados incluso desde Budapest. Algunas agencias
de viajes húngaras ofrecen viajes de aventura que llegan a dicha ruta poco accesible. Se pueden
encontrar varios anuncios en Internet, ilustrados con descripciones, fotos y explicaciones. Al
mismo tiempo la Red también ofrece bastante información sobre el Santo.
El mundo ha cambiado y sigue cambiando, sin embargo el contenido de la peregrinación, los
ritos y las creencias religiosas relacionados con el Santo, se mantienen inalterados.
Toda la peregrinación se lleva a cabo en la provincia Cuzco (o escrito de manera peruana Cusco)
cuya capital del mismo nombre era la capital del Imperio Incaico, y que hoy es una de las
ciudades culturales más importantes y un centro turístico destacado del Perú. La peregrinación
consiste en el desplazamiento en vehículos arrendados desde el lugar de origen de los peregrinos
hasta un pueblo pequeño llamado Mahuayani, de donde se continúa el camino subiendo hacia la
cumbre. Es allí donde se extiende el glaciar Nevado Sagrado a unos 4.800 metros, y el valle de
Sinakara, escenario de los ritos, debajo del Nevado, a 4.500 metros sobre el nivel del mar. La
gente camina desde el mencionado pueblo por los lomos de escasa vegetación. El aire es poco
denso, así a un viajero que no está acostumbrado a las alturas le parece agotador el camino que en
realidad no es ni muy largo ni muy abrupto.
La fiesta, sin embargo, no es la caminata en sí, sino una serie de ritos realizados por grupos
enmascarados o comparsas formadas por los participantes de la peregrinación. Las ceremonias
comienzan ya en el lugar de origen de las comparsas con varias actividades el día anterior de la
salida y siguen a lo largo de toda la fiesta que dura tres días. La última parada es un pueblo
pequeño cerca del Qolquepunku, llamado Ocongate, de donde todos los peregrinos regresan a
casa.
Yo, en compañía de dos amigos húngaros, tuve la posibilidad de participar en esta maravillosa
festividad con la comparsa Ukuku del pueblo de Paucartambo cuyos miembros me contaron las
siguientes historias y me explicaron el significado de los símbolos. Les agradezco esta
oportunidad porque la peregrinación del Señor de es un evento extraordinario y tiene mucha
importancia desde el punto de vista cultural y social.
Taytacha Qollyur R’ity un Santo de los Andes
Qollyur R´ity significa Estrella de Nieve y Taytacha significa santo. Este es un nombre quechua –
idioma de los antiguos incas, hablado hoy en día por la mayoría de los pueblos de los Andes
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peruanos y ecuatorianos– y este es el nombre que se usa, en vez de usar su traducción española.
Pero ¿por qué tiene esta figura sagrada un nombre quechua y por qué tiene tanta importancia en
la parte sur del Perú? Los siguientes párrafos responderán a estas preguntas.
El protagonista de la historia del Señor de Qoyllur R’ity, originaria de aproximadamente 1780, es
un niño indígena llamado Mariano Mayta, que recibió un trabajo: tenía que llevar una manada de
llamas al valle Sinakara del monte Qolquepunku. Él aceptó el trabajo, subió al monte y pasó
meses allí. Tenía mucho frío y como no tenía mucho que comer, sufrió hambre. Llevaba mucho
tiempo arriba en el valle cuando apareció un niño mestizo que se quedó en el valle con él. Se
hicieron buenos amigos y pasaron el tiempo juntos. El niño mestizo además le dio comida a
Mariano.
El niño mestizo tenía un poncho que le gustaba mucho a Mariano. Se lo pidió prestado y bajó a
Cuzco para que le cosieran uno igual. Cuando el sastre lo vio se sorprendió mucho porque el
poncho era de una tela que se utilizaba exclusivamente para hacerle trajes al arzobispo. El sastre,
no sabiendo qué hacer, mandó a Mariano a buscar a don Moscoso, el arzobispo. Don Moscoso,
enterándose de la historia del poncho, se puso furioso y mandó a sus hombres al valle Sinakara a
capturar al niño mestizo. Pero al llegar al valle no pudieron capturarlo porque estaba crucificado y
brillaba tanto que los cegó. Creyeron que se había muerto. Al llegar Mariano también encontró el
cuerpo crucificado y también creyó que su mejor amigo se había muerto. No pudo aguantar el
dolor y murió de pena. Fue enterrado en el valle Sinakara.
Cuentan que el niño mestizo crucificado fue la aparición de Jesucristo y por eso le veneran como
Santo. A esta aparición se la llama la Estrella de la Nieve, o Qoyllur R'ity.
Después de toda esta historia, en una roca del valle Sinakara apareció también la imagen del
Señor de Qollyur R'ity como Jesucristo en la Cruz. Se dice que es la impronta del cuerpo de Cristo
y se generó al aparecerse brillante ante los ojos de sus perseguidores. Para resguardar la imagen se
construyó una capilla que se convirtió en el destino de la peregrinación.
¿Un rito cristiano?
Aunque la aparición del Santo sucedió hace más de 200 años, varios investigadores, entre ellos
Robert Randall (véase 1982:38), opinan que la leyenda del Qollyur R’ity no se origina de aqella
época, sino que tiene origen precolombino y es el renacimiento de una leyenda ancestral. Randall
asegura que no solamente la lógica de la historia no es cristiana, sino que ésta ni siquiera presenta
las características del sincretismo. Según él, no podemos encontrar en la historia la mezcla de las
creencias ancestrales y las corrientes cristianas, sino que contiene un sistema de patrones
exclusivamente precolombinos.
Esta afirmación no puede ser aceptada por varias razones: por un lado, la aparición de Jesucristo
y la de la Virgen María son fenómenos puramente cristianos. Podemos encontrar muchos
ejemplos en Europa y en otras partes del mundo. Además, varios investigadores recopilaron
historias parecidas, tanto en este territorio del Perú como en otros. (Véase Gow 1974).
Al mismo tiempo considero una pregunta muy importante la del investigador arriba mencionado:
¿la festividad es, entonces, un acontecimiento puramente cristiano o podemos encontrar ritos o
creencias ancestrales en ella?
En los siguientes párrafos voy a observar las ceremonias y símbolos de la festividad para
presentar cómo se mezclan las religiones y creencias ancestrales y modernas en ella. Además, voy
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a describir el sincretismo que caracteriza el cristianismo indígena respondiendo a las preguntas
¿cuáles son los elementos no cristianos del rito? ¿Cuáles pueden ser elementos ancestrales, y
cuáles son impactos de fenómenos nuevos, externos? ¿De estos elementos cuáles son más
destacados: los cristianos, los ancestrales o los nuevos? Y ¿cuáles la importancia de toda la
peregrinación en la vida religiosa de los participantes?
La fiesta en el valle
Segundo día de la peregrinación se desarrolla en el valle Sinakara, rodeado por altas cumbres, una
de ellas cubierta de nieve y hielo. Es el Glaciar Santo adonde muchos suben para poder pisar o
tocar el Nevado Sagrado. Tanto ellos como los que se lavan en los arroyos nacidos del Glaciar
Santo, parecen muy pequeños a los ojos de uno que los contempla desde el centro del valle que
está repleto de tiendas de campaña y de personas humanas. Hay filas de puestos donde venden
diferentes platos típicos de la región: carne de cordero o cochino con «papas», etc. Mientras, las
mujeres que acompañan a todos los grupos también cocinan, ellas participan en la peregrinación
cocinando. Preparan la comida sobre fuego abierto, así el valle se llena de humo, de olor de
comida y de gente que va caminando: se aproxima a la capilla que se sitúa a un lado del valle y
cuya «terraza» está cubierta de gente esperando la posibilidad para entrar en la capilla o
simplemente que está viendo el espectáculo de las comparsas o que ellos mismos están
preparándose para su propio baile.
Pero ¿qué está pasando? ¿Qué es lo que uno puede ver en este valle? ¿Cuáles son las actividades
bien preparadas y realizadas aquí que, a pesar de todo, para el espectador parecen un mero caos?
¿Quiénes son estas personas enmascaradas que bailan, gritan, pitan y tocan música? Y ¿cuáles son
los vínculos que enlazan esta masa de gente, esta muchedumbre, este carnaval con la religión
cristiana? ¿Qué tiene que ver todo ello con la aparición de Jesucristo?
La peregrinación: comparsas, máscaras y símbolos
La peregrinación hacia el Qollyur R’ity es un rito de cuatro días. Sin embargo, todos los ritos que
forman parte de la festividad son actividades minuciosamente planeadas y organizadas. Los
preparativos suelen comenzar los preparativos un año antes.
La fiesta no tiene una fecha fija, sino que depende de la fecha de la Pascua y de los cambios de la
Luna. Se organiza una semana antes de la fiesta de Corpus Cristi, celebrada a finales de mayo o al
inicio de junio.
Los participantes de la peregrinación viajan con las mencionadas comparsas. Se supone que estas
comparsas se incorporaron a la fiesta a partir de otras creencias religiosas. Su contenido proviene
más bien de la religiosidad popular, de creencias ancestrales o modernas, no tanto de la mitología
cristiana. En muchos casos podemos observar que no hay relaciones obvias entre el Señor de
Qollyur R'ity y el contenido de los símbolos de los grupos enmascarados. Originalmente en la
festividad participaron tres comparsas:
1. La comparsa Ukuku
2. La comparsa Ch'uncho
3. La comparsa Qolla.
Más tarde, se integraron otras comparsas a la peregrinación y hoy en día en el valle Sinakara se
pueden ver varios tipos de comparsas, y al lado de ellos, grupos vestidos con su traje tradicional.
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Todos los grupos tienen su propia indumentaria, su propia música y danza que se baila con
frecuencia durante los diferentes ritos a lo largo de la peregrinación. La vestimenta se la ponen
sólo en ocasiones especiales.
La estructura de la comparsa tiene una jerarquía rígida, en la que todos tienen sus tareas, sus
derechos y obligaciones. Sin embargo, no existen privilegios. Esto quiere decir que la comparsa,
por ejemplo, tiene un jefe, el caporal, que goza de gran prestigio. Todos los miembros del grupo
le obedecen y respetan, pero no le otorgan ningún tipo de derecho que los demás no tengan.
En Paucartambo en la peregrinación en la que estuve participaron las siguientes comparsas:
1.) La comparsa ukuku. Ellos son el oso-hombre del cual habla una leyenda. Un miembro del
grupo nos presentó la leyenda de la siguiente manera:
La historia trata de que el oso-hombre se enamora de una bellísima chica indígena. Rapta
a la chica para que ésta viva con él, pero ella no quiere quedarse. Por eso la deja irse.
Después empieza a hacerle la corte y así la chica se enamora de él. Se casan y ella se muda
al palacio del oso-hombre. Pero su felicidad no dura mucho. Una bruja hace un rito
mágico y así la chica se enferma y muere. El oso-hombre no aguanta la pena y se va a las
montañas y jamás aparece.
«Nos parece una historia muy linda y triste –sigue el ukuku–, además muy conocida ya que el
cuento de La bella y la bestia trata el mismo tema. La semejanza no es pura casualidad» comenta
sonriendo y agrega: «Lo más interesante de todo, es que en esta región no viven y ni vivían osos.
Sin embargo, en un cuento aparentemente ancestral el protagonista es un oso. Es muy probable
que los europeos lo hayan traído consigo» termina.
En fin, el símbolo del oso-hombre presenta supuestamente influencias europeas. Sin embargo, la
tarea del ukuku es la manifestación de una tradición ancestral: él es el intermediario entre los tres
mundos de la cosmovisión andina. Según ésta, uno de los tres mundos es el de los ancestros, los
muertos, el segundo es nuestro mundo, donde vivimos, y el tercero es el mundo fuera del nuestro
y del de los muertos, el de los dioses. (Santos-Martínez 2001: 2)
La vestimenta consiste en un pellón negro con una pieza de manta blanca en la parte delantera
que cubre todo el cuerpo del danzante, también de una máscara parecida al pasamontañas,
además el ukuku cuenta con otros objetos que todos –incluida la vestimenta– tienen algún
significado simbólico.1
La vestimenta e instrumentos simbólicos del ukuku, según Santos-Martínez (2001:2),. son los siguientes:
- Pellón: es de lana de llama y alpaca.
- Waqollo: máscara de lana negra de alpaca.
- Umakara: tipo de sombrero del pelo de alpaca.
- Qolquewaraka: (significa onda de plata) látigo de cuero duro.
- Qoriwaraka: (significa onda de oro) una cruz.
- Pututu: es un pito de semilla o calabaza. Tiene una voz aguda y mística. El ukuku es capaz de evocar las energías
buenas o malas según su propia conducta. Al mismo tiempo sirve para mostrar la valentía del ukuku, su audacia y
victoria.
- Campana: el ukuku tiene varias, una en su pecho y dos en su espalda en una manta a colores. Sirve para señalar
dónde anda quien las lleva.
- Qoyllur: dos espejos de forma de estrella en la espalda.
- Ushutas: sandalias hechas de llanta pero hoy en día las sustituyen con zapatos de fútbol porque son más apropiados
para caminar en ellos en el Nevado.
- Wauque: es una copia de él mismo y sirve como su doble durante la peregrinación
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La comparsa de los ukukus –como las demás comparsas– cuenta con una «banda» musical
contratada. Ésta toca música a lo largo del peregrinaje y sigue la comparsa a cada sitio. Los
grupos, además de su música y danza, tienen un himno que «es un alabado con una melodía
ancestral –explica un miembro de la comparsa–. Suelen tocarlo para manifestar su respeto a
pueblos, a templos o lugares místicos donde llega el grupo». Para ellos es una oración, la escuchan
con la cabeza descubierta. Al terminarlo agitan su gorro y gritan en lengua quechua: «Viento,
padre santo, pájaro de la selva»2.
Los instrumentos musicales originales de la comparsa ukuku son dos pitos y un bombo. El pito
se usa como la flauta clásica y originalmente era de caña. Hoy en día se usa un tubo de plástico y
un trozo de nylon, es decir una bolsa de plástico, para afinarlo. Ponen el nylon en el tubo para
reducir su longitud interior.
Las otras comparsas de Paucartambo son las siguientes.
2.) La comparsa de los ch´unchos es la favorita del Santo, según sus miembros. Ellos representan a
los pueblos de la selva, y su vestimenta se creó a partir de la imagen que los andinos tienen de los
habitantes de la selva. Es decir, su vestimenta está bordada a colores y llevan plumas de papagayo
en la cabeza a modo de adorno.
A los ch´unchos los caracteriza la dualidad en diferentes sentidos: por un lado, ellos representan
las diferencias ecológicas que existen entre las montañas y la selva, así como la diferencia étnica
entre los pueblos andinos y el pueblo de los ch´unchos (que es un grupo étnico verdadero de la
selva). Al mismo tiempo ellos representan el presente y el pasado. Tanto los andinos como los
ch´unchos pertenecieron al Imperio incaico, es decir su presencia significa que los pueblos del
Imperio siguen viviendo y manteniendo su cultura; mientras tanto también tienen claro que el
Imperio incaico ya no existe y es solamente parte del pasado. Así que la presencia de los
ch´unchos relaciona el pasado con el presente y al mismo tiempo crea la distancia entre ellos
(Poole 1985)3.
3.) Hay otra comparsa que simboliza la riqueza de los comerciantes y que se origina del ámbito de
la ganadería, del negocio, del comercio, del contrabando, etc., y del territorio llamado Qollasuyu en
quechua. Esta comparsa simboliza a los habitantes de este territorio, los collaos. Por eso a los
danzantes se los llama qollas. La comparsa cuenta con dos tipos: kapac qolla y waqcha qolla. El
primero simboliza la riqueza de los comerciantes y el otro simboliza a los campesinos de los
Andes (Poole 1988: 107).
En los últimos tiempos aparecieron nuevos elementos en el sistema de símbolos de las
comparsas: por ejemplo, en caso de los ch´unchos «el caporal no lleva el traje de los ch´unchos –
comenta el informante– sino se viste de príncipe que con su cuchillo libera a sus compañeros de
la opresión. Así, él mismo simboliza al Redentor».
En el caso de los collas aparece otra figura: Emilia. Es un hombre vestido de mujer que va
danzando a lo largo de la peregrinación. Él mismo me explicó que los collas simbolizan no
solamente a lo arriba mencionado, sino ue se burlan de los blancos con su baile y
Tayta, wara, pustin - quechua
La dualidad fuera de lo mencionado aparece dentro de la misma comparsa: existen dos tipos de comparsas ch´unchos.
Una que se llama Qara Ch´uncho (significa piel) o Wayri Ch´unchos y la otra llamada Kapac Ch´uncho. La primera se
refiere a las comunidades pobres que antes venían de Paucartambo, y la segunda es el grupo de los ajenos, los
extranjeros. La palabra kapac en quechua significa rico, poderoso y como los campesinos andinos eran pobres,
atribuían riqueza sólo a los que no eran de la región.
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comportamiento. Así pues, Emilia también es para burlarse de los blancos y camina todo el
peregrinaje vestido de falda y zapatos de tacón alto, a pesar de que no es fácil la caminata hacia la
cumbre. «Pero –se queja el joven vestido de Emilia– la gente ajena, la de otras comparsas
desprecia la figura y a la persona que desempeña su papel.»
Las comparsas de la misma clase, independientemente de su lugar de origen, utilizan los mismos
símbolos y los mismos instrumentos. Así, por ejemplo, los ch´unchos de diferentes pueblos se
parecen entre sí y bailan la misma danza y tienen la misma música. Claro que puede haber
pequeñas diferencias en los detalles.
Desde los preparativos hasta el valle: las actividades
Las visitas, la romería y la salida
Todas las comparsas viajan separadas desde Paucartambo al lugar santo y realizan todas las
actividades individualmente, sin la participación de otras comparsas, sin embargo, la víspera de la
salida la celebran reunidas.
La víspera es la noche cuando pueden manifestar la amistad, la hermandad y el amor entre los
grupos. Por eso todos los grupos visitan a los demás y, como regalo, presentan su baile. Los
anfitriones ven el baile y lo agradecen ofreciendo una cena a los miembros de la otra comparsa.
Antes de la cena todos los miembros de los dos grupos se abrazan y rezan juntos, y después
consumen la cena. Esta es la única ocasión de la peregrinación cuando consumen alcohol.
«Las visitas son importantes –nos explica un miembro de la comparsa ukuku– porque así
reforzamos las relaciones de amistad y así es cada vez más grande la solidaridad entre nosotros.»
Durante la romería, realizada por la mañana de la salida, los peregrinos van al cementerio y al lado
de la tumba de sus seres queridos –antiguos miembros de las comparsas y sabios del pueblo– les
piden que ayuden a los peregrinos a realizar un viaje seguro y llevar a cabo todos los ritos de la
fiesta sin falta. Sin la autorización de los «viejos», no se puede iniciar la ruta.
Por la tarde, antes de la salida, todas las comparsas hacen un «espectáculo» en la plaza mayor del
pueblo. Se llama Yawar Uno. El ukuku es el oso-hombre y a la vez un luchador. Así el baile de la
comparsa –como el de las demás– también representa una lucha. El instrumento con que se
enfrentan es el látigo que llevan todos consigo: con éste se dan fuertes latigazos durante el baile.
Terminado el baile, que dura más de media hora, los miembros de las comparsas, los músicos y
las mujeres ayudantes, todos, se suben a unos camiones grandes sin techo para desplazarse a
Mahuayani de donde pueden continuar el viaje a pie.
En el valle Sinakara: el auge de toda la fiesta
¿Qué hacen los peregrinos al llegar al valle? Buscan un sitio para descansar porque han viajado
más de doce horas en la plataforma de un camión. Después de relajarse un rato, van a la capilla
para ver la imagen del Santo. Si pueden. La mayoría de la gente no puede entrar porque durante
toda la fiesta una masa enorme de gente intenta penetrar en la capilla, pero no caben todos.
Por eso los que no caben, presentan sus danzas en la «terraza» del pequeño templo. Terminado el
baile, hay gente que descansa, pero la mayoría sube al Nevado para verlo desde lo más cercano
posible.
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Por la tarde se inicia la procesión en la que participan todas las comparsas, otros grupos e
individuos. Desde la capilla en un altavoz se puede oír la predicación quechua de un sacerdote.
Además, a cada hora suena la campana.
Son ellos únicamente quienes representan la Iglesia Católica, nadie más del clero está presente.
Todos los ritos se realizan sin la ayuda de cualquier otra persona que los propios miembros de las
comparsas.
La noche tampoco sirve para descansar. Esta es la ocasión cuando se revela cuáles son los grupos
más importantes. Son los ukukus. Y entre ellos dos comparsas: la de Paucartambo y la de
Quispicanchis. Ellos son quienes en la oscuridad suben al Nevado Sagrado con una cruz grande y
al lado de ella van a llevar a cabo varias otras actividades. El lugar adonde suben la cruz, puede
ser pisado exclusivamente por los miembros de los dos grupos mencionados.
Estas dos comparsas suben al Nevado a medianoche y esperan en silencio la salida del Sol. Rezan
y siguen esperando sin pisar el hielo. Mientras tanto, todavía antes de la salida del Sol, los demás
peregrinos también parten hacia el Nevado y cuando aparece el Sol ya está reunida mucha gente.
Cuando sale el Sol, pasan al Glaciar, pronuncian la oración al Sol y bautizan a los nuevos
miembros del grupo. Después cortan una pieza de hielo, la tocan, abrazan y la bajan al valle
donde se lo entregan a los que no pudieron subir. Este es el punto culminante de la
peregrinación.
El sentido simbólico de los ritos
«¿Por qué es tan importante este encuentro con el Nevado?» –les pregunto a mis informantes–.
Ellos contestan: «porque el Nevado, el Hielo Sagrado son el Agua Sagrada del Señor la que Él
mismo santificó. Y como Dios es capaz de hacer milagros, su agua sagrada también es capaz de
hacer milagros. Uno puede purificarse y curarse a través de ella. El tacto del hielo, el contacto
entre el hombre y el Santo genera el estado espiritual al que se prepara uno viajando y subiendo
hacia este lugar. Allí se realiza el milagro. Siempre se realiza y todo el mundo puede tomar parte
de él. Aquí no existen jerarquías, sin embargo, se acercan más a Dios los que de verdad se acercan
a Él y se juntan materialmente con Él aunque sea sólo por un pequeño momento, por un
repentino tacto».
«El hielo es parte del Nevado Sagrado, así es parte de nuestro Señor. Porque Dios creó el mundo,
y todas las partes del mundo son parte de esta creación. Son partes de Dios» – dicen.
La peregrinación del Señor de Qollyur R’ity es una fiesta formada de una serie de ritos bien
elaborados. Aunque toda la festividad se desarrolla alrededor de la aparición de Jesucristo, el
contenido de las actividades y símbolos muestran patrones ancestrales indígenas. El propio Santo
no es exclusivamente Jesucristo para los peregrinos –durante la peregrinación ni siquiera se
pronuncia su nombre–, sino que lo identifican con el pico del monte Colquepunku. Es decir se
trata de la adoración de un monte, un elemento de las religiones indígenas.
Además, observando las comprasas participantes, podemos ver que tienen su propia «vida»: su
origen, su organización, sus reglas y sus ritos que no muestran casi ninguna relación con el Santo.
Mientras, podemos detectar las ideas y las creencias indígenas ancestrales y modernas detrás de
éstos.
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Robert Randall (1982) habla igualmente de la mezcla de elementos cristianos y ancestrales.
Mientras los peregrinos atribuyen la Creación a Dios, casi todas las actividades que hacen
corresponden a acciones ancestrales. Entre las costumbres y las tradiciones cristianas del Perú no
todas proceden de Europa, sino existen varias que son costumbres indígenas, transformadas y
adaptadas más tarde por la Iglesia. Por eso se necesita un rito –según dicen tanto el investigador
como los peregrinos– que se base en las raíces y elementos ancestrales y que no sea la propiedad
de la Iglesia de los «opresores» (palabra usada por Achahui-Martínez-Santos 2001: 5). Así el
Qollyur R'ity es un rito que puede manifestar esta sensación de los participantes y que puede
significar para ellos una festividad verdaderamente suya, verdaderamente Andina. «Pertenece
exclusivamente a los pueblos de los Andes» –dicen ellos.
Los miembros de la comparsa ukuku explicaron todo este fenómeno de la siguiente manera: los
pueblos andinos sienten que el cristianismo es algo que fue introducido por la fuerza, con nuevas
costumbres que destruyeron las tradiciones antiguas. Los pueblos andinos entendieron el mensaje
de estas costumbres ajenas y las adoptaron, sin embargo, las cambiaron un poco mezclándolas
con las propias suyas. Nos explicaron varias veces lo importante que son todas las cosas que
están relacionadas con el Monte: el Glaciar, el agua del arroyo, la imagen del Santo, que también
es parte del Monte, y el Sol que es la manifestación de la providencia divina. Alfonsina
Barrionuevo está de acuerdo con este pensamiento destacando los motivos ancestrales. Dice:
«Se prenden velas ante el Cristo enquistado en la piedra, pero es al Nevado a quien confían sus
secretos. Pagan misas de 5 a 100 soles, pero ofrecen a la cumbre la primicia de sus manos; rezan y
lloran con unión ante la sagrada imagen pero hablan con la voz del corazón a la Wak’a que rige su
destino.»
«Regresan a las fuentes eternas y como la religión ajena les parece indiferente se convierten en
Pauluchas (ukuku) y así se enfrentan con la muerte y manifiestan su fe y devoción de miles de años
hacia el Nevado.» (cita Achahui—Martínez—Santos 2001:6)
Conclusión
En este pequeño artículo he presentado una peregrinación peruana que se lleva a cabo en la
provincia Cuzco. Los peregrinos participan en el viaje formando comparsas o grupos
enmascarados.
Aunque el destino de la peregrinación es un lugar donde se apareció Jesucristo, toda festividad
está llena de actividades y símbolos que no se vinculan con el Santo llamado Señor de Qollyur
R’ity. Tanto los ritos como los símbolos contienen varios elementos de origen ancestral, así
durante la fiesta podemos ver la mezcla de las religiones y creencias cristianas e indígenas.
Según la opinión de los participantes, la ceremonia tiene más raíces ancestrales que cristianas, así
la consideran una fiesta puramente andina que pertenece a las tradiciones andinas e indígenas.
Bibliografía
Achahui Tapia, F. – Martínez Cernades, M. – Santos Rodríguez, H. (2001): Las lágrimas de sangre
ded Apu Qollyurrit'i. In: Ausangate. Año 13. No.13. Mayo-Junio., pp 4-11.
Gow, David D. (1974): Taytacha Qollyur Rit'i. In: Allpanchis Phuturinqa 7.
Poole, Deborah (1988): Entre el milagro y la mercancía: Qoyllur R'ity. In: Margenes. Año II., No.
4. pp. 101-120.
Randall, Robert (1982): Qoyllur R'ity an Inca fiesta of the Pleiades. In: Boletín del Instituto Francés de
Estudios Andinos. Tomo XI. No. 1-2., pp. 37-81.
Santos Rodríguez, J. H. – Martínez Cernades, M. (2001): El Paulucha o Ukuku. In: Ausangate.
Año 13. No.13. Mayo-Junio., pp. 2-3.
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