Ecuador und das Problem der Migration
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Ecuador und das Problem der Migration
Ecuador und das Problem der Migration In Ecuador hat sich das Thema Migration zu einem Strukturproblem mit explosivem Charakter entwickelt. So hat in den letzten 10 Jahren eine massive Emigration von ca. 15 % der Bevölkerung stattgefunden – ein Phänomen, welches u.a. auf anhaltende Probleme im Nationbuilding-Prozess und der nationalen Identitätsfindung, aber auch auf wirtschaftliche Ursachen zurückzuführen ist. Die soziokulturellen Gegensätze und vielfältige Spannungen zwischen Bevölkerungsgruppen und einzelnen Regionen werden durch die Wanderungsbewegungen noch verstärkt. Da jedoch die Migranten auf zunehmende Schwierigkeiten bei der Einreise in die bevorzugten Länder (USA/Kanada, Spanien/Italien) stoßen, boomt das Geschäft krimineller Schlepperbanden. Doch selbst dramatische Ereignisse, wie der Tod von 94 Auswanderern beim Untergang eines völlig überfüllten Migrantenschiffes vor der Küste Kolumbiens im Jahre 2005, kann viele Ecuadorianer nicht davon abhalten, bis zu 12.000 USD für einen zweifelhaften Trip ins Ungewisse zu zahlen und sich dafür mit ihrem wenigen Hab und Gut zu verschulden. Zur Arbeit des FES-Projektes „ILDIS“ in Ecuador Die Problematik der wirtschaftlichen und sozialen Ursachen und Auswirkungen von Migration wird vom FES-Projekt “ILDIS” zusammen mit dem Netzwerk PMCD (Plan Migración Cooperación y Desarrollo), einer Arbeitsgruppe von NichtRegierungsorganisationen bearbeitet. Das Netzwerk verfügt über Drittmittel aus der spanischen Entwicklungszusammenarbeit, so dass der eigenständige Beitrag des ILDIS-FES-Projektes auf die Ursachenanalyse des Migrationsphänomens und die Erarbeitung von Politikvorschlägen fokussiert ist. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden in einer Publikationsreihe veröffentlicht („Cartillas de Migración“, siehe auch www.ildis.org.ec). Im August 2005 beteiligte sich ILDIS-FES zusammen mit dem ecuadorianischen Parlament und dem Verband lateinamerikanischer Parlamentarier (COPA) an der Durchführung eines bedeutenden internationalen Seminars zum wirtschaftlichen Kontext von Migration, auf dem Elemente einer Gesetzesinitiative zum Wahlrecht für Migranten diskutiert wurden. Diese Wahlrechtsreform wurde inzwischen vom Parlament verabschiedet, die Auslandsecuatorianer können den diesjährigen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen teilnehmen. Über die Mitwirkung im Netzwerk PMCD werden einige wichtige Aktivitäten des laufenden Jahres 2006 unterstützt: - empirische Untersuchungen in verschiedenen Regionen des Landes und die Diffusion der Ergebnisse in Dialogforen, Seminaren und Workshops - Gründung eines Observatoriums zur Analyse der Medienberichterstattung über Migration - Unterstützung eines öffentlichen Diskussionsprozess zum ecuadorianischen “Migrantengesetz” - Vorbereitung eines Diskussionspanels anlässlich des 2. Weltsozialforums zur Migrationsproblematik (23.Juni 2006 Madrid) - Förderung der Kooperation zwischen dem Netzwerk PMCD und dem universitären Netzwerk TRANSMIGRARED (Unter Beteiligung der Universitäten Alicante und Genua) Mitwirkung bei diversen Publikationen - Verschiedene Autoren “Migraciones un juego con cartas marcadas”, PMCD, PUCE, CINDES, Abya-Yala, Quito, 2004. - Verschiedene Autoren “La emigración ecuatoriana – transnacionalismo, redes e identidades”, FLACSO, PMCD, Quito, 2005. - Verschiedene Autoren “Los que se van – En un mundo que sigue girando: la emigración ecuatoriana”, PMCD, Quito, 2006. - Claudia Pedone; “Redes migratorias y poder” (título preliminar), PMCD y AbyaYala, Quito, 2006. Die Arbeitsergebnisse/”Cartillas de Migración” sind einsehbar auf der Website des Projektes FES-ILDIS (www.ildis.org.ec) oder auch unter www.migrantesenlinea.com: Cartilla No. 1 – Las remesas de los emigrantes y sus efectos en la economía ecuatoriana Cartilla No. 2 – El trabajo doméstico en la migración Cartilla No. 3 – Causas del reciente proceso emigratorio ecuatoriano Cartilla No. 4 – Verdades y medias verdades de la migración Cartilla No. 5 – Colombia, más allá de la migración: El refugio humanitario Cartilla No. 6 – El proceso emigratorio en la provincia de Loja Cartilla No. 7 – El proceso emigratorio en el sur de Quito Cartilla No. 8 – Las comunidades de migrantes en destino Cartilla No. 9 – La política migratoria de España y de la Unión Europea a través de sus instrumentos legislativos Cartilla No. 10 – Características y diferencias clave entre las primeras migraciones y la reciente ola emigratoria Cartilla No. 11 – Migración, migrantes y participación Cartilla No. 12 – Migración ecuatoriana y uso de nuevas tecnologías de información y comunicación Cartilla No. 13 - El Sujeto en el fenómeno de la migración Weitere wichtige Links, bei denen auch die Arbeiten des Projektes FES-ILDIS berücksichtigt werden, z.B. “La Insignia - Especial: Emigración http://www.lainsignia.org/especiales/migratio.html Außerdem: http://www.colectivoioe.org/ http://www.dlh.lahora.com.ec/paginas/debate/ http://www.dlh.lahora.com.ec/paginas/debate/paginas/debate1233.htm http://www.dlh.lahora.com.ec/paginas/debate/paginas/debate284.htm M Langer, Quito, 21.4.2006